Bei der April-Sitzung des Bezirksausschusses 24 am Dienstag, den 5. April ging es wieder einmal um die Schittgablerstr. Nein, dieses Mal nicht wieder um die horrenden Beiträge zur Ersterschließung der seit Jahrzehnten benutzten Straße. Vielmehr war einiges zum neuen Bauvorhaben der Gewofag auf dem freien städtischen Grundstück an der Schittgablerstr. zu erfahren, das unter dem schönen Namen „Wohnen für alle 2016“ firmiert. 2016 übrigens deshalb, weil die Häuser, so die politische Vorgabe, noch heuer fertig werden sollen! Dem BA lag deshalb auch schon ein Vorbescheid zur öffentlichen Sitzung vor.
Die Gewofag plant auf dem Areal eine Wohnanlage mit 53 Wohneinheiten, offensichtlich alles kleine Einzelappartements um die 24 bis 28 qm für Alleinstehende. Der Stellplatzschlüssel soll lediglich bei 0,2 Parkplätzen pro Wohneinheit liegen (pro fünf Wohnungen also ein Parkplatz!) – was das Bauen deutlich günstiger macht. (Der BA möchte immerhin einen Stellplatzschlüssel von 0,5 – 0,6.)
Der Bezirksausschuss 24 hat allerdings klar andere Vorstellungen von der Bebauung als die Gewofag, die offensichtlich dem Gartenstadtcharakter der Siedlung ein klein wenig Rechnung tragen wollten. Denn die Unterausschussvorsitzende Gabriele Meissner trug vor, dass sich der Unterausschuss Planung & Verkehr nach ausgiebiger Diskussion darauf verständigt habe, dass eine komplette Bebauung des Areals in seiner kompletten Tiefe gewünscht werde, um das städtische Grundstück voll auszunutzen – derzeit ist noch ein Grünbereich mit Bäumen vorgesehen. Die Bebauung solle sich in seiner Dichte an der des Löwenzahnwegs orientieren. Ein Grünbereich auf dem städtischen Grundstück sei unnötig, da an der Schittgablerstr. ja ein Park entstehe.
Die zusätzlichen Häuser sollten auch größere Mietwohnungen für Familien erhalten, auf dass der „normale Sozialwohnungsbau“ sich „stabilisierend“ auswirke, wie BA-Vorsitzender Markus Auerbach es ausdrückte.
Denn laut CSU-Fraktionssprecher Norbert Bettinger sollen 51 % der Appartements an anerkannte Flüchtlinge gehen, 49 % belege das Amt für Wohnen und Migration. Also von wegen Wohnungen für Krankenschwestern, Erzieherinnen oder Polizisten … Da es bereits das Haus Wilhelmine für wohnungslose Flüchtlinge in nächster Nähe gibt, könnten hier eventuell Probleme entstehen, so Bettingers Einschätzung. Zudem passten die neuen, quaderförmigen Holzhäuser mit Flachdach auch rein optisch nicht in die Gegend mit ihren Ein- und Mehrfamilienhäusern. Die Abstimmung ergab letztlich 10 „Ja-“Stimmen (SPD, Grüne) und 10 „Nein“-Stimmen (CSU, FDP). Damit ist der Vorbescheid seitens des BA abgelehnt.
Die Ausgabe 7 des Lokal-Anzeigers ist da!
Darin lesen Sie etwa: Alles zu den Anträgen, die in der Bürgerversammlung 2016 gestellt wurden +++ Die Geschichte des Waltlhofs an der Herbergstr. +++ Neues zur Bebauung Ratlos-/Raheinstr. +++ Womöglich niedrigere Erschließungsbeiträge für die Anwohner der Schittgablerstr. +++ Berichte von Vereinen +++ Die 120-jährige Geschichte der Raiffeisenbank Feldmoching
Obdachloser am Rangierbahnhof ist geräumt
Schon seit einigen Monaten haust ein Obdachloser am Rangierbahnhofgelände: zuerst am Stellwerk in der Fasanerie (kurz vor der Tunnelmündung der S 1 in Richtung Moosach links auf Geländeniveau), nun am Geh-/Fahrradweg, der parallel zur Bahngelände auf Moosacher Seite verläuft, etwa auf Höhe des Botanikums, rund 100 m von der Straßenkreuzung Feldmochinger / Max-Born-Str. (Richtung Dachauer Str.) entfernt, bei einem Trafohäuschen.
Der Polizei ist er kein Unbekannter, wie auf der Sitzung des Bezirksausschusses am Dienstag, den 5. April zu erfahren war. Denn der „Herr“ habe davor an der alten S-Bahnstation beim Olympiazentrum gelebt und die PI 43 hatte wegen des „Herrn“ in den letzten sechs Monaten auch schon drei bis vier Einsätze. Er ist laut Polizei sehr belehrungsresistent – hängt einfach in freier Wildbahn seine Wäsche auf und zieht sich um, egal ob gerade Erwachsene oder Kinder vorbeikommen. Er verweigerte selbst im November/Dezember vergangenen Jahres das Aufsuchen eines Kälteschutzraumes, er verweigere überhaupt jede Behausung, so die Erfahrung der Polizei. Der Obdachlose, ein Rumäne aus Siebenbürgen, will also offensichtlich nomadenhaft leben, so wie er es momentan tut. Gefährlich scheint er aber nicht zu sein, ab und an droht er wohl mal mit den Fäusten oder beschimpft jemanden, der Fotos von seiner „Kunst“ macht.
Denn er selbst fühlt sich offenbar als Künstler und sieht das, was andere als Müll eines Freilandmessies betrachten – mindestens sechs geklaute Einkaufwägen, Müll, Hausrat, Lebensmittel, alles auf rund 60 qm ausgebreitet –, als geordnetes Kunstwerk an. Im Folgenden können Sie auf ein paar Fotos, die wir in den letzten Wochen erhalten haben, diese „Kunstwerke“ bewundern – darunter eine Parade von Einkaufswagen oder das Kunstwerk Kreuz nach Räumung des ersten Standorts am Rangierbahnhof.
Der Obdachlose hatte wohl eine Räumungskündigung bis zum 31. März. Geschehen ist bis dato nichts, allerdings war auf der BA-Sitzung von Seiten der Polizei zu erfahren, dass die Stadt München dieser Tage eine Räumung durchziehen wird. „Die braucht einen LKW für den ganzen Krempel. Und nutzen wird es nichts, dann schlägt er halt woanders wieder auf“, so die nüchterne Einschätzung der hiesigen Polizei. Die hat rechtlich übrigens keinerlei Handhabe, solange der Obdachlose keine strafbare Handlung begeht. Wenn, dann kann nur der Eigentümer, also die Bahn, gegen ihn vorgehen. Die Stadt hat an sich nur die Pflegeaufsicht des Geländes.
Aktualisierung am Abend des 6.3.2016: Der Rumäne ist weg. Der ganze Platz ist sauber aufgeräumt, der ganze Unrat, der „Hausstand“ des Obdachlosen, ist verschwunden.
Fotos zu den „Kunstwerken“
(Beinahe-)Einbrüche in Feldmochinger Lokale
Wenn die Gerüchteküche richtig liegt, bekamen der Feldmochinger Hof sowie das Antica Tropea Ristorante e Pizzeria an der Lerchenauer Str. in der Nacht von Donnerstag auf Freitag letzter Woche unliebsamen Besuch. Während es beim Feldmochinger Hof beim Einbruchsversuch blieb, gelangte(n) der oder die Unbekannten in die Pizzeria, wo sie Geld klauten. Die zuständige PI 43 wollte uns aufgrund laufender Ermittlungen leider keine näheren Auskünfte geben.
Feldmochinger Volkstheater übertrifft sich selbst
Am Schluss war sich das Premierenpublikum einig: Das war die beste Vorstellung des Feldmochinger Volkstheaters seit langem. Zum einen ist das neue Stück eine kluge, zeitkritische Komödie, die weder eine Liebesgeschichte zum Inhalt hat noch die ob der Flüchtlings- und Migrationsthematik doch reichlich veraltet wirkende Hassliebe zwischen Bayern und „Preißn“. Die Komödie ist witzig, ohne billige Slapsticks, hat nachdenkliche Passagen und eine klare moralische Botschaft, ohne moralinsauer daherzukommen. Und sie ist spannend bis zum unerwarteten Schluss. Auch sind sämtliche Rollen hervorragend besetzt und die Regie (Georg Hölzl) hat einige wunderbare Ideen gelungen umgesetzt. Der langanhaltende Applaus war absolut verdient.
Den beiden Autoren, Markus Scheble und Sebastian Kolb, die die Premiere selbst miterlebten, ist mit der Komödie „Im Pfarrhaus is da Deife los“ ein wirklich großer Wurf gelungen. Natürlich wartet auch dieses erst 2014/15 geschriebene Stück mit Übertreibungen und Klischees auf, um etwa die beiden Hauptprotagonisten überspitzt darzustellen: hier der stockkonservative, jeder Veränderung abholde Hochwürden Bürstel (wunderbar einfühlsam gespielt von Franz Steiner), der gerade ziemlich „foudagrantig“ ist, weil ihn seine Schwester und Haushälterin Mechthild (herrlich komisch gespielt von Christa Holzer) mit ihrem „biologisch-dynamischen Wahnsinn“ malträtiert, mit ihrem „Sojakern und den Dinkelkarotten“ sowie dem „grünen Tee aus dem komischen Land Ayurveda, wo alle gsunde Sacha herkomma“.
Als der hungrige Bürstel auf der Suche nach was Leckerem, das seine Schwester nicht konfisziert hat, die frisch mit Bohnerwachs gewienerte Kellertreppe hinunterfällt und sich das Bein bricht, schickt ihm das Ordinariat nicht etwa den noch konservativeren Ackermann, Bürstels Mentor und angebetetes Vorbild, zur Aushilfe. Es kommt ein Pfarrer Karl Wolf (wie immer mit großer Bühnenpräsenz: Reinhold Forster). Der braust auf seiner Höllenmaschine ins Dorf und betritt in Ledermontur, Helm unterm Arm und megacooler Sonnenbrille auf der Nase das Pfarrhaus (auch das Bühnenbild ist dieses Mal besonders liebevoll gestaltet und äußerst gelungen: Bühnenbau: Franz Steiner, Bühnenmalerei: Fritz Jenewein; Bühnenausstattung: Georg Hölzl, Christa Holzer). Ab diesem Zeitpunkt ist im Pfarrhaus nichts mehr so, wie es vorher war, auf dass im zweiten Akt selbst das Kreuz schief hängt.
„Wir richten zu schnell über Menschen“
Während Bürstel gerne von strenger Hand und straffen Zügeln spricht, sind Pfarrer Wolfs Lieblingsworte „alles cool“, „sauguad“, „alles easy“ oder „entspann di“. Die zuvor von Bürstel fürs Patrozinium verworfenen Gospellieder („wozu die Negermusik, wo die Gemeinde doch keinen einzigen Schwarzen hat?“), die Chorleiterin Monika (Marianne Steiner) zur Abwechslung vorschlug, findet Wolf echt klasse. Er will die „Kirch rockn“ und manches Lied sogar noch mit einem Gitarrensolo aufpeppen (klasse imitiert!).
Aber den Bürstel wundert bald gar nichts mehr, schließlich hat er bei einem
Anruf im Ordinariat erfahren, was „des für einer is.“ Schnell wird aus einem Vorurteil ein vorschnelles Urteil aufgrund von Äußerlichkeiten, aus einem Ratsch ein abfälliges Gerede (kaum dreht jemand der anderen den Rücken zu) und eine haltlose Beschuldigung, vorgebracht von der ach so sittenstrengen Gundula Krätz, ihres Zeichens Vorsitzende des Kirchenrates (eine wunderbare Rolle und sehr gut gespielt von Marina Kolmeder). Weiter wird nun aber nichts verraten.
Nur zwei wollen wir noch hervorheben: die beiden Ministranten Maxi (herrlich gespielt von Laurenz Zech) und Franzl (Matthias Biberger, der sich ebenfalls wunderbar natürlich auf der Bühne bewegte). Die beiden spielten die stets zu Streichen aufgelegten Ministranten sehr authentisch und äußerst gelungen. Bravo! Von ihrer Aufregung war wirklich nichts zu merken. Hoffentlich bleiben die beiden der Bühne ein wenig erhalten!
P.S.: In einer kleineren und für ihn völlig untypischen Rolle, die er trotzdem mit Bravour meisterte, war Maxi Zuleger als Zuhälter Checker zu bewundern. Sebastian Tartler spielte dessen stotternden Leibwächter Bonzo kongenial, ebenfalls eine gelungene Leistung. Und Manuela Schuster gab die sexy Tanzmaus, an der sich alle Verwicklungen erst entzündeten.
Bilder von der Aufführung und vom Premierenabend
Erich Breitmoser stellt zum dritten Mal Bilder aus
Das Jahresthema im Augustinum dreht sich heuer um Rituale – und ein kleines Ritual ist inzwischen die Vernissage zu einer Breitmoser-Ausstellung. Denn Erich Breitmoser, der seit seinem Einzug ins Augustinum vor sechs Jahren zur Kunst gefunden hat und es nun genießt, Dinge zu tun, für die er früher als Blumengärtner keine Muße hatte, präsentiert bereits zum dritten Mal (nach 2014 und 2012) seine Bilder einer breiteren Öffentlichkeit.
63 Werke sind es dieses Mal. „Das ist schon eine Hausnummer“, meinte die neue Kulturreferentin des Hauses, Nina Bindl (im Aufmacherbild mit Erich Breitmoder), in ihrer kurzen Ansprache anerkennend. In ihren Augen ist das Charakteristische an Breitmosers Werk dessen große Heterogenität: Der Hobbymaler malt eben nicht nur Stillleben – natürlich vornehmlich und immer wieder gerne betrachtet Blumenaquarelle! – und Landschaften (Reminiszenzen an Ausflüge und Reisen: etwa das Murnauer Moos oder Bad Bayersoien). Dieses Mal sind auch Porträts und Bilder von großer Expressivität (etwa „Vögel in der Palme“ oder „Traumgarten bei Vollmond“) sowie kubistische Studien zu bewundern. Bindl verwendete dafür in ihrer Vorschau das Adjektiv „eklektizistisch“.
Ein gewähltes Wort, das in den letzten Tagen für Furore im Augustinum sorgte, wie der Künstler in seiner launigen Eröffnungsrede berichtete. Habe es doch das seelische Gleichgewicht der Bewohner durcheinandergebracht. Jeder sprach darüber – über was, das keiner verstand, was es war und von dem Breitmoser noch nicht einmal wusste, dass er es besitzt. Die Gemüter hätten sich erst, so der Hobbymaler scherzend, beruhigt, als er zu jedem sagte, es sei keinesfalls ansteckend. Mit diesem Begriff – es meint die bewusste Vermischung von Stilen – sei er nun in ganz andere Dimensionen aufgestiegen: Vorher sei er ein Maler Klecksel gewesen, nun ein eklektizistischer. Sprach’s und überließ seine Gäste der Betrachtung der Bilder.
Pfiat di, Maibaum
Heute war es soweit: Der Feldmochinger Maibaum, der seit Mai 2012 stolz in den Feldmochinger Himmel ragte, ist von der Feuerwehr umgelegt worden. Das Stangerl hatte unter dem heißen Sommer 2015 extrem gelitten. Machte es bei einer Prüfung durch Zimmerermeister Johannes Past im Frühjahr 2015 noch einen erstaunlich fitten Eindruck, zeigten sich im vergangenen November bei der TÜV-Prüfung an zwei Stellen erhebliche Schwächen. Einen neuen Maibaum wird es erst 2017 geben. Hintergrund: Die Riadastona Trachtler, die den Maibaum stets aufstellen, hoffen, dass der neue dann wieder auf jeden Fall drei Jahre hält, auf dass der Trachtenverein zu seinem 100-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2020 einen Maibaum hat!
Vermissen Sie hier etwas?
Nein, wir meinen nicht etwa die Büsche und Bäume, die hier bis vor kurzem standen. Nein, wir meinen auch nicht das Boardinghaus samt Lebensmittelgeschäft, das in den nächsten Monaten auf dem Mini-Areal entstehen soll. Uns ist der Briefkasten abhanden gekommen!
Wir wollen nun nicht wieder losjammern, dass früher in Feldmoching vieles besser war, aber man darf doch wohl noch sagen, dass vor einigen Jahrzehnten selbst über der Bahn etliche Briefkästen waren. Heute: Fehlanzeige. Den Jüngeren, den mit Internet, Handy, Thunderbird und WhatsApp Aufgewachsenen, mag das Verschwinden der Briefkästen ja egal sein. Aber Ältere, nicht so technikaffine Menschen? Wer von ihnen etwas per Post mitteilen möchte, darf nun bis in den Ort hinein marschieren. Vor dem ehemaligen Papeterie Hinckelmann steht noch so ein unschuldiges gelbes Teil.
Bei so wenig Briefkästen in ganz Feldmoching vergeht einem wirklich das Briefe-/Kartenschreiben. Mal schaun, wie lange es noch dauert, bis auch die Briefträger abgeschafft werden. Meist transportieren sie eh nur noch Werbeflyer.
Endlich Frühling!
Interkultureller Spielenachmittag im Kulturzentrum 2411
Es gibt Würfelspiele, Brettspiele, Rechenspiele, Singspiele, Ratespiele, Geduld- und Einsiedlerspiele, Gedächtnisspiele, Wortspiele, Kartenspiele, Stuhlspiele, Scherzspiele, Tanzspiele, Brettspiele, Ballspiele, Gesellschaftsspiele, Bewegungs- und Kraftspiele … Jedes Volk hat seine Spiele. Es gibt aber auch Spiele, die man nahezu überall auf der Welt spielt. Spiele verbinden, und wenn es nicht gerade Sprech-, Reim- oder Quizspiele sind, sondern einfache Bewegungsspiele, dann können sie nach ein paar simplen Erläuterungen mit Händen und Füßen auch von Menschen gespielt werden, die besagter Sprache (noch) nicht mächtig sind, ja die aus völlig anderen Kulturkreisen kommen. So geschehen am Sonntag, den 13. März im Kulturzentrum 2411.
Die Selbsthilfeinitiative Vater, Mutter, Kind (kurz VMK), in der sich vornehmlich Bürger mit Migrationshintergrund zusammengeschlossen haben, um Brücken zu schlagen zwischen den Kulturen und Völkern und Neuankömmlingen die Integration zu erleichtern, hatte Familien der Gemeinschaftsunterkunft Schleißheimer Str. 438 zu einem Spielenachmittag ins Kulturzentrum 2411 eingeladen. Gut 30 Personen, Eltern wie Kinder, waren der Einladung gerne gefolgt, wie eine der begleitenden Betreuerinnen erzählt. Gerade an den Wochenenden sei die Langeweile in den Gemeinschaftsunterkünften groß.
Tuan Phan beispielsweise gehört VKM, der im Harthof situiert ist. Er verließ 1979 mit seinem Vater die Heimat Vietnam und kam nach Deutschland – damals ein sogenannter „Boatpeople“, heute ein tüchtiger Kaufmann, der uns gleich mit Handschlag und „Grüß Gott“ willkommen heißt. Er weiß, wie sich die entwurzelten Menschen in einem für sie fremden Land fühlen, daher kümmert er sich heute ehrenamtlich im Verein um die neu angekommenen Flüchtlinge. Ebenso wie Mislim Berisha, der vor 21 Jahren aus dem Kosovo kam, einen Master in Sozialmanagement hat und als interkultureller Mediator tätig ist. Sie erläutern den Syrern, Afghanen und Nigerianern aus der Gemeinschaftsunterkunft in Bruchstückdeutsch sowie auf Englisch (und dann übersetzt ins Arabische), wie welches Spiel zu spielen ist. Und gerade die vielen Kinder sind beim Finger- und Gummitwist mit Begeisterung dabei. Gespielt wird eben überall auf der Welt!