Die Fraktion der Grünen/Rosa Liste im Münchner Stadtrat hat am Montag, den 13. März einen Antrag eingebracht, den man nicht nur im 24. Stadtbezirk nicht gerne lesen wird. Darin wird eine Abkehr von den Tunnelprojekten an der Landshuter Allee, der Tegernseer Landstr. und der Schleißheimer Str. gefordert sowie ein unverzügliches Ende der Planungen. In dem Antrag heißt es:
„Die hierfür veranschlagten städtischen Finanzierungsanteile in Höhe von derzeit geschätzt rund 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro werden zu 80 % für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, des Rad- und Fußverkehrs sowie zu 20 % für die Zukunftsthemen autonomes Fahren, Sharing Mobility und Elektromobilität bis 2030 zur Verfügung gestellt. Gleichermaßen wird mit der Verteilung der Planungs- und Personalkapazitäten in der Verwaltung verfahren.
Begründung: Am 25. Januar 2017 hat die Stadtratsvollversammlung mit sehr breiter Mehrheit – inklusive der Stimmen des OB, der CSU und SPD – einen Beschluss zu einer umfassenden Verkehrswende gefasst.
Am 24. Februar haben sich im Rahmen des „Inzell-Plenum“ wichtige Vertreter der Münchner Stadtverwaltung, der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter und Peter Schwarzenbauer, Vorstandmitglied der BMW AG, eindeutig dazu bekannt, dass sich die Mobilität in München ändern muss. Erklärtes Ziel war es, München zur europäischen Modellregion für Elektromobilität, Autoteilen und autonomes Fahren zu entwickeln. Hierin liegt die mobile Zukunft im urbanen Raum, so sinngemäß das Credo der beiden Protagonisten beim „Inzell-Plenum“, denn spätestens 2030 – 2035 soll sich der Münchner Stadtverkehr spürbar verändert haben.
Wenn all diese Beschlüsse und Ankündigungen ernst gemeint sind, dann sind die Planungen an weiteren Autotunneln reine Geld- und Zeitverschwendung und Vergeudung wertvoller Planungsressourcen der Münchner Stadtverwaltung. Ein schnellstmöglicher Planungsstopp für Projekte, die frühestens nach 2027 realisiert werden können – also zu einem Zeitpunkt, an dem der Münchner Verkehr bereits neu organisiert wird, ist schlichtweg ein Gebot der Vernunft.“
Knut Israel meint
Ich gehöre zu den Anwohnern der Schleißheimer Straße, die den Antrag sehr gerne lesen!
Es dürfte bekannt sein, dass diese Schnellverbindung zur A99, die Belastung der Anwohner durch Verkehrslärm, Abgasen und sonstige Luftverschmutzung um ein Mehrfaches erhöhen wird. In verschiedenen Studien wurde festgestellt, dass die täglichen Verkehrsbewegungen um 8.000 bis 10.000 Fahrzeugen zunehmen werden.
Und das der Tunnel an der Augustin Rösch Straße beginnen wird, lässt sich gut als Zeitungsente am 1. April drucken.
Ein Verkehrskonzept, vor allem für den Münchner Norden, muss mit der Reduzierung der täglich hunderttausenden Pendlerfahrzeuge beginnen und der Autobahnring im Süden sollte auch geschlossen werden.