Die letzten Wochen waren verkehrstechnisch gesehen in und um Feldmoching eine einzige Katastrophe. Die Lerchenstr. ist seit Monaten gesperrt, die Herbergstr. seit letzter Woche. Außerdem ist seit dem 2. Juni die Dülferstr. zwischen der Leberle- und der Raheinstr. gesperrt, auf dass sich die Pendlerströme über die Rahein- und Herbergstr. wälzen. Zu dieser unzumutbaren Verkehrssituation erreichte uns folgender Leserkommentar.
Zunächst gratuliere ich der Stadt, dass es ihr nach über 50 Jahren nach der Entstehung des Feldmochinger Angers gelungen ist, in einem kleinen, kritischen Bereich die Lerchenstraße auszubauen und sogar mit einem Fußweg zu versehen, aber nur, weil in der Nähe eine große Flüchtlingsunterkunft gebaut wurde. Ich begrüße dies, weil man damit Geflüchteten einen sicheren Fußweg in die naheliegenden Geschäfte anbieten kann. Dieses Privileg habe ich nicht. Als Bewohner des Feldmochinger Angers bin ich nach wie vor in Richtung Süden auf einen für Fußgänger und Radfahrer lebensgefährlichen Straßenabschnitt der Lerchenstraße ohne Fuß- und Radweg angewiesen, und das seit über 50 Jahren!
Bitte entschuldigen Sie, dass ich als „Münchner Kindl“, das mit Familie seit 1972 am Feldmochinger Anger wohnt, untertänigst nachfrage, ob Sie vielleicht eventuell in der Lage sein werden, in den nächsten 50 Jahren die Lerchenstaße insgesamt zu ertüchtigen.
Wenn in diesem genannten Straßenabschnitt Lastwagen, Autos, Fußgänger und Radfahrer aufeinandertreffen, kann ich mir vorstellen, falls es einen entsprechenden Wettbewerb gäbe, dass dieser Abschnitt einen Preis als gefährlichster Straßenabschnitt Deutschlands gewinnen könnte. Das war jetzt nicht ernst gemeint, ist aber deshalb trotzdem nicht lustig.
Momentan ist die Lage so, dass wegen des Straßenbaus die Lerchenstraße südlich des Feldmochinger Angers ganz sicher ist, weil sie gesperrt ist. Zusätzlich sind wegen Rohrverlegungen die Dülferstraße und die Ratoldstraße teilweise gesperrt. Der Busverkehr am Feldmochinger Anger ist eingestellt. Und motorisiert kann der Feldmochinger Anger nur Richtung Osten verlassen und von Osten aus erreicht werden.
Jetzt muss ich meiner Stadt schon wieder gratulieren. Das ist das beste Mobilitätskonzept, das ich kenne. Überwiegend ohne Unterrichtung der Anwohner veranlasst; ruhender Verkehr, kein Durchgangsverkehr, verkehrsberuhigte Zone und sehr umweltfreundlich. Selbst die regelmäßigen nächtlichen Treffen von Dealern oder anderen fremden Personen an der Litfaßsäule im Feldmochinger Anger haben aufgehört. Bravo, gut gemacht!
Ein anderer Aspekt in diesem Zusammenhang ist mir noch aufgefallen: Falls die zuständigen Beschäftigten bei der Stadt sich nicht den Vorwurf gefallen lassen möchten, dass sie mit den vielen Baustellen in München die Bevölkerung schikanieren wollen, müssten sie kontrollieren, dass Straßensperrungen zeitnah mit Durchführung der Arbeiten zusammenfallen und beides zügig durchgeführt wird. Ich habe den Eindruck, dass viele Baustellen eingerichtet werden, aber keine oder nur wenige Arbeiter zu sehen sind. Ja, ja, die Antwort kenne ich. „Wir machen Vorgaben und kontrollieren. Die Firmen haben die Termine einzuhalten. Auf den Fachkräftemangel haben wir keinen Einfluss.“
Sabine Beck meint
Ein wirklich toller Kommentar zu dem Feldmochinger Baustellenwahnsinn !! Was mich mal interessieren würde, warum können die BewohnerInnen der neuen Flüchtlingsunterkunft nicht ein paar Meter weiter gehen und den vorhandenen Fußweg (Verlängerung der Waldmeisterstraße) nutzen? Sie müssen zwar ein paar Meter weiterlaufen, aber Bewegung schadet bekannterweise nicht. Zumal wir Anwohner seit über 40 Jahren auf eine sichere Nutzung als Fußgänger bzw. Radfahrer warten. Wahrscheinlich bekommt dann die Gundermannstr. auch noch einen Gehweg…. („Ironischer“ Vorschlag an das Baureferat: Bauen Sie doch noch eine weitere Unterkunft ein Stück weiter nördlich links an der Lerchenstr., dann wird dort wohl zeitnah auch ein Gehweg gebaut bzw, verlängert……Wir sind übrigens Anwohner der Dülferstr. / Ecke Schaarschmidtstr. : hier wird regelmäßig der nördliche Fußweg als Fahrbahnerweiterung genutzt, von PKW’s und LKW’s. Naja, solange nix passiert…………!!! Zum Thema Grünfeld: Hier gab es verkehrstechnisch nur zwei witzlose Bushaltestellen. Man kann ja von BürgerInnen keinen Fußweg von 10 Minuten erwarten. Dafür sitzt man dann 15 Minuten an der Haltestelle am Busbahnhof Feldmoching rum, bevor diese Linie dann Richtung Am Hart weiterfährt. Sehr sinnvoll !!!!
Karin meint
Ich kann Ihnen als Anwohner der Lerchenstraße — im Bereich der Schranke — nur zustimmen. Dass hier noch nichts passiert ist, wundert mich. Radfahrer sind gezwungen, auf dem Bürgersteig zu fahren, Busse und Sattelzüge nutzen die Bürgersteige als Fahrbahnverbreiterung.
Da die Schranken sich gefühlt bereits absenken, sobald die S-Bahn Freising 😉 passiert — wird die Warteschlange dort länger und länger. Natürlich bleiben alle Motoren an, Musik wird so laut gehört, dass es uns noch im Schlafzimmer aus den Betten hebt und Telefonate so laut geführt, dass wir mitreden können. Rücksichtnahme auf Anwohner wird nicht groß geschrieben.
Aber grundsätzlich herrscht in Feldmoching verkehrstechnisch überall das Chaos, nicht nur in der Lerchenstraße.
Grünfeld — der Bau ist fast komplett, viele Blöcke schon bewohnt— irgendeine verkehrstechnische Maßnahme an der Herbergstraße ? Natürlich nicht.
Wie soll das erst werden, wenn das Lerchenauer Feld bebaut ist?
In Feldmoching wird an allen Ecken und Enden gebaut, an der Verkehrssituation ändert sich nichts.
Rainer Beck meint
Am besten kann man an dem Chaos etwas ändern, wenn man die für dieses Chaos verantwortlichen „Stadtpolitiker und innen“ nicht mehr wählt. Wir sollten bei den nächsten Kommunalwahlen am 06. März 2026 diejenigen, die für das Chaos verantwortlich sind, nicht mehr wählen. Jeder und jede, die Politik gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung macht, hat keine einzige Stimme verdient
Rainer Beck meint
Berichtigung:
08.März 2026 muss es heißen.