So werden die Wohnungspreise in München in die Höhe getrieben! Am 8. Dezember hat der Stadtrat den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2108a für das einstige Bahngelände entlang der Bahn in Feldmoching, das damit früher einmal der Allgemeinheit gehört hat, beschlossen. Heute morgen um halb neun erreichte uns die Meldung, dass die CA Immo das künftige Wohnquartier mit dem Spitznamen „Langes Land“ entlang der Bahnstrecke München – Freising – Prag „zügig“ veräußert habe, und das mit einem Verkaufspreis, der „signifikant den letzten Buchwert vom 30.09.2022“ übersteigt. Sprich CA Immo hat einen guten Reibach gemacht. Die Preisspirale dreht weiter nach oben!
Gekauft hat die „ca. 925 Wohnungen“ (bislang war immer von ca. 900 Wohneinheiten die Rede!?!) die Empira Group. Auf seiner Website stellt sich das Unternehmen als „Experten für institutionelle Immobilienanlagen“ mit folgenden Adjektiven vor: „renditeorientiert, marktnah, kompetent.“
Laut CA-Immo-Pressemitteilung bietet die Empira Group „institutionellen Investoren eine vertikal integrierte Plattform für Immobilieninvestments in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit einem Anlagevolumen von rund 7,1 Mrd. Euro ist Empira führend im deutschsprachigen Raum bei der Entwicklung neuartiger und renditestarker Investmentansätze in den Bereichen Equity und Debt. Als Innovationstreiber ist das Unternehmen First Mover im Bereich von Debt-Produkten. Die Immobilien- und Kapitalmarktexperten der Empira Group bilden den gesamten Wertschöpfungsprozess der Nutzungsklassen Wohnen und Büro aus einer Hand ab. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Zug, Schweiz, sowie Standorte in Luxemburg, Deutschland, den USA, Großbritannien und Österreich.“ Soweit der Wortlaut der Pressemitteilung.
Danach übernimmt Empira sämtliche Verpflichtungen der CA Immo aus dem städtebaulichen Vertrag mit der Stadt München. Die Beurkundung des Verkaufs des „hochwertigen und urbanen Wohnquartiers“ erfolgte am 22. Dezember 2022, der Abschluss der Transaktion wird zum Ende des ersten Quartals 2023 erwartet.
Das rund 90.000 m² große Grundstück verfügt laut Mitteilung auf einer Grundstücksfläche von rund 66.500 m² über Baurecht für ca. 925 Wohnungen mit einer Geschossfläche von rd. 90.500 m².
Laut CA Immo stelle der Verkauf dieser „hochwertigen Quartiersentwicklung“ an einen „erfahrenen Käufer“ (!) zudem eine zeitnahe Realisierung des Projekts sicher, während sich die CA Immo auf die Realisierung und Bestandshaltung hochwertiger Büroimmobilien konzentrieren möchte.
Michael Krämer meint
Wenn ich mir die Bündnis- und Unterstützerliste des Bürgerbegehrens GRÜNFLÄCHEN ERHALTEN ansehe, finde ich dort nur vier Parteien und Wählervereinigungen:
1.) die ÖDP (vertreten im Stadtrat, in den Bezirksausschüssen und im Bezirkstag
2.) die FW (vertreten in der Staatsregierung, im Landtag, im Bezirkstag, im Stadtrat und in den Bezirksausschüssen)
3.) die München-Liste (vertreten im Stadtrat und im BA 24)
4.) die Tierschutzpartei (vertreten im Bezirkstag)
Können wir uns das merken bis zum 8. Oktober?
ReinerF meint
Danke und okay Michael Krämer.
Ja, ich kann mir das bis zum 8. Oktober merken!! Aber, es kommt ja auf die Menge an!
Jedoch, so negativ sehe ich den Beschluss des Münchner Stadtrats gar nicht. Mal sehen, wie es nun weiter geht.
snoppypeanuts1 meint
Der Münchner Norden (ob Eggarten, Langes Land oder Feldmochinger Feld) wird komplett zugebaut./Boden versiegelt! Trotz Klimakrise.!
Wo sind hier die Klimaschützer?
Wann wacht die Bevölkderung endlich auf?
Wir brauchen unsere Frischluftschneisen !!! Dafür hat München GRÜN gewählt!
Bernd meint
Dass die Grünen die größten Bauherren sind, war aber vor der Wahl hinlänglich bekannt!
DAFÜR hat München Grün gewählt!!!
„Wer Grün wählt, betoniert die Landschaft“ o.ä. war auf großen Plakaten auch im Nordosten der Stadt zu sehen.
MiRi meint
Demjenigen, der bis jetzt nicht kapiert hat, dass die Grünen unser Verderben sind, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Man braucht sich eigentlich nur die handelnden Personen dieser „Partei“ auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene anzuschauen und anzuhören, das reicht eigentlich schon.
Goaßzipfe meint
Ohne Worte! Aber der kleine Grundstücksbesitzer (ob privat, Landwirt oder Gärtner), der durch die SEM zum Verkauf gezwungen werden soll, damit dadurch vermeintlich bezahlbarer Wohnraum entstehen soll, der aber seine Existenz nicht aufgeben will, wird von den roten, grünen und linken Stadträten und dem Planungsreferat als geldgieriger Spekulant diffamiert.
Da stellt sich schon die Frage, wer ist hier eigentlich der geldgierige Spekulant?! Und mit denen liegt die Stadt München im einem Bett! Wie verlogen!
Hoffentlich geht dem neutralen Bürger endlich mal ein Licht auf und quittiert solch ein Vorgehen an der nächsten Wahlurne entsprechend.
ReinerF meint
Genau Goaßsipfe, da fehlen einem die Worte! Und, angesichts dieses spekulativen Kuhhandels mit unvermehrbarem Baugrund vor allem in den Städten, u.a. in Feldmoching als nur ein Beispiel für die Zustände auf diesem Gebiet in unserer Landeshauptstadt München sollten m. E. die Menschen bei uns nun endlich aufwachen und noch sehr viel genauer hinschauen, was die irrsinnigen Boden- und Immobilienspekulationen, besonders im Bereich des Wohnens, mit unserer so schönen Stadt München anstellt. Hinzu kommt, was die geldgierige Immobilienspekulation mit unserem Stadtrat und der Stadtregierung anzustellen in der Lage zu sein scheint. Sollte dies alles rechtens sein?
Klar, damit dieses Schlangennest auch weiterhin existieren kann, müssen nun auch unsere wertvollen landwirtschaftlichen Flächen und damit auch unsere letzten landwirtschaftlichen Betriebe im Stadtgebiet geopfert werden. Die „Immobilienexperten“ werden dann schon rechtzeitig ihre getarnten Unterschlüpfe verlassen und sich um die Filetstücke reißen.
Nein, dafür möchte ich nicht meine Wählerstimme verramschen. Dann bleibe ich lieber am Wahltag daheim!! Es sei denn, eine unserer politischen Parteien würde endlich einmal die Kraft aufbringen, sich ehrlich – mit all ihren Möglichkeiten – dagegen zu stemmen und diesen Zuständen im Immobilienbereich ein Ende zu setzen.
Bernd meint
Nicht zu wählen ist die schlechteste Option. Damit stärkt man die Ränder. Lieber das vermeintlich geringere Übel als gar nicht wählen!