Ein geplantes „Integrationsfest“ mit türkischem Markt, das vom 30. September bis zum 3. Oktober auf dem Dülfer Anger stattfinden soll und das vom 23. bis 29. September aufgebaut beziehungsweise vom 3. bis 5. Oktober wieder abgebaut werden soll, sorgte bei der letzten Sitzung des hiesigen Bezirksausschusses für einige Diskussion.
Nicht nur die lange Aufbauzeit störte die Stadtteilpolitiker, weil dies eine unnötige Belastung für die Anwohner darstelle (zumal die Arbeiten nach Angaben einer Anwohnerin meist erst ab 22 Uhr durchgeführt werden). Für glatte Verärgerung sorgte dann der Bericht von SPD-Fraktionssprecher Bernd Hechenblaikner, der erklärte, dass die seitens des BA eigentlich im Frühjahr abgelehnte zweite Großveranstaltung des türkischen Vereins doch stattgefunden habe. Offensichtlich hatte sich in diesem Fall das KVR über die vom BA ausgearbeiteten Richtlinien zur Nutzung des Dülfer Angers hinweggesetzt und deren zweite Veranstaltung doch gestattet. Der Antrag auf ein weiteres „Integrationsfest“ wurde daher einstimmig abgelehnt, der Verein habe sein Kontingent ausgeschöpft.
Zudem soll beim KVR nachgefragt werden, warum dieses eigentlich von bestehenden Vorgaben abweicht und Absprachen nicht einhält.
Julie p. meint
Hält gerade beim „Integrationsfest!“ jetzt die Fremdenfeindlichkeit HIER auch schon Einzug, oder wie?? Echt beschämend und peinlich für den BA!!! oder wer auch immer dafür verantwortlich ist!?! Und wer auch immer dafür sorgt, dass solche Integrationsvereine nicht auftreten können bzw. es Ihnen unmöglich gemacht wird bzw. erschwert wird zusätzlich durch Auflagen (wohltätige) Veranstaltungen durchzuführen !
Anstatt, dass man Ihnen entgegenkommt,
solch guten Vereinen,
und Ihnen Verbesserungsvorschläge macht,
oder eventuell behilflich dabei ist, wie es für beide Seiten gut organisiert ablaufen könnte, verbietet hier
der/die BA/Zuständigen einfach ignorant das Auftreten solcher Vereine?
Wirklich Schade, und unverschämt!!
Nicht diplomatisch!
Außerdem kümmern die sich doch sonst auch nicht so, bei weitaus wichtigeren Dingen, um die „Lärmbelästigungen“!
Warum denn dann ausgerechnet wird hier,
bei dem Integrationsverein so ein „Tam, Tam“ daraus gemacht? Unverständlich, traurig und unprofessionell!
A. Wedemair meint
Ein wirklich spannender Kommentar. Warum alle nicht-zustimmenden Anmerkungen und Entscheidungen, die auch nur entfernt mit Mitmenschen nicht-deutscher Herkunft zu tun haben könnten, sofort in die völlig unpassende Schublade „Fremdenfeindlichkeit“ einsortiert werden, erschließt sich mir allerdings nicht. Mir scheint, die inflationäre und falsche Verwendung dieses Begriffs in den Medien hinterlässt inzwischen überall seine Spuren.
Ich glaube im Übrigen nicht, dass die weitere Integration im Hasenbergl und im 24. Stadtbezirk, wo bekanntermaßen seit etlichen Jahren die Anzahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln stetig zunimmt, gefährdet ist oder von der Durchführung von sogenannten „Integrationsfesten“ abhängt.
Ganz im Gegenteil habe ich das Gefühl, dass es integrativer wäre, häufiger an die bayrischen und regionalen Traditionen zu erinnern, um sie den Neubürgern näher zu bringen. Denn Integration kann ja nicht heißen, dass wir uns Stück für Stück an die Sitten und Gebräuche der potentiellen Neubürger anpassen, oder?
Schließlich rechtfertig ein nebulöses, aber emotional besetztes Schlagwort wie „Integration“ nicht die Beugung von Recht und Gesetz (siehe Stichwort im Artikel: festgelegte Kontingente), Die Einhaltung von Regularien bietet uns allen nicht nur Schutz und Sicherheit, sondern schafft auch die notwendige Basis für erfolgreiche Integration.
la24muc meint
Dem hiesigen BA Fremdenfeindlichkeit unterstellen zu wollen geht völlig an der Sache vorbei. Die ehrenamtlich tätigen Lokalpolitiker haben sich vielmehr sehr viel Mühe gegeben und sehr viel Zeit aufgewendet, verbindliche Regeln aufzustellen, mit denen ein Interessenausgleich zwischen Veranstaltern und Anwohnern geschaffen wird. Diese Richtschnur sollte für alle gelten, ob sie nun einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Und zum besseren Verständnis: Der Integrationsverein hat heuer bereits zwei längere Feste am Dülfer Anger abgehalten.