
Baumann ist selbst Bewohner des Augustinums und dem Orchester seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden. So brachte das Orchester auch einige Stücke von ihm zu Gehör: zuerst ein Quartett für vier Bläser namens „Rondo mit Mozart“, bei dem sich das ganze Orchester hinter die Bühne begab und nur die Solisten Simon (Oboe), Vanes (Klarinette), Meyer (Horn) und Buchberger (Fagott) auf der Bühne blieben. Tatsächlich hatte das Stück auch einen recht witzigen Sound, der den Zuhörern viel Vergnügen bereitete. Vor dem zweiten Stück von Baumann war – wie der Dirigent versicherte – das Laienorchester durchaus ein bisschen in Angst. Baumann hatte diese Spanischen Tänze im Alter von 25 Jahren geschrieben und wie der Name vermuten lässt, handelt es sich um ein heißblütiges Stück voller Leidenschaft, mediterranem Flair und südländischer Stimmung. Tatsächlich glückte es dem Orchester München-Nord, die Atmosphäre authentisch rüberzubringen. Herbert Baumann war sichtlich gerührt und bedankte sich beim Orchester für die Mühe. Auch in der Symphonie D-Dur von Johann Christian Bach zeigte das Orchester sein Verständnis für Kontraste und stellte dem festlich-spritzigen ersten Satz einen meditativen zweiten und einen geheimnisvoll-leidenschaftlichen dritten zur Seite. Außerdem hörte das Publikum noch Mozarts Posthornserenade KV 320 und einige Sätze aus der weltberühmten Feuerwerksmusik von Händel: La Paix, Le Réjouissance und zwei Menuette. Carl Seebode