Bei den angenehm warmen Temperaturen hat man gern die Fenster offen oder sitzt draußen auf der Terrasse, gießt im Garten die Blumen … Und da fällt es den Anwohnern, die an der Raheinstr. in der Nähe der kleinen Unterführung wohnen, ganz besonders negativ auf, dass derzeit dort wieder vermehrt Züge bzw. Loks wartend und mit laufendem Motor stehen. Das belastet die Umwelt, vor allem wenn es sich um Dieselloks handelt, und strapaziert die Nerven der Anwohner über Gebühr. Eine Anwohnerin hat deshalb, nach der Lektüre des Münchner Merkurs und des Artikels „Warum Bayern in den Weltraum will“ (2.7.19, S.5), zum Kontaktformular im Internet „gegriffen“ und einen „offenen Brief“ an unseren Ministerpräsidenten geschrieben.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
jetzt bleiben Sie bitte mal auf dem Boden! Ehe man den Weltraum erobert, sollte man sich besser um die Probleme auf der Erde und die Bedürfnisse seiner Bewohner kümmern! In Feldmoching steht heute seit Stunden ein Diesel(!!!)-Zug mit laufendem Motor. Die Abgase ziehen in unsere Wohngebiete, morgens die Wohnung zu lüften ist sinnlos. Frühstück auf der Terrasse ebenso: kein Gespräch möglich, man versteht kein Wort. Dass wir Erdenmenschen seit Jahrzehnten unter Schlafstörungen leiden, nicht nur wegen der vorbeidonnernden Güterzüge, dem unerträglichen Gequietsche beim Abbremsen, sondern auch wegen der stundenlang unter laufendem Motor abgestellten Züge, kümmert keinen Politiker – aber den Weltraum müssen wir jetzt erobern – damit nur ja München auch hier an erster Stelle steht.
Freilich: Man kann dann wunderbar aus der Ferne beobachten, wie die Menschen unsere einzigartige Erde zugrunde richten. Wie die Menschen leiden, sieht man allerdings nicht.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident ,
bitte helfen Sie uns, die gravierenden Probleme mit der Bahn zu beheben. Wir einfachen Erdenmenschen werden dort nicht wahrgenommen. Die richtigen Kontaktadressen würden uns schon weiterhelfen!
Sonja Sachsinger
Jörg meint
Alles richtig, aber schreiben Sie das lieber der Deutschen Bahn. Am besten an die Presse-Abteilung, denn die wollen ja die Bahn gern als ökologische Alternative verkaufen. Und auch der DB Energie. Denn eigentlich sind alle Lokführer angehalten, Energie zu sparen. Gerade das Laufenlassen von Dieselloks ist für die Bahn ein finanzielles Problem. Aber natürlich sieht keiner in Frankfurt, wenn ein Lokführer in Feldmoching aus Bequemlichkeit Geld verbrennt.