Das war doch so etwas von abzusehen, als im vergangenen Sommer der Leihfahrradanbieter Obike aus Fernost ganz München mit seinen billigen orangenen Leihrädern flutete, ganz ohne Plan, ohne Konzept und Servicestationen vor Ort. Nun ist die Firma pleite und die Schrotträder stehen, hängen, liegen überall herum, am Straßenrand, in Grünanlagen, an den Seen …
Auf dass die SPD heute im Stadtrat den Antrag stellte, dass die Stadtverwaltung die Fahrräder einsammeln und bis auf weiteres einlagern möge. Bis sich die Firma noch einmal rührt, wenn überhaupt. Sehr ärgerlich: Die einen produzieren den Müll und der Steuerzahler darf’s wieder aufräumen sprich bezahlen. In jedem Fall hat SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Reissl, Sprecher im Bauausschuss, schon mal die Bevölkerung gebeten, die Schrottradl, die an nicht einsehbaren Stellen liegen, an sichtbare Orte zu stellen, damit die Verwaltung diese einsammeln kann.
Sollte sich Obike tatsächlich nicht mehr melden, wovon auszugehen ist, sollen die Schrottradl aussortiert und die funktionstüchtigen Fahrräder an soziale Einrichtungen gegeben werden.
Matthias Meyer meint
Die Bürgerinnen und Bürger zur Mithilfe aufzurufen, ist in Ordnung. Die noch funktionsfähigen Räder an soziale Einrichtungen zu geben, ist wegen der extrem miserablen Funktionsfähigkeit der Räder zumindest fragwürdig, da sie den Nutzern den Spaß und die Bereitschaft zum Radfahren eher vermiesen als fördern. Einlagern kostet. Eine befristete amtl. Aufforderung an die Betreiber, die Dinger einzusammeln, sollte reichen, um die Dinger nach Ablauf der Frist ohne Einlagerungsumweg zu entsorgen.