Noch mehr Verkehr: Neues Cargo-Terminal am Rangierbahnhof

Dem Münchner Norden, wahrlich schon heute vom Verkehr geplagt, droht neues Ungemach: Die Deutsche Bahn plant, die Verkehrswende vor Augen, ein neues KV-Terminal (KV = Kombinierter Verkehr) am Rangierbahnhof München Nord für ihre Tochter DB Cargo. Geht es nach den Plänen der Bahn – die Vorplanung soll 2024 abgeschlossen sein –, werden an der Ludwigsfelder Str. 95 ab 2031 zig LKWs mehr täglich über die Dachauer Str. und dann weiter über die A99 die „Feinverteilung“ der Waren übernehmen.

Die Bahn rechnet damit, dass spätestens mit der Eröffnung des Brennerbasistunnels um 2038 der Güterverkehr vom Mittelmeerraum gen Norden und Richtung Skandinavien rasant zunehmen wird und erwartet, dass im neuen Terminal Allach, das von 2028 bis 2031 gebaut werden soll, mit zwei Vollmodulen von je vier Umschlaggleisen sowie sechs Portalkranen dann jährlich 300.000 Überseecontainer und LKW-Sattelauflieger von der Schiene auf LKWs umgeladen werden. Was auch heißt: jährlich etwa 300.000 schwere LKWs mehr auf der Dachauer Str. wie der A99. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), der ganz offensichtlich nicht jeden Tag die A99 benutzen muss, bezeichnete den Standort bei der Vorstellung der Pläne als „ideal“.
Bislang passiert das Umladen im Umschlagbahnhof München-Riem. Doch der sei am Ende seiner Leistungsfähigkeit angelangt und laut Bahn nicht mehr erweiterbar. Mit dem zweiten Terminal in Allach will die Bahn ihre Cargo-Kapazität in München verdoppeln. Den Anwohnern des Rangierbahnhofs versicherte die Bahn bei der Vorstellung der Planungen, die „grüne Lunge“ Allachs, das Naturschutzgebiet, bleibe erhalten und die Versiegelung durch das neue Terminal werde gering ausfallen.
Laut Bahn soll das neue KV-Terminal eine Entlastung auf der Straße von 75,2 Mio. Lkw-Kilometer und eine Einsparung von rund 56.331 t CO2 pro Jahr bringen – nur im Münchner Norden wird der Verkehr leider zunehmen. Herzlichen Dank bei den heute schon überlasteten Straßen im Münchner Norden.