Morgen wird der grün-rote Stadtrat vermutlich mit seiner Mehrheit eine erneute Kehrtwende gemacht und im Münchner Norden wieder eine SEM ausgerufen: SEM – Kosmos – SEM. Das ist vielen doch zu viel der Volten und so trafen sich am Montag, den 20. Juli Vertreter diverser Parteien, Verbände, Vereine, Bürgerinitiativen und Interessenszusammenschlüsse im Münchner Hofbräuhaus, um ihre Ablehnung einer neuerlichen SEM im Münchner Norden zu bekunden. Die neue bunte Allianz nennt sich „Bündnis für München – Aus der Mitte der Gesellschaft“. Und um diese berühmte „Mitte der Gesellschaft“ auch nach außen hin zu dokumentieren, fand die Pressekonferenz im Hofbräuhaus am Platzl statt.
Corona-bedingt mutet das Hofbräuhaus derzeit allerdings nicht wie der Nabel der Gesellschaft an. Die Mega-Gaststätte, in der es zu „normalen“ Zeiten meist hoch hergeht und man in der Schwemme oft ein Problem hat, einen Platz zu finden, öffnet momentan erst um 12 Uhr. Macht auch nichts, drinnen waren zur besten Mittagszeit gerade einmal zwei Tische mit insgesamt drei Personen belegt, draußen im Biergarten sah es etwas „fülliger“, aber wahrlich nicht voll aus.
Ein buntes neues Bündnis im Kampf gegen die SEM
Im Erkerzimmer des zweiten Stocks fanden sich an diesem Montag neben zahlreichen Journalisten vor allem die Vertreter des neuformierten bunten „Bündnissses für München – Aus der Mitte der Gesellschaft“ ein: Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion, Tobias Ruff, Stadtrat der ÖDP, Jörg Hoffmann, Stadtrat der FDP, Dirk Höpfner, Stadtrat der München-Liste und Vertreter des Übergreifenden Bündnisses München-Nord, in dem sich viele hiesige Bürgerinitiativen in ihrem Kampf gegen die masslose Nachverdichtung im Münchner Norden zusammengeschlossen haben, Sonja Dirk, Kreisbäuerin für München Stadt und Land für den Bayerischen Bauernverband, Roland Albert, Präsident des Bayerischen Gärtnereiverbands, Rainer Großmann (CSU), Vorsitzender des BA 24, Maximilian Bauer, Vorsitzender des Gesamtvereins Feldmoching, und Martin Zech als Vertreter von Heimatboden.
Welche Couleur sie auch haben und welch unterschiedliche Ziele sie auch im Einzelnen verfolgen mögen – keine Bebauung, eine moderate Entwicklung, eine kooperative Stadtentwicklung, eine freie Marktentfaltung ohne städtische Eingriffe, keine weitere Großsiedlung … Eines eint sie: Sie wollen gemeinsam eine SEM im Münchner Norden verhindern. Ziel des Bündnisses sei es, auf die dramatischen Folgen der SEM hinzuweisen und für die Menschen vor Ort Mitsprache zu sichern, um für alle Beteiligten eine sinnvolle und vertretbare Lösung zu finden, so der gemeinsame Tenor der Veranstaltung. In ihren dreiminütigen Kurzstatements haben die Vertreter dann aber doch sehr unterschiedliche Beweggründe für ihr Engagement genannt. In Ausgabe 16 werden wir darüber ausführlich berichten!
JBau meint
Ein Bezirksausschuss-Vorsitzender, der an vorderster Front sich für die Interessen der Bürger des 24. Stadtbezirks einsetzt. Endlich! Danke Hr. Dr. Großmann!