Ende 2019 stellte die CSU-Fraktion im Münchner Stadtrat, nach einer Stippvisite von Manuel Pretzl am Walter-Sedlmayr-Platz, den Antrag, dass die Verwaltung doch ein Konzept vorlegen möge, wie der Walter- Sedlmayr-Platz in Feldmoching umgestaltet werden könnte, um eine höhere Aufenthaltsqualität zu erhalten und um ein attraktiver sowie belebter Standort für Gewerbe und Klimafreundlichkeit zu werden.
Dies könnte etwa durch folgende Maßnahmen geschehen:
– Fassadenbegrünung der an den Platz angrenzenden Wohngebäude
- Einbau einer bodengleichen Brunnenanlage (vgl. Stadtplatz am Ackermannbogen)
– Begrünung und Bepflanzung des Platzes
– mehr Mülleimer (mit Deckel)
– ausreichend große Kurzparkzonen (1 h) von 9 – 18 Uhr an der Nordwestseite des Platzes in der Josef-Frankl-Str.
Sollten die im ersten Absatz formulierten Aspekte durch Einzelmaßnahmen nicht erreicht werden können, weil das Urheberrecht dem entgegensteht, so sei eine komplette Neugestaltung des Platzes vorzunehmen.
Baureferentin Rosemarie Hingerl antwortete auf die Anfrage nun fast ein Jahr später wie folgt: „Im Bauausschuss vom 1. März 2011 wurde der Stadtrat zuletzt mit dem Wunsch nach einer Umgestaltung des Walter-Sedlmayr-Platzes zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität befasst (Sitzungsvorlage Nr. 08-14/V 04696). Wie in der Beschlussvorlage ausgeführt, ist es erforderlich, sich bei Eingriffen in die bestehende Platzgestaltung mit der Urheberrechtsnachfolgerin des verstorbenen Künstlers Professor Ludger Gerdes ins Benehmen zu setzen. Die Urheberrechtsnachfolgerin hatte damals u. a. Folgendes mitgeteilt:
‚(…) Eine Beurteilung der gewünschten Veränderungen ist derzeit aus unserer Sicht nicht möglich. Vor der endgültigen Fertigstellung der gesamtenSituation einschließlich der vorgesehenen Bebauung lässt sich ein derartiger Eingriff in die künstlerische Gesamtgestaltung nicht rechtfertigen. Wir können daher zum jetzigen Zeitpunkt den geplanten Veränderungen nicht zustimmen. Zu einem späteren Zeitpunkt sind wir für Vorschläge durchaus offen, um so mehr Ludger Gerdes sich immer gewünscht hat, dass der Platz von den Anwohnern und Benutzern angenommen wird.
(…)‘
Das Grundstück für die erwähnte fehlende Bebauung (im Osten des Platzes), wie sie im rechtsgültigen Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1343 vorgesehen war, wurde zwischenzeitlich verkauft und ist nunmehr bebaut, sodass die vorgesehene städtebauliche Situation jetzt fertiggestellt ist. Das Baureferat hat auf dieser Basis erneut Kontakt mit der Urheberrechtsnachfolgerin aufgenommen. Die Urheberrechtsnachfolgerin zeigte sich gegenüber Umgestaltungsmaßnahmen nunmehr grundsätzlich aufgeschlossen und bat um Einbindung in eine weitere Konzeptentwicklung.
Das Baureferat wird die, für eine Konzeptentwicklung gemeinsam mit dem zuständigen Bezirksausschuss, erforderlichen Planungsmittel zum Haushalt 2022 anmelden. Die Aufstellung zusätzlicher Mülleimer ist bereits erfolgt.“
Fibs meint
Man könnte ja fast schon lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
Schickt doch jemand mal dieser Urheberrechtsnachfolgerin bzw. der Gattin von Herrn Künstler Professor Ludger Gerdes ein paar Fotos, wie verlottert dieser Platz aussieht, dann würde sie vielleicht nicht ganz so sehr an diesem Ort des Schreckens festhalten.
Zudem gab es vor der Gestaltung des Platzes eine Versammlung mit Anwohnern, Planern und Behördenvertretern. Die Anwohner hatten sich gegen diesen Künstlerplatz ausgesprochen. Wo sind heute die Verantwortlichen, die das Grauen genehmigt haben? Genau der Zustand, den wir heute haben, wurde damals von den Anliegern prophezeit. Aber die Herrschaften von der Stadt wollten ja was „Pflegeleichtes“. Also eine Steinwüste. Und jetzt hat man den Dreck im Schachterl. Und wenn es blöd läuft noch für Jahrzehnte.
JBau meint
Die Mauer muss weg!
einer meint
Sehe ich genauso! Vielleicht sollte einfach mal jemand im David-Hasselhoff-Gedächtnislook auf das Ding raufsteigen und „Looking for Freedom“ trällern. Ist ja schließlich ein Künstlerplatz.
ReinerF meint
Na also! Ganz so hoffnungslos wie bisher scheint es mit dem Walter-Sedlmayr-Platz offenbar doch noch nicht zu sein. Aber, die dunkle Quermauer wird dann wohl weitere Jahrzehte ihre Betrachter erfreuen, oder? Hoffen wir auch darauf, dass eine mögliche Neu- bzw. Umgestaltung dieses verunglückten Platzes dann in kreativere Hände gelegt wird als damals. Bitte nun aber dran bleiben!!!