Die Stadtratskoalition aus Grünen, SPD und Volt hat gestern einen Antrag im Stadtrat eingebracht, worin das neue Mobilitätsreferat, das am 1.1.2021 unter der Leitung von Georg Dunkel (er war vor vielen Jahren schon mal für das Verkehrskonzept München Nord zuständig) seine Arbeit aufnehmen wird, gebeten wird, bis 2024 in allen Stadtbezirken mit dem jeweiligen Bezirksausschuss lokale Verkehrskonzepte mit Nahmobilitätsschwerpunkt zu entwerfen und sowohl mit den BAs als auch mit den Bürgern zu diskutieren.
Auch zivilgesellschaftliche Initiativen, Vereine und Verbände sollten in die Konzeptentwicklung und Diskussion miteinbezogen werden. Das Ziel sei es, Wohnstraßen wo nötig zu entlasten und zugleich die Nutzung von Fußwegen, Radwegen und des Nahverkehrs zu erhöhen. Der Bau neuer Straßen soll (außer in Neubaugebieten) grundsätzlich ausgeschlossen sein. Die Entwicklung des Partizipationskonzeptes sowie dessen Durchführung könne extern vergeben werden.
Begründung: In vielen Bezirksausschüssen werden seit vielen Jahren lokale Verkehrskonzeptionen gefordert. Diese sollten nun endlich angegangen werden.
Dabei hat die Priorisierung des Umweltverbunds oberste Priorität: Mehr ÖPNV sowie die verstärkte Nutzung von Fuß- und Radwegen sind das Ziel. Der Zeitraum bis 2024 eröffnet die Möglichkeit, sowohl ein fundiertes, tiefgreifendes Verkehrskonzept zu erarbeiten als auch parallel kleinere Einzelmaßnahmen und Verkehrsversuche durchzuführen, mit der Bevölkerung zu erproben und im Rahmen des Partizipationskonzeptes direkt zu evaluieren. So werden alle Stadtbezirke und ihre Bürger*innen direkt in die entsprechenden Diskussionen einbezogen.
ReinerF meint
Das ist ja mal eine interessante Neuigkeit. Der Chef des neuen „Mobilitätsreferats“ Herr Georg Dunkel will es offenbar noch einmal wissen. Dabei sollten ihn die allerbesten Wünsche für mehr Elan und Glück begleiten, als es in der „sehr langen“ erfolglosen Zeit seiner Zuständigkeit für seinen früheren Job im „Verkehrskonzept München – Nord“ der Fall war. Vermutlich wird es auch unter dem neuen Namen an unendlichen Diskussionen, Streitereien, ewigen Besserwissern und immer wieder erneuten Verwerfungen der zur Beratung aufgelegten Konzepte nicht mangeln. Jedenfalls werden mit dem Neustart nun erst einmal wieder viele weitere – und kostenzehrende – Jahre ausgefüllt sein. Die Älteren unter uns werden vermutlich echte Ergebnisse zu konkret spürbaren Entlastungen des erdrückenden Verkehrszuwachses und deren zeitnahe Umsetzung nicht mehr erleben dürfen. Jahrelang immer neue Konzepte schmieden – und dann nichts zum Besseren umsetzen, das genau ist das Problem unserer geliebten Landeshauptstadt!
Petzer meint
Volltreffer!
Phil meint
Sehr schön.
Hoffentlich tut sich dann endlich mal was zugunsten der Radfahrer.