Benjamin Adjei, der Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden, hat die bayerische Staatsregierung aufgefordert, endlich die längst überfällige Ertüchtigung des Münchner Nordrings voranzutreiben, um die angespannte Verkehrssituation im Münchner Norden zu entlasten. „Seit Jahren wird darüber gesprochen, den Nordring für den Personenverkehr zu nutzen – passiert ist bisher nichts! Auch vom groß angekündigten S-Bahn-Pendelverkehr zwischen Karlsfeld und Euro-Industriepark ist nichts zu sehen“, so Adjei.
Auf eine aktuelle Anfrage zeigte die Antwort der Staatsregierung: Es geht viel zu langsam voran. Nach wie vor liegen keine konkreten Pläne für die Umsetzung des Projekts vor, ein Konzept soll im 2. Quartal 2023 veröffentlich werden. Der Start der Vorplanungen sei von der DB für Ende 2023 vorgesehen. Die Folgen für den Münchner Norden sind drastisch. Das Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) von BMW ist schon heute denkbar schlecht an das nördliche Umland angebunden, und die weiteren städtebaulichen Entwicklungen beispielsweise der Eggarten-Siedlung, des Gewerbebandes Frankfurter Ring sowie des Euro-Industrieparks verschärfen diese Situation. „Die ÖPNV-Anbindung aus dem Umland in die nördlichen Stadtbezirke ist denkbar schlecht. Verspätungen, Ausfälle, überfüllte S- und U-Bahnen sowie schlechte Taktzeiten machen das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln für viele Menschen äußerst unattraktiv. Wenn wir weniger Autopendelverkehr nach München haben wollen, dann muss die S-Bahn-Anbindung endlich attraktiver gestaltet werden“, so Svenja Jarchow, Vorsitzende der Münchner Grünen. In letzter Zeit macht ja nicht nur die notorisch zu späte S1 Probleme. Auch die U2 hatte in den letzten Wochen immer öfter Probleme – wer sich da auf den ÖPNV verlässt, der ist verlassen.