Am gestrigen Sonntag ließen die Riadastoana außerplanmäßig, sprich ohne Maibaum-Anlass, aber fürs „Gaufest dahoam“ mal wieder die Bären los – und eine Bärin. Denn erstmals gab’s heuer auch eine Frauengruppe, gestellt vom Deandlverein! Die Damen präferierten statt Hochprozentigem übrigens lieber Schampus und Likörchen!
Ehe sich die vier Bärengruppen mit Musi (eine Gruppe hatte mangels Quetschn-Spieler einen Gitarrenspieler – flexibel muss der Bär sein) auf ihren harten Arbeitsweg machten, erklärte Riadastoana-Chef Christoph Hauptvogel den „Neuen“ kurz im Vereinsheim den über 50-jährigen Brauch des Bärentreibens in Feldmoching und warum hier am Ort nicht wie anderswo die Burschn oder ein Faschingsverein das Spektakel veranstalten, sondern die Riadastoaner: weil ein neuer fescher Maibaum nicht mal eben aus der Portokasse eines Vereins bezahlt werden kann, sondern am besten vom ganzen Ort, den er ziert, gestemmt wird.
Heuer wird das Geld, der Lokal-Anzeiger berichtete bereits darüber, für den Sonntag des Gaufestes verwendet, der, wenn man ihn alleine betrachten würde, ein reines Minusgeschäft für den Verein wäre. Schließlich kosten schon die Blaskapellen, die an diesem Tag die gut 2.500 Trachtlerinnen und Trachtler durch die Straßen Feldmochings begleiten werden, an die 10.000 €. Von den notwendigen Busleitungen, Straßensperren, Verwaltungsgebühren, Security etc. noch gar nicht zu reden. Und für jedes Pferd, das benötigt wird, verlangt der Halter ca. 400 €!
Daher verteilten die Bärentruppen auch eifrig Handzettel und Flyer mit dem fünftägigen bunten Programm, um auch auf diesem Wege Werbung fürs Gaufest dahoam zu machen. Zu hören war, dass die Bärentreiber nicht nur gut abgefüllt waren beim Einlaufen im Strobl, sondern die blauweißen Geldbüchsen ebenfalls voll waren mit Scheinen.
Verunfallt ist auf Feldmochings Straßen, Gott sei’s gedankt, trotz des regen Zuspruchs an Hochprozentigem, heuer keiner von den vier Bärentruppen Oberdorf, Goaßzipfl, Bahnhof Nord / Süd.