Tim Stefan Henze und seine Familie haben in nächster Zeit einiges zu tun. Der junge Mann aus der 2. Klasse der Feldmochinger Grundschule wurde Anfang März nicht nur von einer Jury zum diesjährigen Feldmochinger Schulsieger im Malwettbewerb der Raiffeisenbank München-Nord gekürt (Thema: Freundschaft ist bunt) und erhielt dafür am Donnerstag, den 23. März wie fünf andere SchulsiegerInnen aus dem Münchner Norden eine große Eintrittskarte für den Tierpark Hellabrunn für sich und seine Familie.
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Grundschule Feldmoching: Das sind die besten Bilder 2017
Seit Facebook wird der Freundschaftsbegriff inflationär verwendet. Man kann per Mausklick „Freundschaften“ schließen und ebenso flott wieder beenden; es zählt die schiere Zahl an „Freunden“, während die Qualität der Beziehungen längst auf der Strecke geblieben ist. Die Literatur dagegen kennt tiefe Freundschaften, etwa zwischen Tom Sawyer und Huckleberry Finn, den Fünf Freunden oder Harry Potter und Ron Weasley. Beim diesjährigen Malwettbewerb der Raiffeisenbank München-Nord sollten die Kinder Bilder zum Thema Freundschaft malen. Was sich die Kids nicht zweimal sagen ließen. Am Donnerstag, den 9. März wurden in der Feldmochinger Grundschule die Klassenbesten und der Schulsieger gekürt.
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Wenn Kinder, Eltern, Lehrer & Förderverein gemeinsame Sache machen …
Obwohl die Veranstaltung – mit Pause – fast zweieinhalb Stunden dauerte, riefen die begeisterten Schulkinder am Ende des diesjährigen Generationenkonzerts doch lautstark nach „Zugabe“. Der musikalische Mix des Abends war also offensichtlich gelungen – selbst die Kleinen blieben „bei der Stange“. Es ist ja auch eine schöne Sache, dass Schulkinder und Ehemalige der Feldmochinger Grundschule sowie deren Eltern, die nicht selten auch schon die Volksschule am Ort besuchten, den Abend gemeinsam musikalisch gestalten.
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Dringend gesucht: Schulweghelfer für die Grundschule Feldmoching
Unzählige Grundschüler überqueren täglich die Kreuzungen Lerchenauer- / Josef-Frankl-Str., Feldmochinger- / Pflaumstr. und Josef-Frankl-Str. / Schaarschmidtstr., um zur Grundschule an der Lerchenauer Str. 322 zu gelangen. Doch seit vielen Monaten gibt es sehr wenige Schulweghelfer für alle drei Kreuzungen – und das bei dem starken Verkehr, der gerade morgens auf Feldmochings Straßen herrscht.
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Gelungene Weihnachtswichtel-Arbeit an der Feldmochinger Grundschule
Alljährlich werfen die Verlage neue Kinderbücher auf den Markt, die jeder gerne lesen möchte. Auch die Feldmochinger Kinder. Doch die Schulbibliothek der Grundschule Lerchenauer Str. hat nur begrenzte Regalmeter und so war es an der Zeit, Bücher, die nicht mehr so viel Gefallen finden, zugunsten neuer auszumustern. Fünf Umzugskartons kamen so zusammen. Wohin damit? Bücher, sprich Wissen, wegzuwerfen, geht nicht an, zumal die Bücher kaum abgegriffen sind. Die Schulfamilie verschenkte sie deshalb ans Haus Grashof.
Seit April 2008 gibt es an der Feldmochinger Grundschule eine Schulbibliothek, bei der sich lesefreudige Schulkinder altersgerechte Bücher bequem und kostenlos ausleihen können. Ins Leben gerufen hat sie der Förderverein der Schule, der die Schulbibliothek seither nicht nur ideell unterstützte, sondern mit Geldern für die Grundausstattung wie die Regale sorgte und den Bibliotheksbetrieb organisierte. Schließlich ist es das erklärte Ziel des Fördervereins, die Lesekompetenz der Schulkinder zu stärken und deren Lesefreude zu wecken.
Am Freitag, den 2. Dezember übergaben zwei Vertreterinnen des Fördervereins, Schulleiterin Gabriele Bayer-Maier und Kassenwart Claudia Hauptvogel, die Kisten an Vertreter des Internationalen Bundes. Der ist einer der großen freien Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland (mit fast 14.000 Mitarbeitern!) und hilft in Feldmoching den im Haus Grashof an der Karlsfelder Str. 8 lebenden Bewohnern.
Förderverein zahlt Fahrkosten für Jungen
Der Förderverein unterstützt übrigens derzeit einen jungen Ägypter. Der wohnte mit seiner Mutter und seinen beiden Geschwistern einige Zeit im Haus Grashof und kam folglich in die vierte Klasse der Feldmochinger Grundschule. Als die Familie der Unterkunft an der Waldmeisterstr. zugewiesen wurde, wäre der sechste Schulwechsel in seinem noch kurzen Schulleben fällig gewesen. Schlecht, weil der fitte Bub vor dem Übertritt in eine weiterführende Schule steht. Der Förderverein zahlt ihm nun übergangsweise die Fahrtkosten, damit er weiter in die vertraute Schule gehen kann.
Plätzchen-Baukasten
Der Elternbeirat der Feldmochinger Grundschule setzt sich gleichfalls seit Jahren für Menschen ein, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Zur Weihnachtszeit möchte er deshalb auch heuer mit einem „Plätzchen-Baukasten“ Kindern in weniger glücklichen Lebensumständen etwas Weihnachtsstimmung bringen. Die Schmucktüten und Päckchen, die auf dem Foto zur Abholung bereitstehen, enthalten die für Weihnachtsbäckereien nötigen Zutaten wie Zucker, Mehl, Kakao, aber auch Plätzchenausstecher und natürlich: Rezepte von Lieblingsplätzchen, teils sogar von den Feldmochinger Kindern geschrieben und gemalt. Wer zum Weihnachtswichteln keine Zeit hatte, konnte sich in Form einer Geldspende beteiligen, auf dass den Kindern im Haus Grashof sowie im Horizontehaus der Jutta-Speidel-Stiftung ein erlebbares Stück Adventszeit geschenkt wird.
Gymnasium München-Nord geht zum Schulbeginn in Betrieb
München wächst unaufhaltsam – und damit auch der Bedarf an Schulen. Zu Beginn des neuen Schuljahrs nimmt das Gymnasium Nord an der Knorrstr. 171 seinen Betrieb auf. Das vierzügige Ganztagsgymnasium mit integrierter Eliteschule des Sports ist für insgesamt 900 SchülerInnen ausgelegt. Die staatliche Schule ist das 39. öffentliche Gymnasium für München und trägt zur gymnasialen Versorgung im Münchner Norden bei. Die Schule wird einen sprachlichen und einen naturwissenschaftlich-technischen Zweig anbieten.
Eliteschule des Sports
Das Gymnasium München-Nord ist als Eliteschule des Sports keine Sportspezialschule, sondern ein normales Gymnasium. Pro Jahrgangsstufe wird jeweils eine Klasse als sogenannte Sport- beziehungsweise Leistungssportklasse geführt, die übrigen drei Klassen pro Jahrgangsstufe sind Regelklassen.
In den Leistungssportklassen erfahren ausgewiesene Talente der vertraglich in die Eliteschule eingebundenen olympischen Sportfachverbände eine besondere schulische wie leistungssportliche Förderung. Leistungssportklassen sind ein wichtiger Baustein für die Nachwuchsleistungssportförderung und schaffen ideale Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Schule und Sporttraining auf hohem Niveau.
Zunächst werden am Gymnasium München-Nord folgende olympischen Disziplinen aufgenommen: Basketball, Bogenschießen, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Synchronschwimmen, Shorttrack, Tischtennis, Trampolinturnen sowie Volleyball. Neue Sportarten können in den folgenden Schuljahren hinzukommen.
Inklusive dieses Neubaus gibt es deutschlandweit 43 Eliteschulen des Sports (EdS), vier davon in Bayern (Berchtesgaden und Oberstdorf mit Schwerpunkt Wintersportarten sowie Nürnberg mit Schwerpunkt Sommersportarten). Das private Isar-Gymnasium in München wird das Zertifikat „Eliteschule des Sports“ nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbund nicht weiterführen.
Die Ausstattung
Das Münchner Lernhauskonzept ist die Planungsgrundlage für alle Neu- und Umbauten von allgemeinbildenden Schulen in München. Das Lernhaus gliedert die Schule für Schüler und pädagogisches Personal in kleine überschaubare Einheiten, in denen mehrere Jahrgangsstufen zusammengefasst werden können – als „kleine Schule innerhalb der großen Schule“. Ein Lernhaus-Cluster umfasst Klassenzimmer, Räume für ganztägige Betreuung und Differenzierung, Teamzimmer für Lehrkräfte sowie einen eigenen Sanitärbereich. Die Räume gruppieren sich um eine Mitte, die für Teamarbeit, Freiarbeit oder als Leseecke multifunktional genutzt werden kann.
Sportfachliche Ausstattung
Eine Schule mit Leistungssportklasse braucht eine besondere Ausstattung: Dazu gehört am Gymnasium München-Nord eine Dreifachturnhalle mit einer erhöhten lichten Raumhöhe von 10 m, sodass hochklassige Trainings- und Wettkampfbedingungen für Sportarten wie Volleyball bestehen. Außerdem gibt es einen Kraft- und Konditionsraum sowie eine Judohalle. Diese ist so konzipiert, dass sie als multifunktionaler Bewegungsraum auch im alltäglichen Schul(sport)alltag Verwendung findet. Die Außensportanlagen sind mit einem Beachvolleyball-Feld, einer Kugelstoßanlage, einer 40 m langen Boulderwand entlang der 110-m-Laufbahn sowie einem Fitness-Parcours mit verschiedenen Stationen für alle Fähigkeitsstufen ausgestattet.
Technische Ausstattung
Die Schule verfügt über digitale Whiteboards mit Beamer, Dokumentenkamera und Laptops in allen Räumen, Computerarbeitsplätze in der Bibliothek, Laptop-Wägen mit Klassensatz.
Mit dem Gymnasium erhält der Münchner Norden eine zeitgemäße Schule, für die der Münchner Stadtrat rund 65 Millionen Euro bereitgestellt hat. Der Zuschuss des Freistaates beträgt dabei knapp 8 Millionen Euro.
Fünf Baukörper fügen sich in den städtebaulichen Kontext ein und lassen einen einladenden Schulkomplex entstehen. Neben dem dreigeschossigen Haupthaus liegen südlich die drei zweigeschossigen Lernhäuser und im Norden die Dreifach-Sporthalle. Das Hauptgebäude bildet das Zentrum des ansprechenden Schulkomplexes. Es bietet im Erdgeschoss Raum für Aula-Bereich mit Bühne, Mensa, Mehrzweckraum und Bibliothek. Im ersten Obergeschoss liegen Verwaltungsräume, Lehrerzimmer sowie Lehrsäle für Kunst, Werken und Musik. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Fachlehrsäle für Biologie, Chemie, Physik und Moderne Medien. Technikflächen, Sanitäranlagen, Abstellräume und die für den Leistungssport eingerichtete Judo-Halle liegen im Keller. Die Holzfensterelemente mit den blauen Metallprofilen setzen in der Fassadengestaltung Akzente.
Die energieeffizienten Bauten werden mit Fernwärme versorgt. Auf Teilen der Dachfläche entsteht eine Photovoltaikanlage, deren Ertrag in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Alle Klassenräume sind mit einer mechanischen Be- und Entlüftung ausgestattet. Zusätzlich haben die Fenster zur Knorrstr. Schallschutzverglasungen, die einen ungestörten Lernbetrieb garantieren.
Kunstobjekte schaffen Identität im Schulkomplex. Sportlich anmutende Netzskulpturen mit dem Titel „Auf die Plätze“ von Stefan Wischnewski bereichern die Innenhöfe der Lernhäuser und den Treppenbereich des Hauptgebäudes. Auf dem Vorplatz nimmt die Skulptur „Feuer & Flamme“ von Bruno Wank Bezug auf das Olympische Feuer und symbolisiert so die Eliteschule des Sports.
Mehr Nachmittagsbetreuung in der Siedlung Ludwigsfeld
Auch in der Siedlung Ludwigsfeld stehen 12 Kinder, die in die Verbandsgrundschule nach Karlsfeld gehen, noch ohne nachmittägliche Betreuung da. Hier zeichnet sich allerdings eine Lösung ab: Im Mehrgenerationenhaus, in dem auch das Jump-in untergebracht ist, sind zwei Räume frei, weil nicht mehr so viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland strömen. Die Caritas möchte dort nun eine sogenannte Großtagespflege einrichten, bei der mindestens fünf Plätze zu Beginn des neuen Schuljahrs für ABC-Schützen zur Verfügung stehen sollen. Der hiesige Bezirksausschuss richtete an die Landeshauptstadt die Anträge, a) dafür zu sorgen, dass zu Beginn des neuen Schuljahres gleich zehn Plätze für Schulkinder zur Verfügung stehen und b) dass die Stadt für Ludwigsfelder Kinder der Verbandsgrundschule, die dort weder in den Hort noch eine Nachmittagsbetreuung unterkommen, die Differenz der Hortkosten übernimmt, die zwischen Karlsfelder und städtischen Münchner Horten bestehen.
Aufgrund der Randlage der Siedlung Ludwigsfeld ist das Angebot der Stadt München, dort nicht versorgte Kinder täglich in einen Sammelhort in den Münchner Süden zu fahren, eher theoretischer Natur und für die Eltern inakzeptabel. Die Stadt solle vielmehr dafür sorgen, dass in der Siedlung Betreuungsplätze aufgebaut beziehungsweise in Karlsfeld auf freie Hortkapazitäten zugegriffen werden könne, so der BA.
Sicherstellung des Schulsports in der Grund-/Mittelschule Eduard-Spranger-Str.
Auf der letzten öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses vor der Sommerpause erläuterte BA-Vorsitzender Markus Auerbach den BA-Mitgliedern und den anwesenden Bürgern kurz, wie das Schulreferat sich die zeitliche Abfolge von Abriss und Neubau der Grund-/Mittelschule an der Eduard-Spranger-Schule vorstellt. In den Plänen der aktuellen Machbarkeitsstudie zum abschnittweisen Vorgehen wird die Turnhalle als erstes beseitigt und eine neue Halle nach etwa drei Jahren Bauzeit wieder zur Verfügung stehen. Daher willdas Gremium das Schulreferat darum bitten, dass auch während des sukzessiven Abrisses und Neubaus der Grund-/Mittelschule an der Eduard-Spranger-Str. der Turnunterricht gewährleistet bleibt. Insbesondere soll geprüft werden, ob etwa auf der geteerten Sportfläche in der Grünanlage an der Gundermannstr. – südwestlich des Schulgeländes – ein Provisorium aufgestellt werden kann.
Die Turnhalle wird zum einen ja nicht nur für den Turnunterricht gebraucht, sondern auch für Veranstaltungen und Abschlussprüfungen genutzt. Sportunterricht anderswohin in den Münchner Norden zu verlagern, sei unpraktikabel, weil bei längerer Anreise von den Sportstunden nur noch ein unverhältnismäßig kurzes Fragment übrig bleibe. Als Mittel der Wahl erscheint den BA-Mitgliedern die Errichtung eines Provisoriums in nächster Nähe – nicht zuletzt deshalb, damit auch die örtlichen Sportvereine weiter eine Halle haben.
Grundschule an der Paulckestr. erhält Ganztagesbetrieb
Im Rahmen der sogenannten Interessenbekundungsverfahren für das Angebot der offenen Ganztagesschulen ist auch der Antrag der Grundschule an der Paulckestr. am Hasenbergl ab dem Schuljahr 2016/2017 durch die Schulverwaltung genehmigt worden.
Damit können neben den rund 120 Grund- und Förderschulen, die bereits im Schuljahr 2015/2016 im Rahmen einer Pilotphase begonnen haben, an rund 350 weiteren Schulen offene Ganztagesangebote für SchülerInnen im Grundschulalter eingerichtet werden.
Die Grundschule an der Paulckestr. hat für dieses Angebot einen entsprechenden Bedarf seitens der Familien feststellen können, deshalb, so der örtliche Stimmkreisabgeordnete Joachim Unterländer, ist dies ein guter Weg. Dazu Unterländer: „Es ist sicherlich auch notwendig, dass im Münchner Norden neben den schon vorhandenen Angeboten weitere Plätze für den Ganztagesbetrieb und entsprechende Kooperationsprojekte mit den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen ausgebaut werden.“
Mittelschule PCB-belastet – und nichts wird getan
Eigentlich ist es unvorstellbar: Seit über zwei Jahrzehnten ist es bekannt und aktenkundig, dass die Eduard-Spranger-Schule am Hasenbergl Süd mit PCB belastet ist. Geschehen ist seitdem: nichts! Noch nicht einmal der in der PCB-Richtlinie von 1994 vorgegebene Vorsorge- und Zielwert, der als „langfristig tolerabel“ gilt, wird erreicht. Das belegen sporadische Messungen zur PCB-Raumluftkonzentration. Laut Referat für Bildung und Sport (RBS) wird sich an dieser Situation auch bis mindestens 2020 nichts ändern. Frühestens dann soll die Schule abgerissen und neu aufgebaut werden. Eltern und Lehrer wollen sich aber nicht länger vertrösten lassen. Sie wünschen endlich Abhilfe, wie sie auf der letzten Sitzung des Bezirksausschusses 24 verkündeten.
In Wikipedia ist zum Thema PCB Folgendes nachzulesen: „Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen, die bis in die 1980er-Jahre vor allem in Transformatoren, elektrischen Kondensatoren, in Hydraulikanlagen als Hydraulikflüssigkeit sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden. PCB zählen inzwischen zu den zwölf als dreckiges Dutzend bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden.“
Das PCB steckt im Fugendichtungsmaterial
In der Eduard-Spranger-Schule steckt das PCB im Fugendichtungsmaterial, denn die Schule wurde 1966/67 (erweitert bereits 1969/70) nach den Regeln der damaligen Baukunst aus Fertigbetonteilen erbaut, welche mit dem PCB-verseuchten Dichtungsmaterial verfugt wurden. Sporadische Raumluftmessungen ergeben seit Jahren ein relativ konstantes Bild: Die PCB-Konzentration liegt in den gemessenen Klassenzimmern zwischen 1510 und 970 ng pro m3. Und besonders „dicke Luft“ herrscht im Rektorat, wo 2011 eine PCB-Konzentration von 2160 und 2014 ein Wert von 2505 ng pro m3 Raumluft gemessen wurde.
Die PCB-Richtlinie sieht Raumluftkonzentrationen unter 300 ng PCB/m3 Luft als langfristig tolerabel an. Bei Raumluftkonzentrationen zwischen 300 und 3.000 ng PCB/m3 Luft wird empfohlen, „die Quelle der Raumluftverunreinigung aufzuspüren und nach Möglichkeit unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit zu beseitigen oder zumindest eine Verminderung der PCB-Konzentration (z. B. durch regelmäßiges Lüften sowie gründliche Reinigung und Entstaubung der Räume) anzustreben.
Bei mehr als 3.000 ng PCB/m3 Luft sollten, so steht es in der Richtlinie, „unverzüglich Maßnahmen zur Verringerung der Raumluftkonzentration von PCB“ ergriffen werden. Die Sanierungsmaßnahmen müssten geeignet sein, die PCB-Aufnahme wirksam zu vermindern. Der Sanierungsleitwert liegt bei weniger als 300 ng PCB/m3 Luft.
Eine Sanierung ist unmöglich, weil unwirtschaftlich
Da die Eduard-Spranger-Schule seinerzeit sehr weitläufig gebaut wurde, ist aufgrund der Länge der Fugenmasse eine Sanierung nicht möglich. Sagen die Sachverständigen in einer jüngst fertiggestellten Machbarkeitsstudie. Sagte am Dienstag, den 28. Juni zur BA-24-Sitzung auch Thomas Gerbet, beim RBS Teamleiter Zentrales Immobilienmanagement und mit dem Objekt betraut. Bleibt allein ein Neubau. Doch der dauert.
Beschleunigen lässt sich nach Gerbets Auskunft der nicht, da das Vorhaben mit Kindertagesstätte, Grund- und Mittelschule recht komplex sei (wohin mit den Kindern in der Bauphase?) und beim Neubau auch stadtgestalterische Überlegungen anzustellen seien. Vom Planungsvorlauf, den Regularien, dem Genehmigungsprozedere, den Ausschreibungsfristen … gar nicht zu reden. Und natürlich muss auch das liebe Geld (Gerbet veranschlagt 50 Mio. Euro und mehr) im Rahmen der zweiten Schulbauoffensive der Landeshauptstadt da sein. Nach Gerbets Einschätzung kann frühestens 2019 mit dem Bau begonnen werden, in der „Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für Grundschulen, Mittelschulen und Förderzentren – aktualisierte Datenblätter“ steht gar: „ab 2020“.(Wobei man nach dieser Aufstellung schon ab 2019 mit deutlich steigenden Schülerzahlen wegen des Neubaugebiets Ratoldstr. rechnet!)
Immerhin versicherte Gerbet den BA-Mitgliedern, den anwesenden Lehrerinnen wie dem Elternbeiratsvorsitzenden, dass das Projekt „eine gewisse Priorität“ genieße, auch wenn die Stadt vor der Herkulesaufgabe stehe, ob des Bevölkerungsanstiegs viele alte Schulgebäude sanieren und neue Schulen bauen zu müssen. In der Zwischenzeit könne die Eduard-Spranger-Schule nun mal, wie auch die Experten im Referat für Gesundheit und Umwelt bestätigten, voll umfänglich genutzt werden. Und aus arbeitsrechtlicher Sicht gebe es gegenüber der Lehrerschaft ebenfalls keinen Handlungsbedarf – man habe die Messergebnisse den Lehrern stets erläutert, so Gerbet.
Lehrer und Eltern wollen sich nicht länger vertrösten lassen
Zwei junge Lehrerinnen, die auf der BA-Sitzung anwesend waren, wiesen darauf hin, dass die Kinder in den Räumen ja auch spielten und essen und überhaupt die Schule in einem unfassbaren Zustand sei: In der Turnhalle dürfe man keine Ballsportarten mehr machen, weil die Decke drohe herunterzukommen; Tafeln seien schon von der Wand gefallen und laut Elternbeiratsvorsitzendem stehen Heizungsrohre unter Strom, auf dass vor einigen Wochen ein Kind, das versehentlich eines der Rohre berührt habe, in Ohnmacht gefallen sei.
Vor allem aber ärgert die Lehrerinnen, dass sie Tag um Tag, Jahr um Jahr der PCB-Gefahr ausgesetzt sind, während beispielsweise die Mittelschule Dachau-Süd – ein Bau von 1970 und gleichfalls PCB-belastet – zügig saniert und der Schulbetrieb dazu ab Herbst übergangsweise komplett ausgelagert wird. (Dachaus OB Florian Hartmann meinte, dass man die Werte von bis zu 500 ng „auf Dauer nicht hinnehmen“ wolle. München ist da offensichtlich viel toleranter.)
Nach all den Jahren des Nichtstuns seitens städtischer Stellen ist eine inzwischen informiertere und engagiertere Elternschaft nicht mehr bereit, sich ständig vertrösten zu lassen. Jedenfalls kündigte der Elternbeiratsvorsitzende der Eduard-Spranger-Mittelschule in der BA-Sitzung schon mal an: „Wir Eltern gehen bis Ende Juli den feinen politischen Weg, gemeinsam und konstruktiv. Dann werden wir definitiv andere Mittel einsetzen.“ Welche das sein werden – da wollte er auch auf Nachfrage sich nicht in die Karten sehen lassen. Bei drei älteren Lehrerinnen, die seit über 20 Jahren an der Schule arbeiten, hat ein Bluttest jedenfalls eine PCB-Belastung ergeben.
BA spricht sich für eine Verlagerung der Schule aus
Was also tun auf die Schnelle? Oder doch wie gehabt weiter alles „aussitzen“, bis irgendwann einmal der Neubau in Angriff genommen wird? Container zur Auslagerung der gesamten Schule sind am leergefegten Markt nicht zu bekommen, so Gerbet, man beziehe sie derzeit schon unter anderem aus Slowenien. Und selbst wenn es welche gäbe, auf die Schnelle ließen sich diese nicht aufstellen, so der Behördenvertreter, da sie baugenehmigungspflichtig seien. Den Vorschlag des BA-Vorsitzenden Auerbach, zumindest Teile der Eduard-Spranger-Mittelschule in das erst im Aufbau begriffene Gymnasium des Münchner Nordens, das zum Herbst den Schulbetrieb mit einigen Jahrgangsstufen aufnimmt, auszulagern, kommentierte der Behördenvertreter, dass dies seinen Kompetenzbereich verlasse, die PCB-Werte jedenfalls würden diese Maßnahme nicht rechtfertigen. Laut Elternbeiratsvorsitzendem würde die Elternschaft eine solche Verlagerung mittragen.
Ob die PCB-ausdünstenden Fugen nicht einfach mit einer Schicht darüber abgedichtet werden könnte, wie Martin Obersojer anregte, wusste Gerbet nicht zu sagen, wollte die Frage aber gerne ans zuständige Baureferat weiterleiten. Und Hans Kübler von den Grünen wünschte sich praxisnähere Messreihen, damit das Schulreferat nicht länger den Nachweis der Wirkung ihrer Lüftungs- und Entstaubungsmaßnahmen schuldig bleibe. Die nächste PCB-Messung, die nach langanhaltendem Insistieren der „Grünen“ im BA endlich am Samstag, den 2. Juli mal wieder durchgeführt wurden, sollten dem in der PCB-Richtlinie vorgegebenen Prozedere gehorchen, wonach erst nach zig Stunden geschlossener Fenster gemessen werden darf, erläuterte Gerbet. (Offensichtlich war dies aber nicht der Fall: Der Elternbeiratsvorsitzende fand an besagtem Samstag morgens um 8 Uhr sämtliche Fenster sperrangelweit offen, auf dass er dies gleich per Kamera dokumentierte. Von einer normgerechten Messung kann folglich nicht die Rede sein, die Messergebnisse sind verfälscht. Die Elternschaft durfte übrigens bei der Messung nicht anwesend sein.)
Nach über einer Stunde Diskussion einigte sich das BA-Gremium einstimmig darauf, für eine Verlagerung der Schule zu plädieren und, wenn diese nicht möglich ist, eine Containerlösung zu verlangen – immer vorausgesetzt, dass die PCB-Belastung nicht nachweisbar dauerhaft durch Sofortmaßnahmen abgesenkt werden kann.
P.S. Zum Vorfall eines Mädchens, das an der Tür nach außen in Gang 3 zum Pausengelände einen Stromschlag erlitt, auf dass es ohnmächtig umfiel und nur dadurch überlebte, dass es losließ, hat der Elternbeirat Beschwerde eingereicht bei der Schulleitung, da die Eltern über die Gefahrensituation nicht in Kenntnis gesetzt wurden.