Der 24. Stadtbezirk wächst und wird durch die zahlreichen großen Bauvorhaben in den nächsten Jahren noch einmal gewaltig zulegen. Die CSU-Fraktion im hiesigen Bezirksausschuss beantragte deshalb in der letzten öffentlichen Sitzung des Gremiums vor der Sommerpause, dass der nördliche Stadtbezirk im Zuge der Neuorganisation der Münchner Bürgerbüros eine eigene Einwohnermeldestelle mit Zulassungsstelle, einem dazugehörenden Schilderdienst und einer eigenen Bezirksinspektion erhält. (Wer etwa einen neuen Pass beantragt, der weiß, wie lange man dafür heute anstellen darf!!) Laut BA-Vorsitzendem Markus Auerbach ist derzeit ein Standort in Moosach angedacht, denn die Münchner sollten nicht länger als eine halbe Stunde Fahrzeit zum nächsten Bürgerbüro haben. (Was aber gar nicht das Problem ist, sondern die Wartezeit dort! Wie heißt es doch seit Monaten so schön im Internet: „Wegen Personalausfällen, IT-Problemen und des großen Kundenandrangs kommt es in einigen Bereichen zu stundenlangen Wartezeiten“. Ja, so ist es. Fürwahr.) Der BA befürwortete den Antrag, da ein Standort im Bezirk „wohltuende Wirkung“ haben können (O-Ton Auerbach).
Kampf den Krähen und Elstern: Abfallbehälter mit Dach gewünscht
Raben und Krähen sind clever und wissen, dass Abfalleimer für sie leckere Dinge enthalten. Daher kann man immer wieder beobachten, wie sie am Rand eines Abfalleimers sitzen und die von Menschen weggeworfenen Dinge aus dem Mülleimer herauspicken und im Umkreis verteilen. Bündnis 90 / Die Grünen beantragten deshalb auf der letzten öffentlichen Sitzung des hiesigen Bezirksausschusses vor der Sommerpause, dass die am Lerchenauer See aufgestellten Abfallbehälter durch Modelle mit Dach ersetzt werden. Dieser Idee schloss sich gleich Bernd Hechenblaikner von der SPD an, der auch für den Grünzug zwischen Kleingartenanlage an der Grohmannstr. und dem Krautgarten im nördlichen Hasenbergl solche Abfallbehälter wünscht. Dort durchsucht das Krähenvolk nämlich auch gerne die Abfalleimer und schmeißt alles auf den Boden, auf dass der herumliegende Unrat in der Folge Ratten angezogen hat.
Sicherstellung des Schulsports in der Grund-/Mittelschule Eduard-Spranger-Str.
Auf der letzten öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses vor der Sommerpause erläuterte BA-Vorsitzender Markus Auerbach den BA-Mitgliedern und den anwesenden Bürgern kurz, wie das Schulreferat sich die zeitliche Abfolge von Abriss und Neubau der Grund-/Mittelschule an der Eduard-Spranger-Schule vorstellt. In den Plänen der aktuellen Machbarkeitsstudie zum abschnittweisen Vorgehen wird die Turnhalle als erstes beseitigt und eine neue Halle nach etwa drei Jahren Bauzeit wieder zur Verfügung stehen. Daher willdas Gremium das Schulreferat darum bitten, dass auch während des sukzessiven Abrisses und Neubaus der Grund-/Mittelschule an der Eduard-Spranger-Str. der Turnunterricht gewährleistet bleibt. Insbesondere soll geprüft werden, ob etwa auf der geteerten Sportfläche in der Grünanlage an der Gundermannstr. – südwestlich des Schulgeländes – ein Provisorium aufgestellt werden kann.
Die Turnhalle wird zum einen ja nicht nur für den Turnunterricht gebraucht, sondern auch für Veranstaltungen und Abschlussprüfungen genutzt. Sportunterricht anderswohin in den Münchner Norden zu verlagern, sei unpraktikabel, weil bei längerer Anreise von den Sportstunden nur noch ein unverhältnismäßig kurzes Fragment übrig bleibe. Als Mittel der Wahl erscheint den BA-Mitgliedern die Errichtung eines Provisoriums in nächster Nähe – nicht zuletzt deshalb, damit auch die örtlichen Sportvereine weiter eine Halle haben.
Buseinstieg bei der Wendeschleife an der Paul-Preuß-Str.
Durch den Bau des Boardinghauses am Walter-Sedlmayr-Platz fährt der Bus 173 (tageszeitabhängig auch der 172er) durch die Paul-Preuß-Str. und dreht bei der alten Buswendeschleife. Um nicht nur die Nachteile dieser Umleitung zu haben, regten Anwohner der neuen Siedlung am Paul-Huml-Bogen an, doch dort (wieder) einen zumindest provisorischen Bushalt einzurichten. Der MVG, so ist einem Schreiben an den hiesigen Bezirksausschuss zu entnehmen, will nun bis zum Schuljahresbeginn eine solche provisorische Haltestelle einrichten. Diese soll bis zum voraussichtlichen Bauende im September 2017 gelten. Ob die Haltestelle darüber hinaus beibehalten werden soll, möchte der MVG im Frühjahr 2017 mit dem BA 24 erörtern. Der BA stimmte auf seiner letzten öffentlichen Sitzung vor der Sommerpause diesem „Probebetrieb“ zu.
Fasanerie: Krautgartler sollen Sonnentaustr. nicht mehr nutzen
In der Fasanerie gibt auf Höhe Sonnentaustr. einen Krautgarten. Angeschlossen ist der Acker eigentlich über die Obermoosstr., doch dort gibt es keine rechten Parkmöglichkeiten. Also stellen die Krautgartler ihre Autos in der Sonnentaustr. ab, wo sie mangels offizieller Wendemöglichkeit einfach die Anliegereinfahrten nutzen. Da zudem die Anzahl der Parkplätze auch dort überschaubar ist, wird schon mal eine Ausfahrt verstellt. Und nach getaner Arbeit reinigt mancher Hobbygärtner ungeniert sein Werkzeug in der Sonnentaustr. und kippt seinen Abfall in dortige Hecken und Pflanztröge, auf dass Anwohner von der Stadt aufgefordert wurden, ihrer Reinigungspflicht nachzukommen. Genervte Anwohner stellten deshalb auf der letzten Sitzung des Bezirksausschusses 24 vor der Sommerpause den Antrag, dass der Zugang zu den Krautgärten künftig nur noch über die Obermoosstr. erfolgen sollte. Nach ausgiebiger Diskussion einigten sich die BA-Mitglieder auf die von ihrem Vorsitzenden vorgeschlagene Gangart („keine Wattebällchentaktik“). Auerbach möchte in einem Schreiben dem Grundeigentümer („der zwingt hier allen seinen Willen auf“, O-Ton Anwohner) sowie den Krautgartlern androhen, dass der Krautgarten aufgelöst wird, wenn die Zustände sich nicht gewaltig bessern.
Hasenbergl: Stau vor Ampel an der Blodigstr. lässt Autofahrer ausweichen
Die Leisewitzstr. ist eine rund 300 m lange Parallelstraße zur Dülferstr. zwischen der Ittlinger- und der Rainfarnstr. und all die Jahre eine ruhige Anliegerstraße gewesen, auf der Kinder unbesorgt spielen konnten. Damit ist seit rund drei Jahren Schluss, wie ein Anwohner auf der letzten Sitzung des Bezirksausschusses 24 konstatierte. Immer mehr Autofahrer weichen nämlich zum morgendlichen und vor allem abendlichen Berufsverkehr in die Leisewitzstr. aus, wenn sich vor der Ampel an der Kreuzung Dülfer-/Blodig-/Ittlingerstr. mal wieder die Autos auf mehrere 100 m zurückstauen. Denn die Ampelschaltung sieht stets nur eine Fahrtrichtung Ost/West vor, dann folgt der Querverkehr, dann wiederum die Fahrtrichtung West/Ost. Das strapaziert die Nerven der Pendler offensichtlich so, dass sie ihr Heil in den benachbarten Anliegerstraßen suchen, wobei sie gerne die Leisewitzstr. nehmen, weil dort nur auf der südlichen Straßenseite geparkt wird, während etwa in der Udalrichstr. versetzt parkiert wird.
Der BA-Vorsitzende Auerbach gab den geplagten Anwohnern zum einen den Rat, ebenfalls von diesem probaten Mittel der Verkehrsverlangsamung Gebrauch zu machen. Zum anderen war sich das Gremium nach einiger Diskussion auch einig, dass die dringend benötigte Lösung in einer Umgestaltung beziehungsweise effektiveren Ampelschaltung an der Dülferstr. liegen muss. Baureferat wie KVR sollen aufgefordert werden, hier Lösungen zu erarbeiten. Eine Einbahnstraßenregelung erachteten die Lokalpolitiker dagegen für nicht zielführend, da diese nur Unannehmlichkeiten und Umwege für die Anwohner nach sich ziehe.
Reinachstr.: Geparkte LKWs erneut das Thema
Bereits in der Juni-Sitzung hatte sich der hiesige Bezirksausschuss mit den vielen LKWs, die im westlichen Straßenabschnitt der Reinachstr. zwischen der Himmelschlüssel- und der Leberblümchenstr. parken, beschäftigt. Nun wurden auf der Juli-Sitzung erneut Anwohner vorstellig, um zu beantragen, dass in diesem Wohngebiet nicht länger schwere LKWs über 7,5 t abgestellt werden. Zudem beantragten sie, dass dieses Areal vom Mischgebiet zum reinen Wohngebiet erklärt wird, auf dass die LKWs dort nicht mehr parken dürfen. Laut BA-Vorsitzendem Markus Auerbach ist es auch in einem reinen Wohngebiet rechtlich sehr schwierig, schwere LKWs am Parken zu hindern. (Es darf dort nämlich nur nicht „regelmäßig“ geparkt werden.) Nach einiger Diskussion folgte das Gremium der Auffassung seines Vorsitzenden, wonach es Sache des Unternehmers sei, für ausreichende LKW-Stellplätze zu sorgen, und nicht Aufgabe der Anlieger. Man einigte sich auf eine klare Beschilderung „Parken nur für PKWs“. Nur damit könne die Polizei wirkungsvoll gegen die LKWs vorgehen, so PI-43-Vertreter Rupert Stegherr. Diese könnten ja in die Toni-Pfülf-Str. ausweichen, wo bereits viel Schrott rumstehe. Vorausgesetzt natürlich, das KVR folgt dem Antrag.
Kreuzung Himmelschlüssel-/Reinachstr. überdimensioniert
Die Kreuzung Himmelschlüssel-/Reinachstr. ist nach Ansicht von Anwohnern überdimensioniert. Bei der rund 15 m breiten Einmündung sei es etwa für einen Radler nicht einfach, die Himmelschlüsselstr. zu queren, da er nicht wisse, wo sich die Autos einordnen. Ein Bürger beantragte nun, die Einmündung entsprechend der Himmelschlüssel-/Lahntalstr. mit einem klareren Verlauf umzugestalten und den gewonnenen Platz einer Begrünung zuzuführen. Prinzipiell fanden die BA-Mitglieder den Verbesserungsvorschlag auf der letzten öffentlichen Sitzung vor der Sommerpause zwar vernünftig. Bei Baukosten von mehreren 100.000 Euro soll die Verengung allerdings erst bei der nächsten größeren Sanierung der Himmelschlüsselstr. in Angriff genommen werden.
Hasenbergl: Ersatz für verlorenen Bolzplatz
Als Entscheidungsfall nickte der hiesige Bezirksausschuss einen Beschlussentwurf aus dem Baureferat, Bereich Gartenbau ab, der auf einen Antrag bei der diesjährigen Bürgerversammlung zurückgeht. Danach wollten Hasenbergler wissen, warum der Bolzplatz westlich der Erich-Kästner-Realschule einem Containerbau weichen musste und wo die Jugendlichen künftig sich austoben könnten. Laut Baureferat wurden die Anwohner über den relativ kurzfristigen Bau eines Schulpavillons für die Erich-Kästner-Realschule per Infozettel in Kenntnis gesetzt – offensichtlich wanderten diese in vielen Haushalten samt Werbung ungelesen in den Papiermüll. Laut Baureferat werden die Bolzplatztore nun temporär auf einer südlich der Schule liegenden Rasenfläche aufgestellt.
Siedlung am Lerchenauer See: „Pontis“-Außensprechstunde testen
Bei der diesjährigen Bürgerversammlung war beantragt worden, dass das Lotsenprojekt Pontis, das seit 2009 am Hasenbergl besteht und in dessen Rahmen Migranten in aktuell 16 Sprachen anderen Migranten bei Behördengängen oder dem Ausfüllen von Formularen beistehen – es sind darunter schließlich auch Analphabeten –, auf die Siedlung am Lerchenauer See ausgeweitet wird. Denn es gelinge den sozialen Diensten im zunehmenden Umfang nicht mehr, Zugang zu Teilen der Migrationsbevölkerung zu bekommen, so seine Begründung. Das Sozialreferat hat nun in einer Beschlussvorlage zwar durchaus den Bedarf an niederschwelligen Hilfen anerkannt, aber aufgrund der aktuellen Haushaltssituation soll eine Realisierung nicht „prioritär“ verfolgt werden. Mit dieser Antwort gab sich der BA nicht zufrieden. Laut Birgit Trautner (Grüne) würde Pfarrer Leser-v. Kietzell von der evangelischen Kapernaumkirche Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, damit man beispielsweise zweimal zwei Stunden pro Woche eine Außensprechstunde einrichten und den tatsächlich Bedarf testen könne. Dem schloss sich der hiesige Bezirksausschuss in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause an.