Dieser Tage hat jeder Münchner Post bekommen vom Münchner Abfallwirtschaftsbetrieb. Im Briefumschlag war nicht nur die Ankündigung, welche Abschlagszahlungen bis wann in 2018 für die Restmülltonne zu leisten sind. Es fand sich darin auch ein Flyer, dass es München satt hat: die Pappbecher der Coffee-to-go-Unkultur. Denn täglich landen allein in München 190.000 Einweg-Kaffeebecher im Abfall, im Jahr sind es deutschlandweit unvorstellbare 2,8 Milliarden!! Diese vermüllen nicht nur die Städte, sondern stellen, weil nicht recycelbar, ein zunehmendes Umweltproblem dar.
Aldi dagegen hat spät den Pappbecher-Kaffee für sich entdeckt und setzt nun, trotz aller Müllvermeidungskampagnen, bei denen doch gerade die großen Firmen mit gutem Beispiel vorangehen sollten, unbeirrt seine Umweltverschmutzung fort. Kritik daran prallt ab. So erhielt ein Kunde, der angeregt durch den Flyer, den Billigdiscounter auf sein wenig nachhaltiges Verhalten aufmerksam machte, vom Aldi-Kundenservice folgende banale Antwort:
„Wo immer es möglich ist, reduzieren wir Verpackungsabfall und wählen wiederverwertbare Materialien. In einem gewissen Umfang sind Verpackungen aus hygienischen und transporttechnischen Gründen unvermeidbar. Unsere Einkaufsabteilung findet für jedes Produkt die beste Verpackung.
Als international tätiger Einzelhändler sind wir uns bewusst, dass wir mit unserer Geschäftstätigkeit Einfluss auf den Schutz unserer Umwelt und den Erhalt der natürlichen Ressourcen haben. Umweltpolitische Themen prägen deshalb seit Jahren unser Handeln. Energieeinsparungen, die Vermeidung von unnötigen Verpackungen, eine konsequente Mülltrennung und die sinnvolle Nutzung der Kreislaufwirtschaft zur Schonung natürlicher Rohstoffe gehören zur aktiven Umweltpolitik von Aldi Süd. Außerdem legen wir Wert darauf, unsere umweltpolitischen Entscheidungen flächendeckend und konsequent in unserem gesamten Filialnetz umzusetzen.
Im Sinne einer ressourcenschonenden Produktion bewerten wir unsere Verpackungen immer neu und optimieren diese. Das kommt durch den geringeren Verpackungsmaterialeinsatz auch der Umwelt zu Gute!
Wir werden Ihre konstruktive Kritik gerne an die zuständige Abteilung weiterleiten und wünschen Ihnen noch eine schöne Woche.“
Knut Israel meint
Nicht die Anbieter dieses kulturlosen Becherkaffees sind schuld. Es sind die gedankenlosen Verbraucher, die sich dabei auch noch cool finden. Als Kind bekommt man gelernt: Beim Essen und Trinken bleibt man ruhig sitzen. (Ist ja auch gesünder!)
Das Wort Esskultur ist scheinbar für viele Menschen ein Fremdwort geworden oder sie haben es nie gelernt. Die Lösung wäre ein Zwangspfand von 5 Euro pro Becher.
Jens Hutter meint
Geht es hier nur im Aldi-Basching? Auch Lidl bietet Automatenkaffee.