Seit ein paar Monaten erhitzen sich in der Fasanerie die Gemüter, wenn das Gespräch auf ein Thema kommt: die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen, die die Firma CA Immo gerade auf dem wildromantischen Areal zwischen Lassalle- und verlängerte Lahntalstr. vornehmen lässt. Weil der Immobilieninvestor beim Bahnhof Moosach südwestlich des Bunzlauer Platzes baute, muss er eine natur- und artenschutzrechtliche Kompensation leisten. Und die nimmt er nun auf dem verwunschenen Areal bei der Lassallestr. vor. Am Dienstag, den 5. Februar wurde zum dritten Mal in einer Bezirksausschusssitzung über das Thema leidenschaftlich debattiert und gestritten.
Auf den ersten Blick klingt es für den Laien ja nun wirklich absurd: Da wird für teures Geld Natur um der Natur willen platt gemacht. Doch Experten und die Untere Naturschutzbehörde sind der Meinung, dass diese Maßnahmen unbedingt nötig sind, um dem immer undurchdringlicheren Dickicht aus Weidensträuchern Einhalt zu gebieten, die den artenreichen Magerrasenbestand im letzten Jahrzehnt immer stärker zurückdrängten, so dass Zauneidechse, Wechselkröte und Salamander zunehmend ihre Lebensräume verloren. Mit der Rodung von rund 30 Prozent des Bestands und den bald einsetzenden Bodenarbeiten wollen die Landschaftsarchitekten neue Magerrasen-, Rohboden- und Amphibienlebensräume schaffen, das Areal ökologisch aufwerten und das Naturerleben in der Stadt noch attraktiver machen – auch wenn es derzeit gerade gar nicht danach aussieht und viele Anwohner ob der großflächigen Rodungen sehr erzürnt sind.
Eigentlich wollte und sollte die CA Immo die Bevölkerung über die derzeit laufenden naturschutzfachlichen Aufwertungsmaßnahmen informieren. Es steht zwar eine einsame, wenngleich große Infotafel an der Lassallestr. und auch zahlreiche Flyer wurden gedruckt. Nur verteilt wurden sie nicht so recht. Wenn auch Sie noch keine Information über das Tun auf dem Areal zwischen Lassalle- und verlängerter Lahntalstr. erhalten haben, können Sie dies hier nachlesen.
Die Fotos hat uns freundlicherweise eine Anwohnerin, Christine Lissner, zur Verfügung gestellt.