Die Feldmochinger Bahnhofgaststätte ist Geschichte. Die Ladenzeile entlang der Paul-Preuß-Str. ebenso. In nicht einmal zwei Wochen wurden die alten Gemäuer Ende August abgebrochen. Nun muss der Bauschutt abtransportiert werden, dann kommt die Verbaufirma und setzt Bohrpfahl- und Spundwände, auf dass anschließend der alte Keller beseitigt und die Baugrube ausgehoben werden kann. Die Bäume auf dem Grundstück wurden schon vor längerem gefällt, die hohen Bäume im Osten entlang dem angrenzenden Bahnsteig sollen, wenn sie denn die Bauarbeiten mit Baumschutz gut überstehen, erhalten werden. Da wir in den letzten Tagen immer wieder angesprochen wurden, was denn nun dort hinkommt, hier der Bericht, den wir Anfang Mai in der gedruckten Ausgabe des Lokal-Anzeigers veröffentlichten.
Auf dem Areal wird ein Business-Hotel errichtet, das, wenn in den nächsten Monaten alles nach Plan läuft, im Frühjahr 2020 eröffnen soll. Ein erfahrener Hotelbetreiber ist längst gefunden. Generalunternehmer, Bauherr wie Investor ist die Firma Riebel GU aus München.
121 Zimmer wird es haben, untergebracht im Erdgeschoss, in vier Obergeschossen sowie einem Laternen- oder Staffelgeschoß, einer etwas zurückversetzten obersten Etage. Damit wird der neue Hotelriegel mit rund 15 m Tiefe weniger breit und etwas niedriger werden als das Boardinghaus gegenüber am Walter-Sedlmayr-Platz. Gen Norden, zu den beiden Mehrfamilienhäusern an der Paul-Preuß-Str. 4 und 6 hin, nimmt die Geschosszahl auf drei ab. Der erste Entwurf (siehe Lokal-Anzeiger 18/2016) sah noch fünf Stockwerke vor. Dafür setzt die Staffelung gen Norden nun früher ein und geht in zwei Stufen abwärts. Gedacht ist das Hotel insbesondere für Geschäftsreisende und am Wochenende für Städtetouristen.
Das Restaurant im EG ist offen für jedermann
Entgegen den ursprünglichen Plänen wird auch die gleichmäßig gegliederte Fassade entlang der Paul-Preuß-Str., an der noch gefeilt wird, nun nicht mehr nach Osten zurückversetzt, sondern bildet eine gerade Flucht – nahezu auf Linie mit dem Boardinghaus. Auf der Westseite wird ein vergleichsweise großer Streifen zur Straße hin frei bleiben, Platz u. a. für Bäume und Sträucher, für zwei oberirdische Stellplätze, eine kleine Anlieferzone für den Hotel-/Gastronomiebetrieb sowie für eine Restaurant-Terrasse. Denn ins EG kommen nicht nur 12 Zimmer. Es wird dort auch ein Restaurant situiert (vielleicht mit italienisch-mediterraner Küche?). Dieses wird nicht nur den Hotelgästen, sondern jedermann offen stehen. Im Norden wird das neue Gebäude etwas näher heranrücken an die Grundstücksgrenze zu Haus Nr. 4, als es die alte Ladenzeile heute tut. Die Hauskante wird etwa dort enden, wo heute noch eine Lärche steht. Hier wird dann auch die Zufahrt zur Tiefgarage sein mit 30 Stellplätzen und Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Der Stellplatzschlüssel ist laut Jochen Appelmann, Leiter Projektentwicklung bei der Firma Riebel Generalunternehmer, völlig ausreichend, da die meisten Hotelgäste mit der S-Bahn vom Flughafen anreisen werden und auch das Personal ob der hervorragenden öffentlichen Anbindung den ÖPNV nutzen wird. Übrigens: Für das Hotel müssen auch 18 Fahrradabstellplätze geschaffen werden. Mal schaun, wie viele Hotelgäste mit dem Drahtesel ankommen!
Arbeit mit Fertigteilen soll Bauablauf erleichtern
Damit kommt auf die Anwohner des Bahnhofs erneut eine zweijährige Belastungsprobe zu. Was auch Appelmann einräumt. Aber man wolle, soweit es geht, viel mit Fertigteilen arbeiten, beispielsweise mit Fertigbadzellen. Dabei werden die Badzellen, bereits fertig gefliest und komplett installiert mit Dusche, Duschtrennwänden, Waschbecken und Toilette, angeliefert. Diese Zellen müssen nur noch in Position gebracht und angeschlossen werden. 10 bis 15 Badzellen schaffe man auf diese Weise pro Tag – was den Bauablauf gewaltig erleichtere, verspricht Appelmann. Und es gebe viel weniger Handwerkerverkehr.
Elisabeth meint
Bin heute vorbeigefahren. Das sieht total traurig aus, aber Geld regiert die Welt.