Selbst der Vorstand der Raiffeisenbank München-Nord war echauffiert: Vor nicht einmal eineinhalb Wochen aufgestellt, ist die Bautafel an der Lerchenauer Str. am vergangenen verlängerten Wochenende Ziel eines Farbangriffs geworden. Rote Farbe, vermutlich Lack, überzieht nun großflächig die Simulation der beiden neuen Häuser, die statt des ehemaligen Hauses des Krippenkünstlers Otto Zehentbauers auf dem Areal an der Lerchenauer Str. gebaut werden sollen. Man habe Anzeige gegen Unbekannt gestellt, erklärte Bankvorstand Sebastian Dienelt. Ob sich die Bautafel reinigen lasse, sei ungewiss. Dabei habe man diese doch gerade für die Lerchenauer aufgestellt, um sie zu informieren, was dort geplant sei. Der Bau der neuen Wohn- und Geschäftshäuser beginnt nämlich erst im Frühjahr 2018, weil die letzten Bäume auf dem Grundstück frühestens nach der Vogelbrutzeit im Herbst gefällt werden können.
Es steht zu vermuten, dass sich der oder die „Farbattentäter“ durch die Bemerkung in der Klammer provoziert fühlte(n) und sich zu dieser strafbaren Tat hinreißen ließ(en).
Jonas meint
Was bedeutet schon ein ehemaliges Bauschild gegenüber der Zerstörung des Zehentbauer-Hauses? Ich hätte es auch gemacht und sage deshalb Danke. Es ist schlimm, das Grundstück jetzt so zu sehen und mit der Ankündigung, dass sie von dieser Bank immer noch weiter machen und die letzten Bäume fällen wollen.
Sabine Müller meint
Das wegen dem Denkmalschutz und Stadtbild in München einiges mächtig in Schieflage ist, kann man auch der Internetseite von den Altstadtfreunden München entnehmen: http://www.altstadtfreunde-muenchen.de
Martin Eigner meint
Verehrte Frau Müller,
wenn man schriftliche Kommentare schreiben will, sollte man zumindest der deutschen Sprache mächtig sein. In einem einzigen Satz gleich drei Fehler!
„Dass wegen des Denkmalschutzes..“, „Internetseite der Altstadtfreunde…“
Heiner meint
Mitschuldig an dem Abriss des ehem. bedeutsamen Künstlerhauses in der Lerchenau sind neben den
Hauptakteuren und (unwürdigen) Eigentümern natürlich auch unsere verantwortlichen Dienststellen in
der Stadt. Allen voran das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Das hat mit Denkmalpflegen nichts mehr zu tun, das ist eindeutig Denkmalzerstörung was dieses Amt in München gerade betreibt. Weitere Beispiele gäbe es hier genügend, leider!
Valerie meint
Anzeige gegen Unbekannt wegen eines Farbklecks, Geht’s noch?
Dabei sollte sich lieber mal die Bank überlegen, wie sie ihren Stiftungszweck einhält bzw. eben nicht einhält. Nämlich die Förderung von u.a. Denkmalschutz, Brauchtum, Heimatpflege, Kunst und Kultur. Siehe auch: http://www.stiftungen.bayern.de/stiftung/4845
Dieses Fehlverhalten gehörte eigentlich angezeigt.
Adebar meint
Die Macht und Gier einer Volksbank zerstörte Kunst, Kultur und erhaltenswerte Architektur in der Region!
Es ist vollbracht, sie haben den Weg frei gemacht. Eine Schandtat, wie sie schlimmer nicht sein konnte!
Maria meint
Eine Verständnisfrage an die Raiffeisenbank:
Wofür ist der Hinweis auf dem Bauschild „Ehemaliges Zehentbauer-Haus“ gedacht?
Soll das Salz in die Wunden der Lerchenauer sein?
Ein spätes Schuldeingeständnis mit einem Hauch Wehmut und Trauer seitens der Abreißenden?
Oder meinte ein Marketingexperte, dies würde die Identifikation und Akzeptanz des geplanten neuen Baukörpers in der Bürgerschaft erhöhen?
Sachbeschädigung ist natürlich die falsche Wahl der Mittel – bringt aber die herrschende Ohnmacht und aufkommende Wut auf einen sichtbaren Nenner. Eher erstaunlich, dass sich nur Eine*r ärgert.