Am 26. März fand im Pfarrsaal von St. Christoph die alljährliche Mitgliederversammlung der Interessenvereinigung Fasanerie aktiv statt. Der Verein besteht seit nunmehr zehn Jahren: Am 25. November 2009 schlossen sich 45 Personen zusammen, um vereint für eine sinnvolle Bahnübergangslösung im Viertel zu kämpfen. Das Thema ist ihnen geblieben und viele andere Aufgabenfelder kamen im Laufe des Zeit hinzu, wie die Berichte der diversen Aktivkreise wieder einmal eindrucksvoll belegten. Von den inzwischen 426 Mitgliedern waren gut 40 zur Mitgliederversammlung gekommen, um turnusgemäß auch den Vorstand neu zu wählen.
Vereinsvorstand Werner Paulus blickte zunächst auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück, geprägt von einem „schönen Erfolg gegen die SEM“ – und einem Jugendtreff für die Fasanerie, der so gut wie fertig ist. Tischtennisplatte, Hängematte, Unterstand, Basketballplatz, alles ist einsatzbereit. Nur der neue Bolzplatz ist noch gesperrt. Einziger Wermutstropfen: Der Jugendtreff ist halt lediglich für schöne Tage. Aber vielleicht bekommt die Fasanerie ja irgendwann noch einen Bürgertreff. Der Verein will jedenfalls weiter dafür kämpfen und hatte 2018, nachdem ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet war, dazu ein interessantes Gespräch mit der Zuständigen im Sozialreferat. Die verstand danach endlich das Anliegen der Fasanerieer: Man möchte einfach eine Immobilie von der Stadt, wo sich die verschiedensten Gruppierungen treffen können.
Eine kleine „Baustelle“ ist momentan auch der AK 2 „Umwelt, Natur und Gesundheit“. Der Aktivkreis hängt nach dem Rückzug von Annette Clement-Sengewald etwas in der Luft. Gesucht werden ein neuer Leiter und tatkräftige Mitstreiter.
Statt Bayern-Spiele lieber für SEM-freie Heimat kämpfen
Am meisten nach außen in Erscheinung getreten ist der Verein 2018 gewiss mit dem AK 1 „Infrastruktur und Verkehr“ im Kampf gegen die SEM/Kosmo, und hier vor allem in der Person von Dirk Höpner. Das Thema beschäftigt Höpner inzwischen dermaßen, dass er schon seine Bayernkarten abgegeben hat, weil er sich einfach stark einbringen möchte in den Prozess, was mit den letzten freien Flächen zwischen der Fasanerie und Feldmoching passiert. Höpner umriss den weiteren Kosmo-Fahrplan, wie ihn die Stadt sieht und Anfang April in einer Vollversammlung des Stadtrats wohl beschließen wird.
Danach soll in einer Machbarkeitsstudie bis 2023 abgeklärt werden, wie man die 900 ha um Feldmoching herum erschließen kann. Von 2024 bis 2029 sollen die Planungen vertieft werden und ab 2030 könnte gebaut werden. Die Untersuchungen allein in Phase 1 kosteten nach momentanem Stand 7,7 Mio. €.
Höpner berichtete ferner, dass das Übergreifende Bündnis ein Gesprächsangebot über Kosmo im Planungsreferat abgelehnt habe. Denn das Referat sei nur ausführendes Organ, die Richtung gäben Stadtrat und OB vor – doch Reiter verweigere sich weiter dem Dialog mit den Bürgern. Außerdem fehle nach wie vor ein schon so oft gefordertes agrarstrukturelles Gutachten, das auslote, welcher Landwirt oder Gärtner künftig aufhören oder weitermachen möchte. Das sei doch unabdingbare Vorsetzung für jede Planung. Und drittens fordern die Bürgerinitiativen Münchens, die sich inzwischen immer besser vernetzen, mehr Mitspracherechte bei Infoveranstaltungen.
Das Thema Bahnübergang bleibt dem Verein
Im AK 1 ist auch das Kernthema des Vereins, der Bahnübergang Fasanerie, verankert. Klaus Aschauer berichtete von seinem Versuch, die Adressaten auf den verschiedensten Ebenen zu „bearbeiten“, wobei er das Schwarze-Peter-Spiel zur Genüge kennengelernt habe: Jeder schiebe die Verantwortung auf den anderen – momentan ist er beim bayerischen Verkehrsministerium gelandet. Immerhin habe der Verein erfahren, dass der Bund keinen viergleisigen Ausbau der S1- Strecke plant und die immer mal wieder im Gespräch befindliche Umgehungsstrecke über Hartmannshofen sei aus Kostengründen ebenfalls vom Tisch, ein 7 km langer Tunnel nicht zu finanzieren. Ansonsten monierte Aschauer, dass die Stadt zwar schöne Bilder zur künftigen Fußgänger-/Radfahrerunterführung präsentiere, aber keine konkreten Pläne, wie alles platztechnisch umsetzbar sei. Aus der Stadtratsvorlage, die etwas konkreter werde, hat Aschauer herausgelesen, dass für die angedachte Rampe gar kein Platz ist und es daher im Parcours auf vier Ebenen in die Tiefe gehen soll. Barrierefreiheit sei damit nicht gegeben! Nicht rede die Stadt auch darüber, dass 20 Grundbesitzer für die Verschwenkung der Feldmochinger Str. gen Süden Grund abtreten müssen. Insgesamt hofft Aschauer immer noch, dass sich irgendwann die Einsicht durchsetzt, dass eine Tieferlegung der Bahn die zukunftsweisende Lösung wäre.
Die Berichte aus den anderen Aktivkreisen
Der AK3 unter der Leitung von Richard Bihler kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit und die Internetpräsenz des Vereins, und momentan vor allem um die neue Homepage. Die soll besser auf Smartphones darstellbar und konform zur Datenschutzgrundverordnung sein sowie komfortabler zu pflegen sein.
Der Verein hat 2018 an verschiedenen privaten Gartenzäunen Klapprahmen angebracht, in die hiesige Vereine ihre Veranstaltungsplakate geben können. Noch wären zwei bis drei Rahmen für gut frequentierte Zäune zu vergeben!
Beate Bamberger, die sich in den letzten vier Jahren als Pressesprecherin um ein einheitliches Erscheinungsbild in Pressemitteilungen ebenso kümmerte wie um den Facebook-Auftritt, aber u. a. auch ein Kommunikationskonzept, quasi eine Niederschrift der Vereinsstruktur, erstellte, ist Anfang des Jahres nach Leipzig gezogen und verabschiedete sich mit einem schriftlichen Grußwort von den Vereinskollegen.
Der AK 4 „Geschichte, Tradition und Entwicklung der Fasanerie“ in personam von Hans Mayer appellierte an alle, ihm alte Bilder und Dokumente für den Kalender 2020 zur Verfügung zu stellen.
Der AK5 „Soziale Aktivitäten“ (Leitung: Elfriede Götz-Mahmoud-Ahmed) organisiert nicht nur alljährlich einen Kinder- sowie einen Sammel- und Garagenflohmarkt, sondern auch ein Gedächtnistraining und bereitete den 12 jugendlichen Flüchtlingen, die in das Haus an der Trollblumenstr. eingezogen sind, eine Weihnachtsfreude mit kleinen Päckchen (Spiele, Küchenutensilien …). Noch gesucht werden u. a.: Fahrräder, Thermoskannen, Sportsachen.
Der AK6 wiederum widmet sich den Freizeitaktivitäten und organisiert Museumsbesuche wie Wanderungen für etwa 30 wanderfreudige Personen, die gerne in Gesellschaft die nähere (und auch etwas weitere) Umgebung von München erkunden. Heuer wird’s wohl mit einer bequemen Wanderung durch den Englischen Garten losgehen.
Sodann organisiert der AK den Stammtisch an jedem ersten Mittwoch im Monat nachmittags ab 15 Uhr im Kistenpfennig. Und den Lauftreff jeden Donnerstag ab 18 Uhr gibt’s natürlich weiter, schließlich steht am 5. Juni ein neuer Staffellauf an. 2018 schafften die Fasanerieler den 2. Platz mit über 40 Leuten in elf Staffeln!
Das Straßenfest findet heuer am 20. Juli statt, natürlich bei schönstem Wetter. Und weil die Stadt jährlich immer neue Auflagen herausbringt, braucht das an sich gut eingespielte Orgateam auch heuer wieder freiwillige Helfer.
Der neue Vorstand sieht wie folgt aus
Nach diesen umfangreichen Berichten aus den Aktivkreisen schlossen sich die Berichte von Kassier und Kassenprüferin an. Da die Kassenführung keinen Anlass zu einer Beanstandung gab, wurde der Vorstand uneingeschränkt entlastet – bei Enthaltung desselbigen. Danach übernahm der bewährte Wahlvorstand Joseph Weber und Karl Ibinger. Der neue Vorstand setzt sich zusammen aus: Klaus Aschauer, Reinhard Bihler, Susanne Böse, Beate Krüger, Birgit Hohenthaner, Dirk Höpner, Thomas Böttiger, Peer Grosse, Hans Mayer und Werner Paulus.
Ehe Paulus die gut zweieinhalbstündige Versammlung schloss, machte er noch darauf aufmerksam, dass der Verein einen Lagerraum brauche. Wer also ein „Überangebot an Platz habe …“ Außerdem meinte Paulus, dass es heuer wohl wieder zu einem Engpass bei der Mittagsbetreuung kommen werde. Bei 75 ABC-Schützen gebe es lediglich 30 freie Plätze – es fehle schlicht an Räumlichkeiten und am Personal. Der Verein wird sich also dieses Themas wieder annehmen müssen.
Richard Bihler meint
Herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht, aber dass der Georg jetzt Klaus heißt und ich Reinhard hat mich schon überrascht…
Redaktion meint
Wir bitten vielmals um Entschuldigung. Zur Zeit kämpft die Redaktion offensichtlich mit den Vornamen. In der vorletzten Printausgabe wurde Georg Mooseder plötzlich zu einem Otto und nun haben wir auch noch Georg Aschauer zu Klaus und Richard Bihler zu Reinhard umbenannt.
Die Redaktion