Beobachten, bestimmen, melden: Bei der Hummel-Challenge des Bund Naturschutzes, die noch bis zum 3. Juli geht, können Naturfreunde helfen, das Vorkommen heimischer Hummelarten direkt vor der eigenen Haustür zu dokumentieren – ein aktiver Beitrag zum Artenschutz vor Ort!
Mit dem Sommeranfang am 20. Juni beginnt eine besonders lebendige Zeit in der Natur – und damit auch die zweite Zählrunde in diesem Jahr bei der Hummel-Challenge des Bund Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut in Braunschweig. Bis zum 3. Juli können Naturfreunde in München Hummeln fotografieren, per App bestimmen und ihre Funde melden. So entsteht ein genaues Bild darüber, welche Hummelarten aktuell wo in Bayern vorkommen – ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieser faszinierenden Wildbienen.
„In München bieten auch etwa mit Wildblumen bepflanzte Balkone, blütenreiche Gartenbeete oder extensiv gemähte blühende Rasenparzellen ausgezeichnete Chancen zu Hummelbeobachtungen“, so Hans Greßirer, stellvertretender Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern, Kreisgruppe München und ehrenamtlicher Hautflüglerberater für die Landeshauptstadt München
Die Aktion lebt vom Engagement vor Ort: Auch in der Landeshauptstadt können wertvolle Daten gesammelt werden. „Jede gemeldete Hummelsichtung hilft mit, das Vorkommen einzelner Arten besser zu dokumentieren – und zeigt, wie wichtig unsere blühenden Landschaften für die Artenvielfalt sind. Hummeln nisten in München auch oft in den Randbereichen von Spielplätzen oder Sandkisten und lassen sich dort gut beobachten, etwa die friedliche Wiesenhummel, deren Flugzeit schon Ende Juli endet! Hummeln sind nicht stechwütig und vertragen sich in der Regel gut mit im Umfeld spielenden Kindern“, so Greßirer weiter.
Die gemeldeten Beobachtungen fließen in ein bundesweites Monitoring-Projekt des Thünen-Instituts in Braunschweig ein und helfen dabei, aktuelle Entwicklungen bei Hummelarten besser zu verstehen. Besonders spannend: In den letzten Jahren wurden durch solche Meldungen auch seltene Arten nachgewiesen.
Ein besonderes Highlight war dabei der Erstnachweis der Tonerdhummel in Bayern im letzten Sommer. „Ob sich die Tonerdhummel in Bayern dauerhaft ansiedelt oder ob der Fund einmalig war, bleibt abzuwarten. Aus diesem Grund freuen wir uns über jede Hummel-Meldung“, so Hans Greßirer vom BN München.
Mitmachen ist einfach: Die kostenlosen Apps ObsIdentify oder Observation aufs Smartphone laden, registrieren, Hummel fotografieren und die Beobachtung hochladen. Die Apps unterstützen bei der Bestimmung – und Experten überprüfen die Einträge, um die Datenqualität sicherzustellen. ObsIdentify eignet sich besonders für den Einstieg, Observation erlaubt zusätzliche Angaben wie Geschlecht oder Verhalten.
Was blüht jetzt für Hummeln?
Besonders beliebt sind aktuell Flockenblumen, Natternkopf, Dost, Wegwarte, Wilde Möhre, Malven, Johanniskraut, Katzenminze sowie viele blühende Kräuter in Gärten oder auf dem Balkon – etwa Salbei, Thymian und Lavendel. Wer beim Spaziergang oder im Garten auf solche Pflanzen achtet, hat gute Chancen, verschiedene Hummelarten zu entdecken.
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