Der gemeinsame Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft sowie für Stadtplanung und Bauordnung hat heute beschlossen, dass das Vorhaltebauwerk für die U9-Station am Hauptbahnhof realisiert wird. Die Stadträte gaben außerdem den Startschuss für die Vorplanung der gesamten U9-Neubaustrecke. Sie genehmigten die dafür erforderlichen Planungskosten. Die Ergebnisse der Vorplanung sollen 2024/25 vorliegen. Es ist davon auszugehen, dass die Vollversammlung des Stadtrats am 23. Oktober diesen Beschluss bestätigen wird.
Ingo Wortmann, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung und SWM Geschäftsführer Mobilität verspricht sich davon, dass durch die U9 das gesamte U-Bahnnetz zukunftsfähig wird. Sie soll das Netz in der Innenstadt spürbar entlasten, den Betrieb stabilisieren und damit vor dem Kollaps bewahren. Die Neubaustrecke sei auch Voraussetzung für mehr Pünktlichkeit, zusätzliche Taktverdichtungen und Netzerweiterungen an den Außenästen – etwa die Verlängerung der U2 Richtung Karlsfeld und Dachau. Ferner ermögliche sie einen zweiten Wiesn-Bahnhof und neue Direktverbindungen, etwa zwischen Hauptbahnhof und Allianz Arena.
Bund, Land, Stadt, DB AG und SWM/MVG hatten sich im Sommer auf die sog. Integrierte Gesamtlösung am Hauptbahnhof verständigt, um die U9 beim Bau der 2. Stammstrecke sowie des neuen Empfangsgebäudes der DB zu berücksichtigen. Die angedachte U9 wird ca. 10,5 Kilometer lang werden. Die Neubaustrecke soll Sendling und Schwabing via Hauptbahnhof und Kunstareal verbinden. Der neue Halt am Hauptbahnhof wird einen direkten Übergang zur 2. Stammstrecke bekommen. Östlich der Theresienwiese, am Esperantoplatz, bekommt München einen zweiten U-Bahnhof für das Oktoberfest. Die bisherigen Stationen Impler- und Poccistr. werden zusammengelegt und durch einen Neubau ersetzt. In der Maxvorstadt ist ein neuer U-Bahnhof Pinakotheken im Kunstareal vorgesehen, in Schwabing am Elisabethplatz. Die U-Bahn-Stationen an der Theresienstr. und an der Münchner Freiheit werden erweitert.
Die Landeshauptstadt München finanziert die U9-Vorhaltemaßnahme am Hauptbahn- hof mit insgesamt 393 Millionen Euro vor. Für die Vorplanung der Gesamtstrecke sind zusätzlich 100 Millionen Euro veranschlagt. Angestrebt wird eine öffentliche Förderung.
Die Planungs- und Baukosten für die Gesamtstrecke könnten nach ersten unverbindlichen Schätzungen rund 3,5 Milliarden Euro betragen. Belastbare Angaben dazu werden nach Abschluss der Vorplanung erwartet.