Rund 35 seltene Flugzeuge aus fast allen Epochen der Luftfahrt haben sich an diesem beinahe zu heißen Wochenende mit ihren Piloten auf den Weg gemacht, um am diesjährigen Museums-Fly-In teilzunehmen.
Zugegeben für einige Fluggeräte war die Anreise nicht wirklich weit. So war beispielsweise für die Antonow AN-2 („Anna“), den größten einmotorigen Doppeldecker der Welt, der Flugtag ein Heimspiel. Wer wollte, konnte den „Traktor der Lüfte“ übrigens nicht nur in der Luft und am Boden bestaunen, sondern gegen eine kleine Gebühr sogar mitfliegen.
Andere Flugzeuge, die sonst in der Werfthalle standen, zeigten, dass sie trotz ihres Alters durchaus noch flugfähig sind. Es braucht eben nicht zwingend ein HighTech-Cockpit, wenn man sich in die Lüfte schwingen will. Mit viel Enthusiasmus, soliden Luftfahrtkenntnissen, handwerklichem Geschick, Geduld und einer kleinen Prise Mut kann man es auch ohne Hochtechnologie in gewissen Grenzen den Vögeln gleichtun. Als guter Flieger sollte man allerdings nie das warnende Beispiel des Ikarus vergessen: Bloß nicht übermütig werden!
Weitere Teilnehmer an dieser kleinen aber feinen Luftfahrtschau kamen aus dem nahen und weiteren Einzugsbereichs Münchens. Selbst österreichische und US-amerikanische Zulassungszeichen waren vertreten. Stars der Lüfte längst vergangegener Jahre wie de Havillands „Tiger Moth“, Bückers „Jungmann“, Bückers „Bestmann“ oder Boeing-Stearman PT-17 blinkten wie neu in der heißen Julisonne.
Auch die klassischen Sport- und Vielzweckflugzeuge wie Piper PA-18, Bo 209 „Monsun“ und Dornier Do-27 fehlten nicht und leisteten ihren Beitrag zum praktischen Geschichtsunterricht zum Thema „Luftfahrt“. Aus der Fraktion der Drehflügler gab es eine BO 105 zu bestaunen und der Magni M16 repräsentierte die neue Welt der Kleinflugzeuge, die als sogenannte Tragschrauber konzipiert sind.
Die weitaus meisten Flugzeughalter, die diese und ähnliche Flugschauen bestreiten, sind Privatleute. Sie haben sich mit sehr viel Enthusiasmus und noch mehr Zeitaufwand einem großartigen Hobby verschrieben. Ohne ihr Engagement wären wohl viele alte Fluggeräte heute nicht mehr zu bestaunen. Ihnen wäre ein größerer Publikumszuspruch zu wünschen gewesen, aber die extreme Hitze hat ihren Tribut gefordert. So oder so: Die Fliegerei ist sehr wetterabhängig!
Wer es in diesem Jahr nicht zum Fly-In der Museumswerft geschafft hat, sollte sich auf jeden Fall den Termin im nächsten Jahr vormerken. Es gibt viel zu sehen und noch mehr zu entdecken.
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