Mit dem Jahresende beginnt nicht nur die angeblich „stade Zeit“, sondern auch die Saison der obligatorischen Rück-/Vorschauen im medialen Blätterwald. So haben wir kürzlich mal wieder bei den Anwohnern des Feldmochinger Hofs nachgefasst, wie es um ihre Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen den vom Betreiber des Feldmochinger Hofs beantragten Biergarten steht. Vor ein paar Tagen haben wir die Antwort erhalten, dass das Verwaltungsgericht den von der LBK erlassenen Genehmigungsbescheid aufgehoben hat. Die Anwohner sehen sich bestätigt. Auch in diesem Fall hat das Gericht einen Bescheid der LBK kassiert.
Der Streit um den geplanten Biergarten am Feldmochinger Hof in der Feldmochinger Str. ist entschieden: Der Genehmigungsbescheid der LBK wurde aufgehoben. Mehrere Nachbarn hatten gegen das Vorhaben des Pächters, der Beycan Hotel und Gaststätten GmbH, vertreten durch Aytac Beycan, geklagt – mit Erfolg.
Gericht bestätigt Bedenken der Nachbarn
Ursprünglich hatte der Pächter hochfliegende Pläne: Ein großer Biergarten mit bis zu 700 Plätze sollte es werden, mit Bühne für Live-Musik. Und im Winter genügend Platz für einen vierwöchigen Weihnachtsmarkt. Zwar stutzte die LBK diese Vision herunter auf maximal 358 Besucher, doch sie genehmigte 2022 den Biergarten. Obwohl der BA 24, gewiss mit mehr Ortskenntnis ausgestattet als die Münchner Baubehörde, die Pläne als ortsunverträglich abgelehnt hatte.
Die Vorstellung, einen Biergarten mit immerhin noch mehreren Hundert Sitzplätzen quasi das ganze Jahr über vor der Nase zu haben, sorgte in der Nachbarschaft für erhebliche Unruhe. Anwohner befürchteten zusätzlichen Lärm, stärkeren Verkehr und eine Verschärfung der Parkplatzsituation im ohnehin stark frequentierten Bereich rund um die Feldmochinger Str.
Das zuständige Gericht hob die Genehmigung nun auf, unter anderem wegen Zweifeln an der Anwendbarkeit der Biergartenverordnung. „Wir sind erleichtert, dass unsere Einwände Gehör gefunden haben“, so ein Vertreter der Anwohner. „Unsere Lebensqualität und Nachtruhe wären durch den geplanten Betrieb massiv beeinträchtigt worden.“
Fragen an die Eigentümerin der Immobilie bleiben offen
Der Feldmochinger Hof gehört, wie allgemein bekannt, der Stiftung der Raiffeisenbank München-Nord. Deren Verhalten sorgte, so wurde uns von Seiten der Nachbarn mitgeteilt, für zusätzliche Irritation. Denn die Stiftung hatte dem Pächter offenbar gestattet, eigenständig Bauanträge zu stellen – eine Vorgehensweise, die bei den Nachbarn, gelinde gesagt, auf Unverständnis stieß. Auch die Bitte um ein klärendes Gespräch, so wurde uns mitgeteilt, lehnte die Stiftung bislang ab. „Ein offener Austausch hätte viele Missverständnisse vermeiden können“, hieß es aus dem Kreis der
Nachbarn.
Doch nicht nur die Bauplanung stieß den Nachbarn des Feldmochinger Hofs in letzter Zeit mächtig auf. Auch der Zustand der Außenanlagen steht in der Kritik. Nachbarn berichteten dem Lokal-Anzeiger von über Jahre unterlassener Pflege. Besonders betroffen seien Grundstücksgrenzen, an denen Bäume und Sträucher unkontrolliert wucherten. Teilweise seien inzwischen Fenster der angrenzenden Gebäude so zugewachsen, dass kaum noch Tageslicht eindringe. Trotz mehrfacher Bitten sei bislang keine Abhilfe geschaffen worden. Weiterer Kritikpunkt: Verantwortlichkeiten würden zwischen Pächter und Eigentümerin hin- und hergeschoben. Das nähre, so die Nachbarn, Zweifel an dem öffentlichen Selbstverständnis der Stiftung. Vor diesem Hintergrund erscheine der auf der Website der Stiftung geführte Slogan – „Wir helfen: Unkompliziert, nachhaltig, vor Ort. Denn unsere Heimat im Münchner Norden liegt uns besonders am Herzen“ – aus Sicht der Anwohner wenig glaubwürdig (https://www.rb-muenchen-nord.de/stiftung/organe/).
Angefragt beim Stiftungsvorstand der Bank, zu den Vorwürfen der Nachbarschaft Stellung zu nehmen, teilte man uns mit, dass man „keine Auskünfte über das Pachtverhältnis geben könne“.
Pachtvertrag endet zum Jahresende
Biergarten hin, Streit her. Inzwischen ist es definitiv, dass der Pächter das Handtuch geworfen hat und zum Jahresende aufhört. Damit dürfte der Streit um den Biergarten am Feldmochinger Hof fürs Erste beendet sein.














Monika meint
Vielleicht sollte man auch mal auch bei den Kuratoriumsmitgliedern nachhaken, wie ihr Verständnis zu Feldmoching ist! Einer davon dürfte den Feldmochinger Bürger wohl bekannt sein