Ein Bericht in der tz schreckte kürzlich Anwohner der Karlsfelder Str. auf: Die Zeitung veröffentlichte einen „Asyl-Atlas“ mit neugeplanten Unterkünften für den nicht abreißen wollenden Strom der Flüchtlinge. Hier wurde aufgeführt, dass an der Karlsfelder Str. für 280 Personen eine Unterkunft errichtet werden soll in Form von Leichtbauhallen beziehungsweise Gewerbegebäuden. Sollte nun doch das bislang unbebaute städtische Grundstück, wie schon öfter befürchtet, für Flüchtlinge angelegt werden? Klarheit gibt der 8. Standortbeschluss zur Unterbringung von Flüchtlingen und Wohnungslosen, den der Feriensenat des Stadtrats am 26. August billigte.
Danach soll die Freifläche an der Karlsfelder Str. 282 in der Siedlung Ludwigsfeld – hier wird nach Abbruch der Bestandsgebäude mittelfristig eine feste Gemeinschaftsunterkunft für AsylbewerberInnen errichtet – zwischengenutzt werden für zwei Leichtbauhallen, in denen für den nächsten 24 Monate je 140 Einzelbetten aufgestellt werden. Auch die Bestandsgebäude sollen in der Zeit zu Lagerzwecken zwischengenutzt werden. Weitere Standorte im 24. Stadtbezirk sieht die 8. Beschlussvorlage nicht vor. Im Nachbarbezirk 11 (Milbertshofen – Am Hart) sollen auf der städtischen Freifläche an der Neuherbergstr. 28 ebenfalls für 24 Monate zwei Leichtbauhallen für insgesamt 280 Einzelbetten aufgestellt werden.
Auch die längste Baustelle hat einmal ein Ende
Im März 2014 hieß es ursprünglich, die Kanalbauarbeiten würden bis März 2015 dauern. Mitte des Jahres, nach den ersten Verzögerungen am Lückenschluss, hieß es schon etwas vager: im Frühjahr 2015. Bei der Vorschau für 2015 versicherte uns die Pressestelle der Münchner Stadtentwässerung (MSE), des Bauherrn, dass die Arbeiten in der Pflaumstr. trotz zweimaligen Baustopps Ende April beendet sein würden. Der April kam, die Baustelle blieb. Anfang Juni teilte uns MSE auf erneute Anfrage mit, dass die Arbeiten in sechs Wochen abgeschlossen würden. Ende Juli war die Baustelle aber immer noch da. Erneut angefragt, hieß es bei MSE, dass es zu krankheitsbedingten Verzögerungen gekommen sei, die Bauarbeiten nun aber definitiv Ende August beendet sein würden. Heute ist der 1. September und die Baustelle ist immer noch da. Fällt also womöglich der nächste Rosstag aus?
Doch die Rossler, die den Rosstag organisieren, sind offensichtlich sehr zuversichtlich. Die zuständige Baufirma hat ihnen gesagt, dass die Baustelle bis Mitte September nun wirklich vollständig zurückgebaut sein wird, dem Rosstag am 11. Oktober folglich und im wahrsten Sinn des Wortes nichts im Wege stehen wird.
Lebenshilfe bekommt 1.600 Euro Spende
Über das zehnte Benefizfußballspiel auf der Bezirkssportanlage Grohmannstr. haben wir ausführlich berichtet. Ein kleiner Nachtrag: Die gesamte Veranstaltung erbrachte die stolze Spendensumme von 1.600 Euro. Geld, das heuer die Lebenshilfe Werkstatt, Zweigniederlassung Lerchenau, bekommt, wo behinderte Jugendliche aus ganz München einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen können. Mitveranstalter und Vereinsvorstand Joachim Horn vom TSV 54 – DJK München sowie Rainer Großmann, der Vorsitzende des Arbeitskreises Kultur und Stadtteilaktivitäten, der die jährliche Benefizveranstaltung am Hasenbergl mitorganisiert, überreichten am Mittwoch, den 29. Juli den Scheck symbolisch an den Leiter der Lebenshilfe Werkstatt, Zweigniederlassung Lerchenau.
Ausbildungsmesse „Last Minit“
Deutsche Kanu-Rennsport-Meisterschaft
Siedlung Ludwigsfeld: Auto-Dandler stört Grabstätten
Seitdem der Gartenbetrieb das ehemalige Liebl-Gelände an der Karlsfelder Str. 95 in der Siedlung Ludwigsfeld verlassen hat und ein „Auto-Dandler“ einzog, herrscht Unruhe in der Siedlung und bei historisch interessierten Menschen. Die einen fühlen sich belästigt von den LKWs, die in der Siedlung herumkurven. Die anderen sind alarmiert wegen der nicht genehmigten Bauaktivitäten. Denn, so Bezirksausschuss-Mitglied Klaus Mai und engagierter Stadtteilhistoriker, das Gelände liegt nicht nur auf dem ehemaligen Judenlager der KZ-Außenstelle Dachau, sondern birgt jede Menge Massengräber, in denen ausländische Kriegsgefangene von Mitte März bis Ende April 1945 verscharrt wurden. Das Gelände sei also eigentlich ein Friedhof und das Treiben der Leute eine Schändung von Grabstätten, so das Urteil von Mai. Er hat inzwischen der LBK Dokumente und Lagepläne zu den Massengräbern übergeben. Die LBK hat zwar die Nutzungsänderung längst untersagt – zugelassen ist auf dem Gelände lediglich eine Baumschule –, doch der „Obervermieter“ hat gegen die Beseitigungsverfügung Rechtsmittel eingelegt. Warten wir es ab, wie es dort weitergeht.
Lerchenstr.: Entsorgungsbetrieb bis Mitte 2023
Der BA 24, der die Verlängerung als Anhörungsfall bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause auf der Tagesordnung hatte, ist darüber nicht besonders glücklich. Denn ohne die Beteiligung oder Information des BA wurde auf dem städtischen Grundstück auf einmal massiv gebaut. Die immer wieder vom BA geforderte Begrünung des hässlichen Streifens vor der Einfahrt prallte dagegen an der Firma ab. Sie asphaltierte lediglich einen Teil des Vorplatzes, was ihn optisch auch nicht wesentlich aufwertete. Und nach wie vor ist das Aufstellen der mit Schrott vollgeladenen LKWs, die aufs Abladen warten müssen, ein Problem in der an dieser Stelle kurvenreichen und engen Lerchenstr. Hier müsste nach wie vor dringend eine Verbesserung her, verlangt der BA 24 und möchte einen Termin des Unterschusses Planung, Verkehr und Umwelt mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt sowie dem KVR. Dabei sollte dann auch gleich die Aufstellproblematik an der Wilhelmine-Reichard-Str. – Stichwort Scherm Tyre & Projekt Logistik – diskutiert werden, regte BA-Mitglied Reinhard Bauer an.
Fasaneriesee: Griller stehen unter Aufsicht
In der Juni-Sitzung hatte der Bezirksausschuss 24 sich mal wieder mit einem Antrag bezüglich des Grillens am Fasaneriesee beschäftigt. Eine Spaziergängerin hatte sich beschwert, dass auch außerhalb der ausgewiesenen Grillflächen zum Leidwesen anderer gegrillt werde. Das Gartenbaureferat teilte nun dem Bezirksausschuss mit, das man sehr wohl, gerade am Wochenende, am Fasaneriesee durch die Sicherheitsfirma Securitas sowie durch die Anlagenaufsicht kontrolliere, ob das Grillen in geordneten Bahnen verlaufe. Dabei verweise man die Besucher natürlich auf Grillzonen und spreche bei Nichtbeachten auch Bußgelder aus. Dem BA war das aber eine etwas zu dürftige Auskunft. Er möchte nun genauer wissen, so wurde in der letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen, wie viele „Tickets in 2015 ausgereicht wurden und welche besonderen Vorkomnisse es gab“, so der BA-Vorsitzende Auerbach.
Lerchenstr. Schulstandort bereits ausreichend gekennzeichnet
Seit 2004 gibt es an der Lerchenstr. 14, die in diesem Bereich vor allem Industriegebiet ist, die Internationale Montessori Schule. Autofahrern ist die Gegend aber offensichtlich nach wie vor nicht als Schulstandort ersichtlich – daher möchte die Schule, dass entsprechende Schilder aufgestellt werden oder ein verkehrsberuhigter Straßenabschnitt mit 30-km/h-Beschränkung eingeführt wird und brachte auf der letzten Sitzung des Bezirksausschusses 24 vor der Sommerpause einen entsprechenden Antrag ein. Was allerdings einige Verwunderung im Plenum hervorrief, da es dort bereits eine entsprechende Beschilderung und einen Hinweis auf die Schule gibt. Kurz wurde diskutiert, ob ein großes „Gas weg – Schule“-Schild installiert werden sollte, doch FDP-Mann Johann Hohenadl gab zu Bedenken, dass man sich auch an ein größeres Schild schnell gewöhne. Mit einem freundlichen Hinweis auf die bestehende Beschilderung wurde nach diesem einleuchtenden Argument das Thema abgehakt.
Internationaler Bund betreut Einrichtungen
Im „Beherbungsbetrieb“ an der Waldmeisterstr. lassen sich übrigens nicht, wie ursprünglich geplant, 160, sondern sogar 171 wohnungslose Personen unterbringen – Einzelpersonen beziehungsweise Paare. Mit konsequenter sozialpädagogischer Unterstützung sollen sie innerhalb von sechs bis 12 Monaten in einen passenden Anschlusswohnraum weitervermittelt werden. An der Waldmeisterstr. werden aber nicht nur Personen untergebracht, die akut ihre Wohnung verloren haben, sondern auch Personen mit Migrationshintergrund, sprich Flüchtlinge mit Bleibeperspektive.