Nicht nur im hiesigen Bezirksausschuss, auch im Stadtrat war die schwierige räumliche Situation der Vereine im 24. Stadtbezirk gestern ein Thema. So forderte die CSU-Stadtratsfraktion die Landeshauptstadt München auf, hier kurz- bis mittelfristig zusätzliche Flächen für Sport- und Vereinsnutzungen zu schaffen. Dazu ist mit den Eigentümern der Grünfläche zwischen Sportplatz und Fasaneriesee erneut Kontakt aufzunehmen, um über einen Kauf, Grundstückstausch oder ein Pachtverhältnis zu verhandeln. Dort ist der Bau einer Leichtbauhalle anzudenken. Gleichzeitig ist zu eruieren, ob Erweiterungen und Anbauten an die bestehende Mehrzweckhalle möglich sind. Ziel ist die Schaffung von Räumlichkeiten für Proben, Treffen, Sport und Lagerung.
Seit 2019 hat das RBS die Mehrzweckhalle als städtische Turnhalle „annektiert“: So wird die angestammte „Heimat“ Feldmoching-Hasenbergler Vereine nun überwiegend für Schulsport genutzt. Nur in Randzeiten können Vereine noch in den Abendstunden die Halle nutzen – jedoch werden auch diese Zeiten immer weiter durch Schulnutzungen eingeschränkt.
Durch den Vorrang für Schulsport mussten viele Vereine wie TSV Feldmoching, FC Fasanerie- Nord, SpVgg Feldmoching, Schützengesellschaft Hubertus Feldmoching, Schützengesellschaft Altbayern Feldmoching, Liedertafel Fasanerie, Feldmochinger Volkstheater, Kulturhistorischer Verein Feldmoching und Blaskapelle Feldmoching ihre Räumlichkeiten und Lagermöglichkeiten räumen bzw. ihre Belegungskapazitäten massiv einschränken, was zu existentiellen Problemen führt. Adäquate Ausweichmöglichkeiten stehen nicht zur Verfügung, weshalb Aufnahmestopps die Folge sind und das Vereinsleben aufs Äußerste eingeschränkt ist.
Mit dem Bau des Interimsgymnasiums wurde versäumt, ausreichend Kapazitäten für Schulsport zu schaffen. Dies geht nun zu Lasten der ansässigen Vereine. Daher sind so schnell wie möglich Ersatz-/Zusatzkapazitäten zu schaffen. Nur so kann das vielfältige Vereinsleben und die damit verbundene gesellschaftliche Teilhabe erhalten werden.
Goaßzipfe meint
Ach ja, OB Reiter. Nach der ersten Wahl zum OB hat er sich zum Roßtag nach Feldmoching verirrt und dabei gesagt, Feldmoching möge sich doch seinen „dörflichen Charakter“ erhalten. Vielen Dank für die warmen Worte!
Und wenn ich richtig lesen kann, dann war er in einer Nacht- und Nebelaktion für Dreharbeiten zu einem Wahlwerbevideo für die SPD zur Kommunalwahl 2020 (getarnt als „Liebeserklärung“ an die Stadt München) in einem Reisebüro in Feldmoching.
Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=iwJK_bYpHPc
Tolle Aktion. Vorher bringt er nach mehreren Einladungen 2,5 Jahre seinen Allerwertesten nicht nach Feldmoching, um in der Angelegenheit SEM München-Nord Rede und Antwort zu stehen, aber für ein Wahlwerbevideo ist dann Feldmoching wieder gut genug. Beschämend. Pfui.
Goaßzipfe meint
Jaja, die LH München. Die Stadtwerke München, deren Eigentümerin zu 100% die LH München ist, berufen sich wegen der Erschließung der Trinkwasserquellen aus dem Voralpenland auf über 100 Jahre alte Verträge. In Feldmoching vergisst man aber die vertraglichen Vereinbarungen, die wegen der Eingemeindung Feldmochings in den 1930er Jahre geschlossen wurden. Dort wurde Feldmoching eine neue Turnhalle versprochen. Und es dauerte 50 Jahre bis dieses Versprechen eingelöst werden konnte. Und jetzt gilt das alles nichts mehr. Jetzt nimmt man einfach den Feldmochingern und deren Vereine die MZH weg. Was scheren uns Verträge aus der Nazi-Zeit. Das kümmert uns nicht mehr. Wir drehen uns das hin, wie es gerade passt. „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Schämt Euch!
Und wie soll eine vernünftige Integration der Zuziehenden der schon beschlossenen Neubaugebiete erfolgen, wenn es in Feldmoching kein Vereinsleben mehr gibt? Dann werden es doch nur „Quartiere“. Man lebt dann dort nicht mehr, man kommt dort nur noch zum Schlafen hin.
Quo vadis Feldmoching? Ich will es mir gar nicht ausmalen!
Reiner meint
Die Münchner Stadtverwaltung hat nicht nur der Öffentlichkeit und den Vereinen Feldmochings die sehr dringend benötigte Mehrzweckhalle weggenommen (ja, genau so ist dies zu bezeichnen), sondern de facto dem gesamten 24. Stadtbezirk. Weil man sich eine Sporthalle für die neue Interimsschule (voraussichtlich für langer Zeit) sparen wollte, war es ja so einfach, die vorhandene und zweckgebundene Halle einfach mal einzukassieren. Sollen doch die Vereine sehen, wo sie bleiben. Hinzu kommt die Art und Weise, wie dies geschehen ist. Wir leben hier doch nicht in China!!! Dass unsere Vereine eine Kultur- und Jugendarbeit von unschätzbarem Wert für die Gesellschaft leisten, passt wohl nicht in die Köpfe der dafür Verantwortlichen. Ich verstehe nicht, dass der Stadtrat dies so geschehen lässt. Und nun lässt sich die Stadtverwaltung doch tatsächlich darum anbetteln, wenigstens das Machbare zu unternehmen, um die von ihr verursachte Notlage wenigstens zu mildern. Mal sehen, was daraus wird – und wie lange darüber gestritten werden muss. Herr Oberbürgermeister Dieter Reiter, machen Sie diesen Skandal endlich zur Chefsache!! Und finden Sie bald eine Lösung!
Wolfi meint
Also wenn Hr. Reiter das zur Chefsache macht, dann werden wir nie eine neue Sporthalle bekommen, so sehr wie er ja den Norden Münchens liebt. Oder hat ihn schon mal jemand nördlich des Frankfurter Rings gesehen?
Doch halt, bei der Eröffnung der Giesinger Brauerei, da gabs Freibier!