Ab heute werden, wie uns die Besitzer des Eggarten-Areals mitteilten, in der Eggarten-Siedlung Untersuchungen auf Kampfmittel im Bereich der erhaltenswerten Bäume stattfinden. Dies ist notwendig, da wie in der Region München üblich, auch auf dem Areal der Eggarten-Siedlung Munition oder andere explosive Überreste aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs vorhanden sein können. Luftaufnahmen und Geländemodellierungen gaben erste Hinweise und im Rahmen von Probemessungen wurden auch Relikte, u. a. Helme, gefunden. Die notwendige und vorgeschriebene Untersuchung dient damit der Sicherheit der heutigen und zukünftigen Nutzung.
Die Eggarten-Projektentwicklung, dahinter stehen die großen Immobilienunternehmen CA Immo und die Büschl Unternehmensgruppe, hat – um möglichst viele erhaltenswerte Bäume zu schützen – nach eigenem Bekunden ein innovatives und schonendes Verfahren ausgewählt. Mithilfe einer geomagnetischen Untersuchung sowie einem Georadar können Kampfmittel festgestellt werden, ohne dass ein Eingriff in das Erdreich notwendig ist. Dies wird als erster Schritt der Gesamtuntersuchung bei allen erhaltenswerten Bäumen durchgeführt. Nur wenn ein entsprechender Fund auftritt, werden weitere Maßnahmen, erneut in Abstimmung mit den zuständigen Behörden, erfolgen.
Um diese Art der Begutachtung durchführen zur können, müssen im Vorfeld im direkten Umfeld der zu untersuchenden Bäume kleinere Hecken und Sträucher zurückgeschnitten und Einfriedungen, die Metall enthalten, entfernt werden. Die Eingriffe in die Grünstruktur werden so gestaltet, dass im Anschluss die Pflanzen möglichst wieder nachwachsen können, damit wichtige Lebensräume für die Tiere erhalten bleiben. Diese Vorbereitungsmaßnahmen werden die ersten Arbeiten sein. Dazu wurden laut Pressemitteilung die entsprechenden Genehmigungen bei der Unteren Naturschutzbehörde eingeholt. Zudem werden die einzelnen Arbeiten kontinuierlich von einem Baubiologen überwacht.
Die Untersuchung wird voraussichtlich Ende Februar abgeschlossen sein.
Michael Krämer meint
Die gesamte Eggarten-Siedlung wäre als Denkmal erhaltenswert gewesen und ist es zum großen Teil noch immer. Gegen die Beseitigung alter Kampfmittel (und neuen Sperrmülls und Schrotts) ist nichts zu sagen, aber nicht zum Zwecke der spekulativen Bebauung, sondern zum Schutz der Menschen, Tiere und Pflanzen, die eng mit dem Eggarten verbunden sind. Darum unterstütze ich das Bürgerbegehren GRÜNFLÄCHEN ERHALTEN und das Volksbegehren RECHTE DER NATUR.