Vom 8. bis zum 10. Januar haben in ganz Deutschland die Vogelfreunde wieder eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park gezählt und gemeldet. Aufgerufen zur elften „Stunde der Wintervögel“ hatten der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV). Nun liegen die Ergebnisse vor: In der Stadt und dem Landkreis München wurden rund 74.000 Vögel, also durchschnittlich 20,6 Vögel pro Garten, gezählt. Im Jahr davor waren es noch rund 22,7 Vögel gewesen. Allerdings wurden heuer generell in ganz Deutschland weniger Vögel in den Gärten gezählt, was die Experten darauf zurückführen, dass es zum Erhebungszeitpunkt noch relativ warm war, so dass die Vögel noch keine Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Stadt suchen mussten.
Allerdings muss Sophia Engel, die Projektleiterin Vogelkunde und Vogelschutz beim LBV, konstatieren, dass „im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten (…) München für Vögel ein schwieriger Lebensraum ist. Jahr für Jahr werden in München Stadt und Land deutlich weniger Vögel pro Garten gezählt als andernorts. Die ungebremste Nachverdichtung, Überbauung der letzten Freiflächen und eine zunehmend sterile Gartengestaltung machen den Vögeln in München und mittlerweile auch im Landkreis zu schaffen.“ Der LBV bittet daher um Unterstützung, denn auch in Privatgärten und selbst auf dem Balkon kann man einiges für die Vogelwelt tun. Insektenfreundliche Pflanzen, die zur Samenreife gelangen dürfen, fruchttragende Sträucher als Nahrungsquelle im Winter, Versteckmöglichkeiten und geschützte Nistplätze fördern in vielfältiges Vogelleben. Weitere Tipps gibt’s auf www.lbv-muenchen.de
In München wurden übrigens im Schnitt pro Garten 3 Kohlmeisen, 2,2 Amseln, 1,7 Rabenkrähen, 1,3 Blaumeisen, 1,2 Wacholderdrossel, 1 Haussperling und 0,8 Saatkrähen entdeckt.
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Wolfi meint
Auch wenn das viele als Lüge darstellen, aber es ist nun mal eine Tatsache: Auch die vielen Katzen tragen signifikant zur Verminderung der Singvögel (und nicht nur der) bei.
Hans Leser meint
Großartig, dass der Lokalanzeiger über die Stunde der Wintervögel berichtet hat. Ich bin selber engagierter Vogelzähler und kann nur ebenfalls den Verantwortlichen in der Stadtplanung raten, Bauprogramme so abzustimmen, dass noch genug Lebensraum für unsere gefiederten Freunde bleibt.