Wie in den letzten Jahren hatte die SPD im Münchner Norden auch heuer Ende Januar zum traditionellen Neujahrsempfang 2017 in den Augustiner Keller geladen. An die 500 Gäste nahmen die Einladung – trotz klirrender Kälte draußen – gerne wahr. Es wurde ausgiebig geratscht und gegessen, man ließ sich von der Moosacher Faschingsgesellschaft ins bunt glitzernde „Moosacher Wunderland“ entführen und, ach ja, ganz kurz vernahm man auch noch ein paar politische Reden.
Lag’s an der schlecht funktionierenden Lautsprecheranlage? Oder war zuvor die Parole ausgegeben worden, die Gäste nicht mit langatmigen Monologen zu ermüden? Jedenfalls wurden an diesem Abend erstaunlich kurze Reden gehalten. Die SPD-Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz wünschte allen einen schönen Abend, Stadträtin Julia Schönfeld-Knor gute Gespräche und gute Vernetzung, Stadtrat Alexander Reissl lobte die gute anwesende Mischung aus Stadtgesellschaft und „von uns dahoam“ aus Moosach, Feldmoching & Co. Er begrüßte Münchens ehemalige Zweite Bürgermeisterin und seit 2014 Ehrenbürgerin der Stadt, Gertraud Burkert, sowie den SPD-Bundestagskandidaten für München-West/Mitte, Bernhard Goodwin. Und schon war der Bundestagsabgeordnete für den Münchner Norden, Florian Post, an der Reihe, ans weiter streikende Mikro zu treten.
Streikendes Mikrofon bremst Redefluss
Post versuchte es anfangs mit viel Optimismus – der Abend war schließlich noch jung und er noch gut bei Stimme –, „ohne“ zu reden, kapitulierte ob des rückwärtigen Geräuschpegels allerdings schon nach ein paar Sätzen und stellte sich doch wieder vors Verdruss-Mikro, auf dass die rückwärtig Stehenden zumindest etwas von seiner Rede mitbekamen. Der Bundestagsabgeordnete blickte kurz auf das vergangene Jahr zurück, das mit dem Attentat in Berlin so traurig auslief, und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass 2017 besser gelingen möge. Er dankte den vielen anwesenden Ehrenamtlichen aus der Münchner Stadtgesellschaft für ihre Arbeit, denn nur durch diese könne Integration gelingen. Und weiter: „Wir sind ein großzügiges und mildtätiger Land. Wir greifen das Asylrecht nicht an. Aber wir lassen uns auch nicht auf der Nase herumtanzen.“ Wer sich nicht an die deutsche Gesetzgebung halte und an die Leitlinien unserer Kultur – der Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie der Religionen –, der gehöre nicht dazu. Das gelte auch für jemanden wie den Afd-Landespolitiker Björn Höcke mit seiner Einlassung zum Holocaust-Denkmal. Sprach’s, wünschte allen Anwesenden Gesundheit und Glück für 2017 sowie für den Abend einen „guten Durst“ und mischte sich gleichfalls unter’s Volk.
Im Laufe des langen Abends führte dann noch der Moosacher Faschingsclub mit seinen Tollitäten Prinz Ralph I. (Gogeff) und Prinzessin Bettina I. an der Spitze sein diesjähriges Showprogramm „Moosach im Wunderland“ auf, ein buntes, glitzerndes Märchen, an dessen Ende auch die Prinzenpaare von Laim und Neuhausen sowie Diana Stachowitz in den Armen von Christian III., dem offiziellen Münchner Faschingsprinzen, eine Runde walzerten.
Impressionen vom SPD-Neujahrsempfang