Vor einigen Wochen bereits berichteten wir, dass auf Anordnung von OB Reiter die Presse in den BA-Sitzungen nicht mehr die Sitzungsunterlagen erhalten sollten, sondern sich diese mühevoll anschließend in den Referaten erbitten sollten. Nach lautstarken Protesten unterschiedlicher Medien, einiger BA-Vorsitzender und etlicher CSU-Stadträte wurde diese Anweisung zurückgezogen. Auf dass nun die nächste Direktive folgt, um die Pressearbeit zu erschweren.
Seit Jahrzehnten ist es gute Gepflogenheit, die Anträge der Bürger zu erhalten – natürlich ohne Namensnennung. Es ist schließlich eine öffentliche Sitzung, in der der Antrag öffentlich behandelt wird, und die Antragsteller suchen mit ihrem Problem oder Anliegen ja gerade die Öffentlichkeit, um auf den Missstand aufmerksam zu machen.
Ab sofort gibt es diese Anträge so nicht mehr. Vielmehr muss der jeweilige Antragsteller erst von der Geschäftsstelle abgefragt werden, ob er mit einer Weitergabe seines (natürlich anonymisierten) Antrags an die Presse einverstanden ist. Das ist weiterer Verwaltungsaufwand für die Angestellten in den BA-Geschäftsstellen und erschwert die Arbeit der Presse.
Denn vorgelesen werden die Anträge in der öffentlichen Sitzung nicht (wieso auch, die BA-Mitglieder konnten sich ja im Vorfeld mit der Thematik beschäftigen). Doch wie kann den Argumenten in der Sitzung gefolgt werden, wenn man nicht weiß, worüber eigentlich debattiert wird. Maximal erfährt man dann, dass Herr XY dagegen ist. Aber gegen was? Eine fundierte, korrekte Berichterstattung über die Sitzung ist damit nicht möglich!
Liebe Antragsteller: Es wäre künftig daher sehr hilfreich, wenn Sie Ihre Anträge im Vorfeld der Sitzung an die Redaktionsadresse red@LA24muc.de schicken würden. Damit sind die Öffentlichkeit, die Sie sich wünschen, und eine korrekte Berichterstattung garantiert. Wie immer werden wir auch weiterhin die Anträge natürlich ohne Namensnennung beschreiben!
Feldmochinger meint
Vor der Wahl von OB Reiter gingen ja diverse Gerüchte rum bgzl. Bestechlichkeit und Mauscheleien etc .. Wenn ich bedenke wie sich der OB hier in dieser Situation mal wieder verhält so braucht man sich nicht wundern, daß sich solche Gerüchte hartnäckig halten. Ob nun berechtigt oder nicht sei mal dahingestellt. Auf jedenfall sorgt dieses Verhalten nicht dafür daß die Bürger Vertrauen in die Politik gewinnen. Da braucht man sich dann nicht wundern, daß leicht beeinflußbare Menschen dann die Lösung am linken oder rechten Rand suchen.
empat meint
Es ist erschreckend, was hier passiert. Erdogan lässt grüßen…
Wehret den Anfängen!