Wie es heißt, kommt vorne eine Bankfiliale hin, ein quadratischer, klobiger moderne Bau mit dem unvermeidlichen Laternengeschoss und Flachdach, ohne jeden Charme, so wie er heutzutage überall steht (über Geschmack lässt sich ja bekanntlich trefflich streiten). Im hinteren Bereich des Grundstücks wird ein Wohnhaus errichtet, etwas kleiner als die Bankfiliale und mit Satteldach, so dass es etwas besser in die Gegend passt. Zwischen den beiden Häusern ist ein Parkplatz mit zig Stellplätzen und zwei Behindertenparkplätzen geplant. Grün? Auf der rechten Seite des Rückhauses ist eine kleine Grünfläche von nicht einmal 30 qm geplant. Da unter den beiden Grundstücken eine Tiefgarage hinkommt, wird das große Grundstück ziemlich versiegelt sein und Bäume werden da kein Auskommen mehr haben. Und natürlich muss auch der vom bekannten Krippenkünstler Otto Zehentbauer höchst selbst gepflanzte Mammutbaum (ein Ableger aus dem Botanischen Garten, wie zu erfahren war) den Neubauten weichen.
Mit diesen Plänen wird eines der letzten Zeugen von Lerchenaus Vergangenheit vernichtet. Wie hatte Burkhard Körner vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege engagierten Kämpfern für das alte Haus an der Raheinstr. 3 doch geantwortet, als diese ihn auf die Ähnlichkeit mit dem Münterhaus in Murnau aufmerksam machten? „Bei dem Wohnhaus in Murnau ist die Denkmaleigenschaft durch die gute Erhaltung und durch die Tatsache gegeben, dass dort bedeutende, für die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts herausragende Persönlichkeiten gewirkt haben.“ Otto Zehentbauer war kein Kleiner unter den Krippenkünstlern, das Haus, sein Atelier, das sein Schwiegersohn jahrzehntelang liebevoll gepflegt hatte, wäre in jedem Fall erhaltenswert!