Vor der letzten BA-Sitzung des Jahres 2019, am Dienstag, den 17. Dezember hielt der hiesige SPD-Ortsverein im einstigen Gemeindehaus von Feldmoching in den Räumen des Kulturhistorischen Vereins eine kleine Pressekonferenz ab, zum einen um die beiden Kandidaten für den Stadtrat sowie wie 27 Kandidaten für den hiesigen Bezirksausschuss vorzustellen. Ferner wurde ein eigenes Wahlprogramm für die nächste Legislaturperiode 2020 bis 2026 unter dem Motto „Politik für alle Menschen im Stadtbezirk 24“ präsentiert.
Wir haben bereits berichtet, dass die SPD im 24. Stadtbezirk mit zwei Stadtratskandidaten in den Kommunalwahlkampf zieht. Beide allerdings mit nicht sehr verheißungsvollen Listenplätzen: Manuela Massaquoi (54), Gärtnermeisterin aus dem Hasenbergl, belegt Platz 32 und Dr. Reinhard Bauer (69), Historiker aus der Lerchenau und bereits seit 1972 politisch engagiert, nimmt Platz 57 ein. Wesentlich aussichtsreicher sind ihre Listenplätze in Sachen Bezirksausschuss. Dort stehen sie auf Platz 4 bzw. 5, hinter Markus Auerbach, Gabriele Meissner und Klaus Mai. Massaquoi fühlt sich dennoch nicht als „Listenfüller“. Es sei ihr ein Herzenswunsch, dass der 24. Stadtbezirk im Münchner Stadtrat gehört und gesehen werde. Nur wer hier wohne, wisse schließlich, wo der Schuh drückt.
Für eine solidarische Politik, die alle Bürger im Stadtbezirk berücksichtigt
Die Vorstellung des Wahlprogramms übernahm der derzeitige BA-Chef Markus Auerbach. Die SPD nehme keine Totalverweigerung bei den Themen Wachstum und Bauen ein, sondern suche Kompromisse. (Im Programm heißt das: „maßvolle und umweltverträgliche Ausweisung neuer Baugebiete“.)
Man wolle dafür kämpfen, dass das Wohnen im Münchner Norden „erträglich bleibt“ und auch in den neuen Baugebieten müsse die Lebensqualität gut sein. Die hänge nicht von der Dichte ab, sondern von der Freiraumqualität. Zudem müsse eine gute verkehrliche Infrastruktur bereitgestellt werden. Die SPD will ferner das Zusammenleben und den Zusammenhalt im Stadtbezirk fördern, etwa durch die Stärkung von Genossenschaften, durch einen Biergarten, wo alle sich treffen können, durch ein Alten- und Service-Zentrum, den Bau von Senioren-Einrichtungen und Mehrgenerationen-Wohnformen. Gestärkt werden soll ferner das Handwerk und der Handel zur wohnortnahen Versorgung – dabei hat die SPD etwa die Erdgeschosse im Sinne, die durch Läden effizient genutzt werden sollen. Auch soll die wohnortnahe Versorgung mit Ärzten und Krankenhäusern etwa durch einen innovativen Antrag verbessert werden. Gedacht ist daran, im SEM/Kosmo-Gebiet ein neues Vollklinikum zu fordern für den stark wachsenden Münchner Norden (Anm. der Red.: Schade, dass man mit Blick auf den stark wachsenden Münchner Norden in der Stadt nicht den Weitblick und vor Ort nicht die Durchsetzungsmöglichkeit hatte, den Abbau des Schwabinger Krankenhauses zu verhindern. Aber dafür kann man nun ja der Bevölkerung die massive Bebauung und Verdichtung mit einem neuen Klinikum schmackhaft machen.)
In punkto Schulen möchte man noch für eine weitere Realschule kämpfen – dass auf dem Campus der Eduard-Spranger-Schule eine weitere Förderschule installiert werden soll, nehme man zur Kenntnis. Immerhin werde es dort künftig Turnhallen für zwei Schulen geben. Die berufsfördernden Maßnahmen für Jugendliche sollen ausgebaut werden – die SPD denkt hier an eine Anlaufstelle für Azubis und Eltern bei Schwierigkeiten in der Ausbildung.
Der Feldmochinger Anger soll zu einem „Park für alle“ ausgebaut werden – die geplante Tramtrasse zwischen BMW und Karlsfeld/Dachau soll daher unter die Erde verlegt werden. Sportflächen und Schulhöfe sollen künftig intensiver genutzt werden, kulturell-soziale Zentren in den Stadtteilen geschaffen werden, denn „Kultur braucht Raum“, wie Klaus Mai es formulierte.
In Sachen Verkehr erhob die SPD ihre alten Forderungen – etwa die Verlängerung der U1 über die Fasanerie hinaus Richtung Karlsfeld, Ausbau des Radwegenetzes und Beschleunigung des Busangebots – und sieht in der Einrichtung des S-Bahn-Nordrings für den Personenverkehr mit Stationen im Stadtbezirk und mit Anbindung an die U-Bahnen das wichtigste Projekt.
Das Kandidatenteam (v. l. n. r.): Markus Auerbach, SPD-Ortsvorsitzende Gabriele Meissner, Manuela Massaquoi und Reinhard Bauer
Hans Dampf meint
„…die geplante Tramtrasse zwischen BMW und Karlsfeld/Dachau soll daher unter die Erde verlegt werden…“
Seit wann gibt es denn hierfür Pläne?
Den Streckenverlauf von BMW zum Feldmochinger Anger kann ich ja noch nachvollziehen. Aber wie geht es dann vom Feldmochinger Anger nach Karlsfeld weiter? Durch Feldmoching auf der Karlsfelder Straße?