Ganz in der Nähe des „La Giara“, in dem die Veranstaltung stattfand, verlebte der kleine Franz Maget in sehr bescheidenen, einfachen Verhältnissen seine ersten Lebensjahre. Der Vater war Industrieschneider bei Loden-Frey, die Familie wohnte zunächst zur Untermiete in der Dahlienstr., dann bezog man in der Balsaminenstr. das Erdgeschoss eines kleinen Siedlerhäuschens.
Als einer der ersten Kinder besuchte der kleine Franz die neue Volksschule an der Waldmeisterstr., ehe die Familie 1962 nach Milbertshofen in eine schöne Mietwohnung umzog. Seine guten Erinnerungen an die erste Lehrerin, die ihm geduldig die Schnürsenkel band, bis er’s endlich selbst konnte, teilte er übrigens an diesem Abend mit mehreren Anwesenden. Fazit seiner Kindheit: „Man hat sich eingefügt.“
Dann durfte er aufs Gymnasium nach Schwabing gehen. Maget war ein guter Schüler, ein braver Ministrant und nach dem Abitur absolvierte er die 21 Monate seines Zivildienstes beim Max-Planck-Institut für Psychiatrie, wo er nicht nur als einziges männliches Wesen im Schwesternwohnheim nächtigte, sondern auch viel vom wahren Leben mitbekam. Denn: „Wenn Du den Wert einer Gesellschaft einschätzen willst, dann schau nicht auf die Aktienkurse, sondern darauf, wie die alten Leute gepflegt werden.“ Ein wahrer Satz, gerade heute.
Seinen politischen Werdegang streifte Maget nur kurz und sprach lieber davon, dass es zwar schwer ist, seinen Weg zu gehen und seine Arbeit zu tun, wenn man im vornherein weiß, dass man verliert, aber dass er auch nie davon gelaufen sei, sondern immer die Bürgeranliegen und -fragen aufgegriffen habe, „auch wenn sie mich nicht wählten“. Sein Fazit: „Es war ein schöner Weg“ – obwohl ihm die Gestaltungsmöglichkeiten einer Regierungsverantwortung versagt blieben. Die Zuhörer applaudierten beifällig. Und dann wurden verschiedene für die Lerchenau wichtige Themen behandelt.
Vom Oberwiesenfeld an die Waldmeisterschule
Die Waldmeisterschule soll bekanntlich ab 2015 für die Kinder des Neubaugebiets am Oberwiesenfeld (Stichwort Superblock) Sprengelschule werden. Die Schule wird daher übergangsweise mit mobilen Schulraumeinheiten, sprich Pavillons, ausgerüstet werden. Denn die Wohnungen des ersten Bauabschnitts werden bereits 2015/16 fertig sein. Längerfristig jedoch wird die Waldmeisterschule saniert und „ordentlich ertüchtigt“, wie Stadträtin Heide Rieke das weitere Vorgehen erläuterte. Damit soll künftig eine Dreizügigkeit in allen Jahrgangsstufen möglich sein und zudem habe man dann auch für einen Ganztagesbetrieb die entsprechenden Räumlichkeiten.
Warum die Kinder vom Oberwiesenfeld denn nicht besser in die nahe Nadi- oder Dieselschule gingen, wollte ein Lerchenauer wissen, wo man doch an der Waldmeisterschule bereits das Handarbeits- und das Musikzimmer aus Platzmangel habe opfern müssen. Das bringe auch nur weiteren Verkehr ins Viertel.
Laut Rieke hat die Verwaltung ausführlich geprüft, wo die Kinder „beschult“ werden sollen. Die Nadischule wäre wegen der Nähe zwar perfekt gewesen, aber sie bietet keinen Platz mehr für eine Erweiterung. Bei der Dieselschule müssten die Kinder entlang der Moosacher Str. gehen und die Landshuter Allee queren, wahrlich kein passender Schulweg für 6- bis 10-Jährige. Daher habe sich die Verwaltung für die etwas weiter entfernte Waldmeisterschule entschieden.
In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass die Unterführung des DB-Nordrings auf Höhe des Hotelkomplexes an der Moosacher Str. rechtzeitig fertiggestellt wird. So können die Kinder des Superblocks diesen für ihren Schulweg nutzen, aber auch die Lerchenauer im südlichen Teil kommen durch die Unterführung schnell zur U-Bahn-Station Oberwiesenfeld. Laut BA-Vorsitzendem Auerbach stehen die schwierigen Verhandlungen mit dem Eisenbahnbundesamt, der LBK der Bahn“, kurz vor dem Abschluss. Womöglich sei der Vertrag sogar schon unterschrieben. Bekannt ist, dass die Knorr-Bremse die Baumaßnahme zahlen wird. 2016, aber wohl eher 2017 könnte die Unterführung, die bei laufendem Bahnbetrieb gebaut werden muss, fertig sein.
Sanierung der Schwimmhalle lässt weiter auf sich warten
Dass die Sanierung der Schwimmhalle an der Toni-Pfülf-Schule weiter auf sich warten lässt, war an diesem
Abend gleichfalls zu erfahren. Erst seit einigen Jahren sei bekannt, so Auerbach, dass der Stahl im Beton, beeinflusst durch die Feuchtigkeit und das Chlor des Schwimmbads, korrodiere. Daher musste die Halle 2011 geschlossen werden. Da aber mehrere Hundert Schwimmhallen das gleiche Problem hätten, komme die Stadt mit dem teuren Sanieren nicht nach.
Feldmochinger Anger: Konzept für Durchwegung im Frühjahr
Laut BA-Vorsitzendem Markus Auerbach arbeitet das Baureferat an einem Konzept, wie man die Durchwegung des Grünzugs erreichen kann, auch wenn der Stadt nicht alle Grundstücke gehören und die fehlenden Areale eine Sperrwirkung ausüben. Das Konzept soll im März oder April fertig sein.
Viriginiadepot: Unterschutzstellung verärgert Hundebesitzer
Seit Jahren setzen sich der Bürgerverein Lerchenau und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) dafür ein, dass das Areal des ehemaligen Virginiadepots ein geschützter Landschaftsbestandteil werden. Der Bezirksausschuss, der lange einen Radweg durch das Virginiadepot forderte, damit die Lerchenauer Kinder gut mit dem Fahrrad zum künftigen Gymnasium an die Knorrstr. fahren könnten und auch das künftige Leistungszentrum des MSC nicht nur per Auto, sondern zudem per Rad zu erreichen ist, ist inzwischen auf die Linie des Bürgervereins eingeschwenkt und will den Radweg erst wieder aufgreifen, wenn das Areal die Unterschutzstellung erhalten hat.
Einem Lerchenauer Hundebesitzer ging das Ganze jedoch viel zu weit. Er wollte wissen, ob man das Areal künftig überhaupt noch betreten könne und vor allem, ob mit Hund und wenn ja, ob Leinenzwang bestehen werde. Schließlich richte ein Hund keinen Schaden an, während durch die bereits vorgenommenen „Baumaßnahmen“ sämtliche Karnickelbauten, Tümpel, Buschwerk, Füchse und Falken verschwunden seien. Und die kleinen Singvögel hätten sowieso keine Chance gegen die vielen Krähen. Sollte das Areal künftig ganz zugesperrt werden, forderte er vehement „Ausgleichsplätze für Hundebesitzer“.
Die Virginiadepot-Verteidiger ließen das natürlich nicht so stehen. LBV-Biotoppflegerin Frauke Lücke etwa meinte, dass man sich seit zehn Jahren um dieses Areal kümmere, das eine Ausgleichsfläche für bereits entstandene Baumaßnahmen sei. Da sei nicht nur sehr viel Arbeit, sondern auch Geld geflossen. Erst wenn die Baumaßnahmen wirkten, über die man in zwei Führungen berichtet habe, könne man über eine eventuelle künftige Durchwegung diskutieren. Und Hunde scheuchen nun mal Bodenbrüter auf und der Düngereintrag, der durch sie eintritt, schadet dem Magerrasen und den seltenen Pflanzen, die nur noch in der Schotterebene gedeihen.
Eggarten: Nicht jedes Stadtviertel kann eigenes Gymnasium haben
In Sachen Eggarten war wenig Neues zu erfahren, schließlich gibt es dafür, so Stadträtin Rieke, noch überhaupt keine Planung. Angesprochen darauf, ob man dort nicht Platz für ein Gymnasium und/oder Realschule freihalten könne, schließlich habe der Münchner Norden so gut wie keine weiterführenden Schulen, entgegnete Rieke, dass die Auftragsvergabe für weiterführende Schulen zum einen vom Land Bayern ausginge, zum anderen könne nicht jedes Stadtviertel ein eigenes Gymnasium haben. Voraussetzung dafür sei beispielsweise, dass eine gute öffentliche Anbindung gegeben sei. Denn für weiterführende Schulen besteht kein Sprengelzwang, so dass die Schüler aus der ganzen Stadt zum Gymnasium kommen. Aber: „Die Schuldichte ist im Münchner Norden sicherlich noch nicht fertig.“