Schon im dritten Jahr in Folge ist in der Feldmochinger Feldmark hin und wieder eine neue Frucht zu entdecken, die vielen Menschen noch unbekannt ist, ja fremdartig erscheint. Der Lokal-Anzeiger hatte seine Leser mit diesem Neuling unter den hier altbekannten Kulturpflanzen erstmals in seiner Ausgabe am 18. Sept. 2020 mit dem Titel „‚Superfood‘ Quinoa aus München für München“ bekannt gemacht. Angebaut wird die Frucht von Mitgliedern der Münchner Bauern Genossenschaft aus dem Münchner Norden.
Nun, Quinoa ist in der Tat weder ein hochtrabendes „Superfood“ noch, wie es auch genannt wird, ein „Hyper- oder Pseudogetreide“. Botanisch ist Quinoa nicht mit dem uns herkömmlichen bekannten Ehren- und Rispengetreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) verwandt, auch nicht mit Reis oder mit Mais. Die Botaniker zählen diese Pflanze zur Gattung der „Gänsefüße“ (Chenopodium) und der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).
Die ursprünglichen Heimatgebiete von Quinoa liegen in den Hoch- und Tiefentälern der weit entfernten Andenregionen Südamerikas, etwa von Peru und Bolivien. Dort ist und war Quinoa eines der wichtigsten Hauptnahrungsmittel der teilweise unter extremen Bedingungen lebenden Menschen – seit mehr als 5.000 Jahren. Diese Pflanze gedeiht dort etwa bis zu einer Höhe von 4.000 m unter extremen Klima- und Wetterbedingungen. Mit ihrer Pfahlwurzel erreicht die Pflanze auch noch tief liegende Wasser- und Nährstoffvorkommen. Dieses natürliche Anlage macht Quinoa frost- und trockenresistent.
Darum bietet sich Quinoa als eine alternative Feldfrucht an, die auch in unserer hiesigen Landwirtschaft unter den sich verändernden Temperaturbedingungen mit immer mehr Hitze und infolge dessen immer mehr Trockenheit eine größere Rolle spielen könnte. Denn unserem gewohnten Weizen könnte es vielleicht einmal auch bei uns zu heiß und zu trocken werden!
Die UN-Welternährungsorganisation hat Quinoa längst als eine Alternative zu Getreide in Extremsituationen erkannt und darum empfohlen.
Und selbst populäre Spitzenköche unseres Land haben den Wert von Quinoa als einem hochwertigen Nahrungsmittel und als Gaumenverwöhner erkannt und darum in ihre Kochbücher aufgenommen.
Übrigens, diese Fotos entstammen einem großen Quinoa-Bestand in der Nähe des Regattasees, dessen herrlicher Anblick große Freude bereitet. Die Anbauergebnisse werden offenbar immer besser. Alle Achtung! Reinhard Krohn
Fritz Pucher meint
Alles muss ausprobiert werden. Guter Ansatz. Es zeigt die Aufgeschlossenheit der Landwirte. Der Verbraucher honoriert es hoffentlich
Reinhard Krohn meint
Herzlichen Dank für diesen kurzen zustimmenden Kommentar aus Minden an der Weser!!!
Mit besten Grüßen aus München-Feldmoching