Der Förderverein der evang. Kirchengemeinde Kapernaum-Bethanien veranstaltet mit Pfarrer Maybach an diesem Sonntag einen „Kirchenkabarettistischen Abend“.
Kirche und Kabarett – passt das zusammen? Pfarrer Maybach meint: Unbedingt! Wie beides eine gelingende Einheit bilden kann, zeigt der bundesweit erfolgreiche Kirchenkabarettist Ingmar von Maybach-Mengede (so der vollständige Name), der tatsächlich auch evangelischer Pfarrer ist, in seiner Christlich Satirischen Unterhaltung, mit der an diesem Abend in der Kapernaumkirche gastiert.
Ist unsere oberste Pfarrerstochter durch ihre sparsame evangelische Art endgültig zur „Madonna des Protestantismus“ geworden? Wie beeinflusst Angela Merkels Mundorgel die Weltpolitik? Wer sitzt unter dem Bankenschirm des Höchsten? Wie könnte ein Zielgruppen-Gottesdienst für Vielflieger gestaltet werden? Was kann die Kirche von Telekom und IKEA lernen? Diese und andere Fragen werden bei der bundesweiten CSU satirisch aufbereitet, musikalisch ausgestaltet und manchmal sogar unter Publikumsbeteiligung geklärt.
Maybach kreuzt die Anthroposophie mit der Bierwerbung („Das einzig Wahre war Steiner“) und gewährt tiefe Einblicke in die Mühen der Predigtvorbereitung und des Religionsunterrichts („Nein, wer für den Glauben stirbt, ist kein Mehrtürer“). Selbst komplexe biblische Fragen werden hier leicht, wenn der Pfarrer die Eigenheiten der vier Evangelien anhand der deutschen Presselandschaft erklärt. So wird die Wechselbeziehung von Kirche, Medien und Gesellschaft ebenso durchleuchtet wie der Einfluss des protestantischen Pfarrhauses auf die Politik.
Ein großer Spaß für alle, die einen neuen Blick auf kirchliches Treiben und Selbstverständnis wagen wollen. Dabei muss man nicht bibelfest oder ein fleißiger Kirchgänger sein, um über die Ausführungen des Soziologen, Theologen und Kabarettisten herzhaft lachen zu können.
Der Pfarrer stand als politischer Kabarettist bereits mit Bodo Wartke, Arnulf Rating, Urban Priol und Kurt Krömer auf der Bühne. Durch den Kontakt zum Babenhäuser Pfarrerkabarett während des Vikariates erfolgte der Wechsel in das Genre des Kirchenkabaretts. Seitdem haben in über 500 Vorstellungen mehr als 70.000 begeisterte Zuschauer den ”Spaßmacher Gottes” (Tagesspiegel) erlebt. Von 2007 bis 2011 war er Pfarrer in Ueberau, dem „Roten Dorf“ im Odenwald. Als einziger Pfarrer in Deutschland stand er einem echten Kommunisten (DKP) als Ortsvorsteher gegenüber – als „Don Camillo“ im Odenwald.
Der Eintritt beträgt an der Abendkasse 16 Euro, im Vorverkauf 14 Euro, Schüler und Studenten zahlen 10 Euro. Der Reinerlös kommt Renovierungsarbeiten an der Kapernaum- und Bethanienkirche zugute.
Der Förderverein freut sich auf zahlreichen Besuch.