Auf den Schrederwiesen neben Haus Nr. 34 soll eine landwirtschaftlich-tiergestützte Therapie entstehen. Da sich der hiesige Bezirksausschuss darunter nichts vorstellen konnte, erläuterte der Antragsteller in einer Unterausschusssitzung sein Projekt. Danach sollen dort schwer traumatisierte Kinder im Umgang mit Pferden, Katzen, Hunden und sonstigen Haustieren wieder lernen, Vertrauen aufzubauen, sie sollen Trost finden und dabei auch lernen, Verantwortung zu übernehmen. Das klang für die BA-24-Mitglieder vernünftig, auf dass das Projekt abgesegnet wurde.
Bezirksausschuss 24 diskutiert CSU-Forderungskatalog
Am Dienstag, den 31. Mai trafen sich die Mitglieder des Bezirksausschusses 24 im Pfarrsaal von Mariä Sieben Schmerzen zu einer weiteren öffentlichen Sitzung. Diese fand zwar am nördlichsten Zipfel Münchens im Hasenbergl Nord statt, thematisch beschäftigten sich die Lokalpolitiker aber vor allem mit Themen aus Feldmoching. So nahm der Forderungskatalog des CSU-Ortsverbands Feldmoching zum Verkehrskonzept und zur Verbesserung der Infrastruktur breiten Raum ein.
Verkehrskonzept: Viele Wünsche. Und die Umsetzung?
Der Punkt, vor dem Baubeginn bereits die Neubaugebiete durch mehrere neue Straßen ans vorhandene Straßennetz anzubinden, wurde zwar abgelehnt, doch beim Wunsch Nummer zwei, bei der Schaffung von ausreichendem Parkraum in den Neubaugebieten, einigte man sich auf 0,8 pro Wohneinheit. Forderung Nummer 3 sieht den Bau eines neuen S-Bahnhofs zwischen Feldmoching und Oberschleißheim mit P&R-Parkplätzen sowie die Verlagerung der MVV-Zonengrenze 4 an diesen Punkt vor. Hier sprach sich der BA für einen weiteren S-Bahnhof auf Höhe der neuen Veterinärmedizinischen Einrichtungen der LMU München in Oberschleißheim samt künftiger Tierkliniken, Institute und Versuchsgut aus. Die Zonengrenze 4 soll bis Oberschleißheim ausgedehnt werden.
Die Neubaugebiete in Feldmoching sollen künftig durch Buslinien angebunden werden und bei der Forderung nach Verlegung des Durchgangsverkehrs aus den bestehenden Wohngebieten und Vermeidung von Durchgangsverkehr in den neuen Wohngebieten sehen die meisten BA-Mitglieder vornehmlich die Lösung in einer Anbindung der Schleißheimer Str. mittels eines langen Tunnels an die A 99 – nur die Grünen-Traktion stimmte gegen diesen Tunnel bis zur Augustin-Rösch-Str. Gefordert wird ferner die Beseitigung der drei beschrankten Bahnübergänge. Diese soll möglichst parallel, zumindest aber zeitnah erfolgen. Bei der „kleinen Unterführung“, schon immer eine Rad-/Fußgängerunterführung, soll lediglich der Boden neu geteert werden. Ferner schwebt dem BA ein zusätzlicher Rad/Fußgängertunnel weiter im Norden vor.
Infrastruktur: Ein Gymnasium & Flächen für freie Berufe
Feldmoching drohen nicht nur etliche große Neubaugebiete, seit Jahren wird der Ort selbst auch massiv verdichtet. Die Infrastruktur hinkt hingegen gewaltig hinterher. So fordert die CSU Feldmoching und im Gefolge der gesamte BA etwa die Bereitstellung von ausreichend Schulraum für Grund- und weiterführende Schulen, insbesondere den Neubau eines Gymnasiums auf dem Gebiet der Bergwachtsiedlung. Laut BA-Vorsitzendem Auerbach sieht man im Schulreferat durchaus die Notwendigkeit eines weiteren Gymnasiums im Norden und prüfe auch bereits den Standort Bergwacht, ja er sei schon „ins konkrete Auge gefasst“ worden.
Die Forderung nach Sicherung der Gesundheitsvorsorge für alle Bewohner Feldmochings sowie die Bereitstellung von ausreichenden Krankenhausbetten im Schwabinger Krankenhaus wurde sehr ausgiebig diskutiert. Der BA vermag hier ja nichts zu ändern, selbst der Stadt sind die Hände gebunden, da die Kassenzulassung für neue Praxen von der ärztlichen Standesorganisation, der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), vergeben wird, und die KV betrachtet ganz München, wo tatsächlich kein Ärztemangel herrscht. Dass es allerdings eine enge Korrelation zwischen den sozidemografischen Daten eines Stadtviertels und der Zahl der niedergelassenen Ärzte gibt, das verleugnet selbst die KV nicht, hat Auerbach festgestellt. Hier ist die Bundespolitik gefordert, um dem Ärztemangel in manchen Stadtteilen durch geänderte rechtliche Vorgaben zu begegnen.
Da man sich jahrelang vergeblich bemüht hatte, am verkehrsgünstig gut gelegenen Walter-Sedlmayr-Platz ein Ärztehaus zu etablieren (wo nun das Boardinghaus gebaut wird!), zögerten die BA-Mitglieder, den Bauträgern in einem der Neubaugebiete ein Ärztezentrum auferlegen zu wollen. Letztlich einigte man sich darauf, dass die Bauträger in ihren Neubaugebieten Flächen für freie Berufe, also auch für Ärzte, zur Verfügung stellen sollten – denn in Feldmoching mangele es schlicht an Praxisräumen. In punkto Krankenhausversorgung soll der Stadtkämmerer aufgefordert werden, bei seiner Rotstiftaktion die Verdichtung im Münchner Norden zu bedenken und auch künftig ausreichend Betten am Schwabinger Krankenhaus vorzuhalten.
Spiel- und Sportflächen für Jung & Alt, Vereine & Einzelsportler
Mehr Menschen in immer beengteren Wohnverhältnissen heißt, diese Menschen brauchen zum Bewegungsausgleich und zur Freizeitgestaltung mehr Spiel- und Sportflächen. Entsprechend fordert die CSU die Anbindung des Sportgeländes der Mehrzweckhalle an den Fasaneriesee mittels Erwerb oder langfristige Pacht der entsprechenden Grundstücke, um die Sportplätze an der Mehrzweckhalle erweitern zu können. Auch die Sportflächen des SC Lerchenauer See sollen erweitert werden.
Mehrzweckhalle sanieren, mehr Parkplätze schaffen
Die Verhandlungen mit der Stadt zur Umnutzung der alten Fagana-Gaststätte in der Mehrzweckhalle zu neuen Räumen für Vereine möchte der BA beim Gesamtverein belassen (siehe auch Lokal-Anzeiger 8/2016), denn der habe mit der Stadt bereits das weitere Vorgehen abgesprochen. Danach soll das Referat für Bildung und Sport in den nächsten drei bis fünf Jahren ein Gesamtnutzungskonzept entwickeln, um das Baureferat beauftragen zu können. Der Gesamtverein möchte, dass ein Teil des ehemaligen Gastraums wie der Nebenraum zu einem Versammlungs- und Übungsraum umgestaltet wird. Küchen- wie Kellerräume sollen als Lager genutzt werden. In der Zwischenzeit möchten die Vereine die Räume entsprechend der späteren Nutzung verwenden, und das am besten ab sofort. Neben der Generalinstandsetzung der Mehrzweckhalle fordert die CSU die Schaffung einer ausreichenden Anzahl an Parkplätzen auch für Spitzenzeiten und denkt dabei an das Grundstück gegenüber, das schon einmal als neuer Standort für die Freiwillige Feuerwehr Feldmoching im Gespräch war. Da sich aber die Grünen gegen eine weitere Versiegelung wandten und BA-Vorsitzender Auerbach meinte, dass man mit diesem Grundstück „etwas Klügeres anstellen“ könne als einen Parkplatz zu schaffen, einigte man sich letztlich darauf, nur zu fordern, dass die Stadt 200 Stellplätze im Umfeld der Mehrzweckhalle in ihre Überlegungen einbeziehen solle.
Darüberhinaus wird gewünscht, dass es künftig gemeinschaftlich genutzte Räume von zumindest 100 qm samt Gastwirtschaft geben soll. Ferner soll in Feldmoching nach einem Festplatz gesucht werden, da größere Feste immer auf Privatgrund (= einem Bauernhof) stattfinden müssten. Gefordert wird zudem, dass bei einem Schulneubau die Bevölkerung etwa auch die Aula nutzen könne.
Lerchenau: „Wohnen für alle“ klingt schön, aber …
Bei der April-Sitzung des Bezirksausschusses 24 am Dienstag, den 5. April ging es wieder einmal um die Schittgablerstr. Nein, dieses Mal nicht wieder um die horrenden Beiträge zur Ersterschließung der seit Jahrzehnten benutzten Straße. Vielmehr war einiges zum neuen Bauvorhaben der Gewofag auf dem freien städtischen Grundstück an der Schittgablerstr. zu erfahren, das unter dem schönen Namen „Wohnen für alle 2016“ firmiert. 2016 übrigens deshalb, weil die Häuser, so die politische Vorgabe, noch heuer fertig werden sollen! Dem BA lag deshalb auch schon ein Vorbescheid zur öffentlichen Sitzung vor.
Die Gewofag plant auf dem Areal eine Wohnanlage mit 53 Wohneinheiten, offensichtlich alles kleine Einzelappartements um die 24 bis 28 qm für Alleinstehende. Der Stellplatzschlüssel soll lediglich bei 0,2 Parkplätzen pro Wohneinheit liegen (pro fünf Wohnungen also ein Parkplatz!) – was das Bauen deutlich günstiger macht. (Der BA möchte immerhin einen Stellplatzschlüssel von 0,5 – 0,6.)
Der Bezirksausschuss 24 hat allerdings klar andere Vorstellungen von der Bebauung als die Gewofag, die offensichtlich dem Gartenstadtcharakter der Siedlung ein klein wenig Rechnung tragen wollten. Denn die Unterausschussvorsitzende Gabriele Meissner trug vor, dass sich der Unterausschuss Planung & Verkehr nach ausgiebiger Diskussion darauf verständigt habe, dass eine komplette Bebauung des Areals in seiner kompletten Tiefe gewünscht werde, um das städtische Grundstück voll auszunutzen – derzeit ist noch ein Grünbereich mit Bäumen vorgesehen. Die Bebauung solle sich in seiner Dichte an der des Löwenzahnwegs orientieren. Ein Grünbereich auf dem städtischen Grundstück sei unnötig, da an der Schittgablerstr. ja ein Park entstehe.
Die zusätzlichen Häuser sollten auch größere Mietwohnungen für Familien erhalten, auf dass der „normale Sozialwohnungsbau“ sich „stabilisierend“ auswirke, wie BA-Vorsitzender Markus Auerbach es ausdrückte.
Denn laut CSU-Fraktionssprecher Norbert Bettinger sollen 51 % der Appartements an anerkannte Flüchtlinge gehen, 49 % belege das Amt für Wohnen und Migration. Also von wegen Wohnungen für Krankenschwestern, Erzieherinnen oder Polizisten … Da es bereits das Haus Wilhelmine für wohnungslose Flüchtlinge in nächster Nähe gibt, könnten hier eventuell Probleme entstehen, so Bettingers Einschätzung. Zudem passten die neuen, quaderförmigen Holzhäuser mit Flachdach auch rein optisch nicht in die Gegend mit ihren Ein- und Mehrfamilienhäusern. Die Abstimmung ergab letztlich 10 „Ja-“Stimmen (SPD, Grüne) und 10 „Nein“-Stimmen (CSU, FDP). Damit ist der Vorbescheid seitens des BA abgelehnt.
Soll Teil der Reigersbachstr. erstmalig hergestellt werden?
Erstmalige Herstellung der Schittgablerstr.: Anlieger müssen zahlen
Denn trotz jahrzehntelangen Verkehrs, auch mit Bus, ist die Schittgablerstr. offensichtlich nie erstmalig hergestellt worden, was nun laut Beschluss des Bauausschusses vom Dezember 2015 zwischen Löwenzahnweg und rund 50 m westlich der Lerchenauer Str. nachgeholt wird. Am 29. März soll es losgehen. Projektierte Baukosten: 1,45 Millionen Euro. Macht für die 60 bis 100 Anwohner Kosten zwischen 5.000 und 99.000 Euro, je nach Grundstücksgröße und damit Baurecht. Für den ein oder anderen durchaus ein „finanzielles Fiasko“ und für die Bewohner der Neubauten eine böse Überraschung, mit der sich nicht gerechnet haben.
Da die neue Schittgablerstr. dank Wilhelmine-Reichard-Str. keinen Schwerlastverkehr mehr aufnehmen muss, wie überhaupt die verkehrlich Belastung dort stark gesunken ist, monierten die aufgeschreckten Bürger, dass eine Baumaßnahme in dieser Größenordnung und mit diesem Aufwand gar nicht nötig sei. Man habe 55 Jahre mit der Straße so, wie sie sei, gelebt. Ehe die Bagger anrollen, möchten sie jetzt noch Einfluss nehmen.
Der Bezirksausschuss, der im April 2014 der Baumaßnahme zustimmte, weil er sie seinerzeit für gut befand – 5,50 m breite Fahrbahn, Parkbuchten und Gehweg samt 17 neue Bäume, Fahrbahn geteert, in den Seitenbereichen Betonstein – will nun in einem Schreiben an das Baureferat eine Informationsveranstaltung für die betroffenen Bürger anregen. Dort soll dann beispielsweise geklärt werden, ob die Schittgablerstr. nicht doch womöglich schon einmal offiziell hergestellt wurde – ein Anlieger fand beispielsweise in Großmutters Unterlagen eine Urkunde von 1960, wonach diese der Stadt einen 6 m breiten Grundstückstreifen für die Straße abtrat. Kostenlos. Auch soll das Baureferat die Kostenzusammensetzung erläutern – die Entsorgung von Altlasten auf der anderen Straßenseite sei doch wohl nicht umlegbar, so wurde etwa eingewendet, sondern Sache von Knorr-Bremse. Ob sich allerdings die Baumaßnahme noch stoppen lässt oder die Gewerke bereits an Baufirmen vergeben sind, wusste auch der BA-Vorsitzende nicht zu sagen.
Ramadama am 5. März in fast dem ganzen Stadtviertel
Die Sammelaktion zur Stadtteilverschönerung und zum Schutz der Natur findet am 5. März und bei zu schlechtem Wetter am 12. März statt. Sie wird auch heuer in altbewährter Weise vom Bürgerverein Lerchenau, von der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv und von der Aktionsgemeinschaft Rettet den Münchner Norden ausgerichtet. Vereinsmitglieder händigen Interessierten an einigen Treffpunkten Müllsäcke und Arbeitshandschuhe zum Müllsammeln aus und dort erfahren die eifrigen Müllsammler auch, an welchen Ablagepunkten das Amt für Abfallwirtschaft beziehungsweise der städtische Gartenbau die Müllsäcke – hoffentlich – wieder einsammelt.
Lerchenau: Treffpunkt ist um 10 Uhr am Pfarrheim St. Agnes zur Ausgabe von Müllsäcken und Handschuhen, wenn das Wetter zweifelhaft ist, bitte bei Tel. 8 11 96 67 nachfragen.
Fasanerie: Treffpunkt ist das südliche Ende der Borsigstr. am Eingang zum Rangierbahnhof Feldmoching: Von 9.30 bis 10.30 Uhr können am Walter-Sedlmayr-Platz Müllsäcke und Handschuhe abgeholt werden.
Hasenbergl: Von 9.30 bis 10.30 Uhr können am Platz vor dem Stadtteilkulturzentrum 2411 Handschuhe und Müllsäcke abgeholt werden.
Interessenten, die selbst einen Treffpunkt für ein Ramadama in ihrer Nachbarschaft einrichten wollen, melden sich bitte bis 26. Februar bei der Geschäftsstelle des Bezirksausschusses 24 per Mail unter BA24@muenchen.de oder telefonisch unter 1 59 86 89 31.
Allen engagierten Bürgern, die sich am Ramadama beteiligen, sagt der Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl schon jetzt ein herzliches Dankeschön. Und weiter heißt es von BA-Seite: „Sie leisten einen wichtigen Beitrag für das Wohlfühlen in unserem schönen Wohnstadtbezirk im Münchner Norden und schaffen mit den zum Teil riesigen Müllbergen, die Sie zusammentragen einen bedrückenden Eindruck von unserer Wegwerfkultur. Wenn jemand etwas achtlos wegwirft, seien Sie bitte so couragiert und sprechen ihn höflich und mit Respekt an.“