Nach der Prognose des Referats für Stadtplanung und Bauordnung werden die Stadtbezirke bis 2030 sehr unterschiedlich wachsen.
Während am Stadtrand wegen großer Neubauprojekte meist mit einem deutlichen Zuwachs zu rechnen ist – am stärksten in Aubing-Lochhausen-Langwied (wegen Freiham) mit einem Plus von 66,7 % sowie in Schwabing-Freimann (31 %), Bogenhausen (23,4 %) und Trudering-Riem (20,1 %) –, steigt die Einwohnerzahl der Innenstadt nur langsam oder geht sogar zurück (Altstadt-Lehel minus 2,9 %, Maxvorstadt minus 2,1 %). Momentan ist zudem für fast alle Bezirke ein deutliches natürliches Wachstum (= Kinder) feststellbar, das sich auch fortsetzen dürfte. Ausnahmen sind Untergiesing-Harlaching und Feldmoching-Hasenbergl, die relativ ausgeglichene Geburten- und Sterbezahlen aufweisen.
Die Prognose stellt eine Vorausberechnung und keine exakte Zukunftsvorhersage dar. Sie ist jedoch Grundlage für infrastrukturelle Planungen, etwa wenn es um Grundschulen, Kindergärten und Krippen sowie den öffentlichen Nahverkehr geht.
Zum 24. Stadtbezirk heißt es in dem Bericht: „Feldmoching-Hasenbergl weicht hinsichtlich seiner Bevölkerungsstruktur deutlich von den meisten anderen Stadtbezirken ab. Es gibt überdurchschnittlich viele Kinder sowie überdurchschnittlich viele ältere Personen, so dass sich derzeit eine sehr ausgeglichene Alterspyramide ergibt.
Mit einem Jugendquotienten von 32,4 gehört der 24. Stadtbezirk zu den kinderreichsten in München. Dieser Wert wird zwar bis 2030 auf 28,0 absinken, damit aber immer noch über dem städtischen Durchschnitt liegen. Mit einem Altenquotienten von 32,0 zählt Feldmoching-Hasenbergl aber auch gleichzeitig zu jenen Gebieten Münchens mit den höchsten Anteilen an älteren Personen. Dieser Wert wird sich weiter auf 33,0 erhöhen und damit deutlich überdurchschnittlich bleiben. Daher wird auch das Durchschnittsalter mit einer Erhöhung um 1,4 Jahre auf 43,1 Jahre bis 2030 stärker als in der gesamten Stadt ansteigen.“
Der 24. Bezirk wird nur moderat von derzeit 57.680 auf rund 60.300 Personen in 2020 anwachsen und danach relativ stabil bleiben. Für 2030 wird mit 60.100 Wohnberechtigten gerechnet – ein vergleichsweise geringer Zuwachs um 4,2 %. Andererseits hat der Bezirk aufgrund vieler unbesiedelter Flächen eine vergleichsweise geringe Einwohnerdichte. Sie wird sich im Prognosezeitraum wohl nur geringfügig von 1.993 EinwohnerInnen auf 2.077 pro km2 erhöhen. Neue Wohnungen werden überwiegend durch kleinere Nachverdichtungsmaßnahmen entstehen.
Wer zuletzt in den 24. Stadtbezirk zog, kam meist von außerhalb der Stadtgrenzen beziehungsweise aus dem Ausland. Langfristig ist jedoch zu erwarten, dass der Stadtbezirk wieder einen stärkeren positiven innerstädtischen Saldos aufweisen und von Umzügen innerhalb der Stadt profitieren wird. 27,3% der hier Lebenden besitzen einen ausländischen Pass. Bis 2030 wird ihr Anteil auf 30,3% wachsen.
Während die meisten Stadtbezirke einen positiven biologischen Saldo aufweisen, ist im 24. Bezirk die Zahl der Geburten und Sterbefälle nahezu gleich hoch. Dies wird sich in Zukunft nicht ändern. Zwar nimmt die Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen und damit die Zahl der potentiellen Eltern leicht zu, wodurch es auch mehr Geburten geben wird. Parallel steigen aber aufgrund des Bevölkerungsanstiegs in den höheren Altersklassen auch die Sterbefälle.
Fazit der Autoren: Feldmoching-Hasenbergl wird weiter vergleichsweise viele Kinder und Jugendliche, ältere Menschen und ausländische Mitbürger haben. Trotz einiger Verschiebungen in der Altersstruktur werden die demografischen Veränderungen voraussichtlich eher gering ausfallen.