An diesem Montag dreht sich im Kulturzentrum 2411 alles um das Thema Hanf. Mit spannenden Gästen aus dem Bayerischen Landtag, der Palliativmedizin sowie Landwirten und Textilherstellern soll den Vorurteilen rund um Cannabis auf den Grund gegangen werden. Dabei werden die drängendsten Fragen gestellt: Warum ist der einst für die Agrarindustrie so wichtige Rohstoff Hanf plötzlich zum absoluten Tabu geworden? Wie sieht der Alltag in einer Drogenberatungsstelle aus? Und mit welchen Schwierigkeiten haben Ärzte, Apotheker und Patienten trotz der Freigabe von Medizinalhanf immer noch zu kämpfen?
Unter dem Motto „Gebt das Hanf frei“, ein Satz, geprägt durch den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Hans Christian Ströbele, werden Micha Greif, der Sprecher des Deutschen Hanfverbandes München (DHV), und Linda Faltin vom Ortsverband Nord der Münchner Grünen durch den Abend führen. Einleitend wird es um die Geschichte des Hanfs gehen und was es mit der Prohibition auf sich hat. Im Anschluss werden Olaf Ostermann (Condrobs e.V.) und Ulrich Leiner aus der Landtagsfraktion der Grünen über die alltäglichen Probleme in Bezug auf Cannabiskonsum, Kriminalität und Jugendschutz erzählen. Auch das von den Grünen bereits 2016 im Bundestag eingebrachte Cannabiskontrollgesetz wird dabei zur Sprache kommen.
Mit Ursula Mock (Hanfliebe) und Matthias Tafelmaier (Landwirt) werden dann zwei Menschen zu Wort kommen, die insbesondere den wertvollen Industrierohstoff Hanf im Blick haben. Aber auch das in den letzten Monaten viel diskutierte Medikament Cannabis, das vor gut einem Jahr in Deutschland freigegeben wurde, wird eine wichtige Rolle spielen. Denn es kommt immer noch zu großen Versorgungsengpässen. Die Ärzte und Apotheker sind häufig überfordert mit den vielen Auflagen bei der Beschaffung und Verschreibung. Die Patienten müssen somit teilweise mehrere Wochen auf ihre Medikamente warten. Dominik Bauer, Palliativmediziner an der LMU, und Thorsten Hetfeld (Patient) werden hier über ihre Erfahrungen berichten.