Wer in den letzten Wochen abends vorbeiging beim Hotel Abasto am Feldmochinger Bahnhof, der bemerkte, dass im Restaurant stets Dunkelheit herrschte. Und das, obwohl es doch längst keine Corona-Beschränkung des Betriebs auf bis zu 22 Uhr gab. Des Rätsels Lösung: Das Kolin, der externe Betreiber des Restaurants, hat Mitte Januar aufgehört. Loszulegen mit einem Gastrobetrieb in Corona-Zeiten bedarf ganz offensichtlich guter Nerven und eines gehörigen finanziellen Polsters … Doch ab dem 1. April geht’s weiter: aus Kolin wird Kylian.
„Kylian“ – die vorwitzige Autokorrektur möchte daraus beständig einen deutschen „Kilian“ machen, schließlich gehört der Kilian seit Jahrzehnten hierzulande zu den beliebtesten Bubennamen und geht zurück auf den irischen Bischof Kilian. Aber Fußballfans wissen es, der „Kylian“ ist die französische Variante des keltischen Namens, siehe Kylian Mbappé Lottin, seines Zeichens Stürmer bei Paris Saint-Germain.
Damit will die Familie Gulati, die ab sofort nicht nur das Hotel, sondern nun auch das Restaurant betreibt, den Gästen aus nah und fern signalisieren: Hier gibt’s eine regionale & internationale Küche, hier wird Wert gelegt auf die Kombination von traditioneller und innovativer Kulinarik. Mit wechselnder Wochenkarte, saisonal angepasst. Wie gut, dass die Gulatis in München (und seit einigen Wochen auch in Dachau) nicht nur mehrere Hotels betreiben, sondern schon seit Jahren etliche Restaurants in Schwabing führen. Sie besitzen genügend Erfahrung im Gastrobereich.
Für jeden Geschmack, Hunger & Geldbeutel etwas
Im Gegensatz zum Vorgänger-Restaurant, das doch sehr fokussiert auf moderne asiatische Küche war – sehr zur Freude allerdings von Vegetariern, die stets hervorragendes frisches Gemüse serviert bekamen – und mit Gerichten durchgängig für 16,90 Euro eine Statement setzten, ist die Küche des Kylian nun breiter aufgestellt: Es gibt vom Burrata und Rindertartar über den kleinen und großen Salat, wahlweise mit Riesengarnelen, Rinder- oder Hähnchenbruststreifen, über Suppen, Wraps und „Greens“ (eindeutig die Speisen für die Vegetarier) über das Hauptgericht mit Fleisch oder Fisch, diversen Burgern und einigen Pastagerichten bis hin zum Dessert für jeden Gaumen und für den großen bzw. kleinen (Kinder-)Magen etwas. Und natürlich auch für jeden Geldbeutel. Nachmittags kann man auf der Terrasse, die nun wieder bestuhlt ist, einen Eiskaffee oder einen Kaffee mit Kuchen genießen, vorausgesetzt, das Wetter lässt es zu. Und der Abend kann (wenn man denn irgendwann wieder beschwingt von einem Konzert oder dem Theater aus den Innenstadt nach Hause kommt) an der Bar bei einem Drink oder „Absacker“ ausklingen.
Das Restaurant Kylian ist ab dem 1. April geöffnet von 12 bis 23 Uhr, das neue Gastroteam ist hoch motiviert – „gemeinsam werden wir das rocken“, ist sich Sandra Gulati von der Unternehmerfamilie und zuständig für den Hotelbereich sicher. Und wenn alle Abläufe abgestimmt sind zwischen Küche und Service, dann, ja dann wird es vielleicht auch hin und wieder sonntags einen Brunch geben – sehr zur Freude derjenigen, die vor ein paar Jahren gerne ihre Schritte am Sonntagvormittag zu Sammers ins Dülfer gelenkt haben!
Und hier schon mal die Speisekarte zur Einstimmung!
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Bernd meint
„Wie konnte Derartiges geschehen??“
Ganz einfach: Weil die Raiffeisenstiftung, ohne in ihre Satzung zu schauen und Schranken einzubauen, die Wirtschaft an diesen Pächter vergeben hat. Diesem kann man dann nicht böse sein.
ReinerF meint
Eine sehr gute Nachricht. Wünschen wir den neuen Wirtsleuten den erfreulichen Zuspruch eines breiten Publikums.
Aber, wird das Hotel Abasto künftig auch unseren Ortvereinen bzw. einigen eine neue Heimat bieten wollen oder können?
M..E.. ist es skandalös, dass der neue Pächter des „ehemaligen“ Feldmochinger Hofs die Ortsvereine, die dort seit Jahrzehnten ihr Heim hatten, kurzfristig rausgeworfen hat. Gerade der Feldmochinger Hof ist historisch eng mit der früheren Gemeinde und dem jetzigen Stadtteil eng verbunden.
Wie konnte derartiges geschehen??