Am 21. Februar hat OB Reiter, überraschend zumindest für die Betroffenen im Münchner Norden, eine sogenannte Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) über 900 ha Feldmochinger Grund verhängt und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung damit beauftragt, dem Stadtrat einen Einleitungsbeschluss zu vorbereitende Untersuchungen für diese Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Münchner Norden vorzulegen. Am Montag, den 24. April gibt es dazu eine Infoveranstaltung. Kommen Sie zahlreich – das geht uns alle an!! Los geht’s um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle.
Das ins Auge gefasste Areal umfasst den gesamten Bereich zwischen der Dachauer Str. im Westen, der Lerchenau im Osten, die Bundesautobahn A99 im Norden (teilweise darüber hinaus) und der Fasanerie bzw. dem Rangierbahnhof im Süden. Als einzige Fläche in diesem Areal ausgenommen ist die bereits bebaute Fläche von Feldmoching sowie die Flächen der bereits angedachten Bebauungen an der Hochmuttinger Str. und die künftige Bergwachtsiedlung. Damit ist sie die bei weitem größte SEM, die es je in München und Bayern gab, vermutlich auch die größte in Deutschland.
Erstaunlicherweise ging die Abfassung des Einleitungsbeschlusses auch rasend schnell – wenn man bedenkt wie lange sonst Beschlussfassungen dauern! Bereits am 3. Mai soll sich der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung damit befassen, am 17. Mai dann die Vollversammlung des Stadtrats. Der Bezirksausschuss soll satzungsgemäß zu diesem Thema nicht angehört werden, er hat sich aber immerhin dafür eingesetzt, dass es an diesem Montag eine Informationsveranstaltung geben wird.
Die Veranstaltung versucht Fragen aufzuhellen, die die von der Landeshauptstadt München auf den Fluren zwischen Feldmoching im Osten und Ludwigsfeld im Westen auf 900 ha geplante Stadtentwicklungsmaßnahme aufwirft. Verfahren, Ziel und Auswirkungen wurden von der Stadt bisher nicht erklärt. Der Umgriff erfasst nicht nur Ackerland, sondern auch Wohnhäuser und Siedlungen. Der Veranstaltungsablauf wird wie folgt sein:
– Begrüßung und Einführung, BA-Vorsitzender Markus Auerbach
– Münchner Wohnungspolitik und SEM, Steffen Kercher, Planungsreferat
– Bisherige Überlegungen zum Münchner Norden, Michael Bacherl, Planungsreferat
– Fragen aus dem Publikum
– Antworten durch den BA / die Verwaltung
– Fazit und Verabschiedung, Markus Auerbach
Erwin Fischbeck meint
Ich glaube das unseren Politikern gar nicht klar ist was diese Veränderung für die Bürger im Münchner Norden bedeutet. Weder die Infrastruktur für so ein Vorhaben ist gegeben noch passt es in die vorhandene Bebauung. Das für unsere Bauern und Gärtner die Existenz auf dem Spiel steht scheint überhaupt niemanden zu interessieren!? Bis jetzt könnten wir immer behaupten, wie auf dem Land zu leben. München ist grün mit seinen schönen Badeseen. Auch diese können wir mit Sicherheit in Zukunft nicht mehr nutzen. Jetzt soll der grüne Norden zugepflastert werden.
Das größte Rätsel ist jedoch immer noch wie es der Stadt möglich ist Bauern zu enteignen. Man nimmt diesen Leuten ihr Eigentum weg ohne sie dafür ausreichend zu entlohnen.
Wollt ihr wirklich unser schönes München kaputt machen?
Hiermit möchte ich meinen Unmut zum Ausdruck bringen und gegen dieses Vorhaben protestieren, damit auch meine beiden Enkel weiter in einer lebenswerten Umgebung aufwachsen können!