Allen Protesten, Unterschriften, 3D-Animationen und Wünschen von engagierten Bürgern zum Trotz hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung am Mittwoch, den 3. Juli vorberatend die Eckdaten für einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb in Sachen Bebauung Eggarten beschlossen. Auf diesem Areal, dem letzten weitgehend unberührten Naturidyll in München, soll in den kommenden Jahren ein weiteres Stadtquartier mit 1.750 bis 2.000 Wohnungen und der erforderlichen sozialen Infrastruktur entstehen. Grundlage ist ein Strukturkonzept. Der endgültige Beschluss ist in der Vollversammlung des Stadtrats am 24. Juli vorgesehen.
Auf dem rund 21 ha großen Areal nahe DB-Nordring sind neben dem Geschosswohnungsbau auch Bildungseinrichtungen, Sport- und Freizeitflächen, soziale Einrichtungen und Nahversorgung vorgesehen. Das Gebiet soll als Modellquartier für energetische Konzepte, genossenschaftliches Bauen und Mobilität dienen: Geplant ist eine Quartiersvernetzung, die gemeinschaftliche Strukturen, lebendige Nachbarschaften und nachhaltige Mobilitätskonzepte unterstützt. Deshalb werden Genossenschaften mit ins Boot genommen.
Bei der Planung soll ein besonderes Augenmerk auf der Identität des Ortes liegen. Dieser soll in eine städtebauliche und landschaftsplanerische Gestaltung überführt werden. Die Belange des Natur- und Artenschutzes und die Durchlässigkeit für kühle Luftströme, die für das Stadtklima von Bedeutung sind, spielen dabei ebenso eine Rolle wie der erforderliche Lärmschutz aufgrund des Bahnbetriebs auf den nahegelegenen Gleisen. Auch die verkehrliche Anbindung und die benötigte soziale Infrastruktur werden eingehend betrachtet. Eine belebte Quartiersmitte mit Einkaufsmöglichkeiten ist geplant.
Michael Rieperdinger meint
Bleibt abzuwarten, ob all diese schönen Versprechungen („Bildungseinrichtungen, Sport- und Freizeitflächen, soziale Einrichtungen, Nahversorgung, Lärmschutz, Natur- und Artenschutz etc……“) eingehalten oder mal wieder „vergessen“ werden. Wahrscheinlich wird es, so wie bei allen neu geplanten
„Quartieren“, auf die üblichen quadratischen Legebatterien hinauslaufen. Nur so kann man die Flächen bis auf den letzten Quadratmeter ausnutzen. Wie es dann mit dem künftigen sozialen Zusammenleben in diesem Ghetto aussieht, ist den Planern doch wurscht!