Der Pfarrverband Fasanerie-Feldmoching soll bekanntlich Mangels Pfarrer um den Nachbarpfarrverband St. Matthäus – St. Agnes erweitert werden. Weil seinerzeit die Benennung des Pfarrverbands Fasanerie-Feldmoching nicht bei jedem auf Zustimmung stieß – die uralte Gemeinde Feldmoching wurde, Alphabet hin oder her, nach der Fasanerie genannt, das passte dem ein oder anderen Geschichtsbewussten nicht –, wollen nun die Pfarrgemeinderäte der fünf Kirchengemeinden die Gemeindemitglieder befragen. In den Kirchen liegt ein Zettel auf mit der Aufforderung, die Chance wahrzunehmen und dem geplanten großen Pfarrverband einen neuen Namen zu geben.
Vorgeschlagen werden: „Pfarrverband München-Nord“ (doch was ist dann mit Hasenbergl, der Nordhaide, Milbertshofen, Am Hart?) oder „Pfarrverband Feldmoching“ (historisch gesehen korrekt, denn Feldmoching war Ausgangspunkt für die anderen kirchlichen Neugründungen. Doch fühlen sich damit die vier Nachbargemeinden auch angesprochen und genügend wahrgenommen?). Es dürfen übrigens auch eigene Vorschläge gemacht werden. Der Zettel muss bis Montag, den 24. Juli im Briefkasten des Pfarrbüros gelandet sein.
Reinhard Krohn meint
Wie gut nur, dass nicht nach der Meinung zu einem neuen Pfarrverband mit künftig fünf Kirchengemeinden überhaupt gefragt wird, da könnte es kontrovers werden.
Zur Namensgebung für den neuen Pfarrverband möchte ich zu bedenken geben, dass dafür ganz klar und nachvollziehbar historische und organisatorische Fakten ausschlaggebend sein sollten.
Dazu einige Beispiele:
Die Ursprünge der Feldmochinger Kirche St. Peter und Paul liegen, wenn die Überlieferungen zutreffend sind, zeitlich noch vor denen der ältesten Kirche Münchens St. Peter und Alter Peter auf dem Petersberg. Der erste Pfarrer für St. Peter in München soll ja, wenn das zutrifft, damals aus Feldmoching entsandt worden sein.
Die nach Feldmoching weiteren vier für den neuen Pfarrverband vorgesehehenen Pfarrgemeinden in der Fasanerie, am Lechenauer See, in der Lerchenau und am Hasenbergl Süd befinden sich allesamt auf dem einst bäuerlichen Grund der ehemaligen Gemeinde Feldmoching.
Hinzu kommt, dass aus der ehemaligen Pfarrei Feldmoching heraus maßgebliche Impulse für die Neugründung der nun vier relevanten Pfarrgemeinden kamen.
Bekanntlich war früher St. Peter und Paul die Mutterkirche von bis zu sieben rundum liegenden kleineren Filialkirchen. Der maßgebliche Pfarrherr dieses „Imperiums“ hatte seinen Amtssitz jahrhundertelang in Feldmoching. Der Kirchenfriedhof von St. Peter und Paul war in früheren Zeiten in der Regel die bevorzugte Ruhestätte für die Entschlafenen aus diesem „Kirchspiel“.
Schließlich hat der leitende Pfarrer unseres Pfarrverbans, zugleich Dekan des Dekanats Feldmoching, Herr Pfarrer Johannes Kurzydem seinen offiziellen Amtssitz im Pfarrhaus von St. Peter und Paul in Feldmoching.
Was also spräche gegen die Namensgebung „Pfarrverband Feldmoching“?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die vier Verbandsgemeinden so gefestigt, selbstbewusst und gestanden sind, dass sie nicht unbedingt den Namen ihrer Kirchengemeinde in dem künftigen „großen“ Pfarrverbandsnamen sehen müssen.
Ich bitte um Verständnis bei den vier Kirchengemeinden St. Christoph, St. Johannes Evangelist, St. Agnes und St. Matthäus für meine ganz persönliche Meinung. Bin gespannt darauf, wie am Ende die Entscheidung aussehen wird.