Das Bebauungsplanverfahren für das Lerchenauer Feld – sprich für die einstige Bergwachtsiedlung – kann beginnen: Nach einem Verhandlungsverfahren steht nun fest, dass die Entwicklung des Lerchenauer Feldes auf Basis des Gewinners des im vergangenen Jahr duchgeführten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs basieren wird. Die Entwürfe der Teilnehmer des Wettbewerbs werden zudem noch im Münchner Norden ausgestellt: von Dienstag, den 28. Januar bis Samstag, den 8. Februar in der Münchner Stadtbibliothek Hasenbergl, im Erdgeschoss des Kulturzentrums 2411 (Blodigstr. 4).
Das städtebauliche Vorhaben Lerchenauer Feld in Feldmoching, die Quartiersentwicklung der beiden Projektpartner Landeshauptstadt München und Wohn Park Lerchenauer Feld GmbH & Co. KG, tritt in diesen Tagen in eine neue Phase ein. Ende vergangenen Jahres wurden die Preisträger des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs zur Entwicklung des Gebietes bekannt gegeben; gewonnen hat den Wettbewerb die Arbeitsgemeinschaft aus Amman Albers Stadtwerke, Zürich, zusammen mit BEM Landschaftsarchitekten / Stadtplaner, München.
Nun steht auch fest, dass auf Basis dieses Gewinnerentwurfs der Bebauungsplan für das 23 ha große Gelände entwickelt wird. Denn auch das dem Wettbewerb angeschlossene so genannte Verhandlungsverfahren konnte die Gemeinschaft Amman Albers / BEM Landschaftsarchitekten für sich entscheiden. Die Gemeinschaft wird nun ihren Entwurf auf Basis der Anmerkungen der Wettbewerbsjury überarbeiten und das Bebauungsplanverfahren in den kommenden Monaten und Jahren begleiten. Diese Entscheidung wurde auf Basis der Vergabeordnung für öffentliche Aufträge getroffen, dem ein klar umrissener, transparenter Forderungskatalog zugrundeliegt. Bis Anfang 2022 wird der Billigungsbeschluss zum Bebauungsplan durch den Stadtrat und Anfang 2023 der Satzungsbeschluss erwartet, sodass der Bebauungsplan schließlich in Kraft treten kann.
Die fünf finalen Entwürfe des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs zum Lerchenauer Feld wurden im November 2019 den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer öffentlichen Dialogveranstaltung vorgestellt und kurz darauf auch im Planungsreferat in der Münchner Innenstadt ausgestellt. Die Wohn Park Lerchenauer Feld GmbH und Co. KG, ein Joint Venture der beiden Münchner Immobilienunternehmen Bayerische Hausbau und Concept Bau, präsentiert die Pläne nun auch noch einmal in der Stadtbibliothek. Interessierte, die bislang keine Zeit fanden, sich die Modelle anzusehen, können das von Dienstag, den 28. Januar bis Samstag, den 8. Februar nachholen und sich ein eigenes Bild von den fünf finalen Arbeiten machen. Geöffnet ist die Stadtbibliothek Hasenbergl Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 15 Uhr. Montags und sonntags ist die Bibliothek geschlossen.
Foto: Foto: Bayerische Hausbau / HRSchulz
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Wann hört ihr endlich zu? Denen, die seit langem davor warnen, dass es gerade das ungebremste Wachstum ist, das in München die Mieten ins Unbezahlbare ansteigen lässt? Wann hört ihr endlich auf, auf Immobilienmessen und in anderen Foren für den Standort München zu werben, immer neue Bürotürme hochzuziehen, Tausende von neuen Arbeitsplätzen zu schaffen, die den Zuzug aus der ganzen Welt ankurbeln und die Wohnungsnot immer weiter verschärfen?
München täte gut daran, erst einmal die soziale und verkehrliche Infrastruktur an die jetzige Einwohnerzahl anzupassen und nur noch die nötigen Wohnungen für Menschen zu bauen, die das Leben in unserer Stadt am Laufen halten, für Menschen der unteren und mittleren Einkommensschicht, für Menschen, die wir dringend brauchen, die sich die explodierenden Wohnungspreise aber nicht leisten können. Und zwar möglichst auf bereits versiegelten Flächen. Denn – das sollte man bei all dem Wachstum nicht vergessen: die Bewohner Münchens brauchen dringend auch Grünflächen zur Erholung und Frischluftschneisen, die die Stadt in den heißen Sommernächten kühlen.