Heute ist Buß- und Bettag, früher ein Feiertag, heute nur noch für die Kinder schulfrei. Die Evangeliumskirche nimmt den ehemaligen Feiertag zum Anlass für einen ersten sozialpolitischen Buß- und Bettag. Gleich die erste Veranstaltung dreht sich um die politische Teilhabe von langzeitarbeitslosen Menschen. „Wie können sich Erwerbslose Gehör verschaffen – in der Arbeitswelt, im Jobcenter, in Politik und Kirche? “ – so lautet der Titel der Diskussionsrunde, die heute ab 18 Uhr in der Evangeliumskirche stattfindet.
Im Mittelpunkt des ersten sozialpolitischen Buß- und Bettags steht die Studie „Unerhört! Langzeitarbeitslose Nichtwähler melden sich zu Wort“, die auf Initiative des Sozialunternehmens „Neue Arbeit Stuttgart“ erstellt und im Sommer diesen Jahres veröffentlicht worden ist. 70 langzeitarbeitslose Menschen wurden dafür zu den Themenbereichen Zukunftsperspektiven, gesellschaftliche Teilhabe und Wahlverdrossenheit interviewt. Das Ergebnis ist deutlich: die Befragten fühlen sich abgehängt, sie nehmen sich als außen vor wahr und von niemandem vertreten. Tatsächlich gibt es 15.000 langzeitarbeitslose Menschen in München, über deren Familien sind aber bis zu 70.000 Menschen davon betroffen und von Hartz IV abhängig. Auch sie fühlen sich nicht wahrgenommen in Politik und Gesellschaft.
An der Diskussion nehmen teil:
Monika Funk, Bereichsleitung Arbeitswelt und Jugendhilfe der Diakonie Hasenbergl e. V.
Dorothea Kroll-Günzel, Geschäftsführerin der „Aktion 1+1 – Mit Arbeitslosen teilen“
Wigbert Baumann, Vorsitzender Erwerblose ver.di Bayern
Martin Tertelmann, Sozialunternehmen Neue Arbeit Stuttgart
Moderation: Philipp Büttner, kda Bayern