Das Jahr 2017 beginnt mit einer Hiobsbotschaft für die lärmgeplagten Anwohner des Güterzuggleises durch die Lerchenau und Feldmoching: Die Deutsche Bahn rückt von ihren bisherigen Zusagen ab und will die Feldmochinger Kurve nun doch ohne Planfeststellungsverfahren umsetzen. Damit zerschlagen sich die Hoffnungen auf ein transparentes Verfahren, in dem die Bürger ihre Forderungen nach Lärmschutz einbringen könnten. Lärmschutz braucht es nach Auffassung der Bahn nicht.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Bahn macht Kehrtwende bei der Feldmochinger Kurve
Siedlung Ludwigsfeld: Keine Durchfahrt für LKWs über 12 t
Trotz Räumungsklage ist der Autohändler noch auf dem ehemaligen Lieblgelände an der Granatstr. 12 in der Siedlung Ludwigsfeld tätig und deshalb kommt es immer wieder vor, dass Fahrer großer LKWs, blind ihrem Navigationsgerät vertrauend, sich durch die engen Straßen der Siedlung Ludwigsfeld quälen, um die Zufahrt über die Diamantstr. zu nehmen. Doch die Straßen in der Siedlung sind eng und vor allem zugeparkt. So steckte kürzlich ein Tieflader über vier Stunden in der Kurve zur Smaragdstr. fest! Die Interessengemeinschaft Ludwigsfeld, kurz Iglu genannt, beantragte deshalb auf der November-Sitzung des Bezirksausschusses 24, möglichst rasch ein Hinweisschild für LKW-Fahrer aufzustellen, dass LKWs über 12 t den Autohändler ausschließlich über die Karlsfelder Str. anfahren sollen.
„Zum Dülfer“ wird wieder bayerisch
Seit Frühjahr 2009 verwöhnte Koch Francesco Cocco, gebürtig aus Sardinien, aber schon lange in Deutschland arbeitend, in der Gaststätte „zum Dülfer“, die später auch den „Untertitel“ „Osteria Cocco“ erhielt, seine Gäste. Kurz vor Weihnachten hat der gestandene Koch, inzwischen 65-jährig, seine riesige Kochmütze abgenommen, die Kochschürze an den Nagel gehängt und ist mit seiner 45-jährigen Frau Lilly in die südlichen Heimatgefilde zurückgezogen, um den Ruhestand zu genießen. Körperliche Beschwerden hatten ihm in den letzten Jahren zunehmend die Freude am Kochen verdorben.
Nun wird das Lokal an der Dülferstr. etwas umgebaut – beispielsweise muss der Pizza-Ofen weichen –, denn ab Februar des kommenden Jahres wird im Gasthaus „zum Dülfer“ bayerisch gekocht.
StadtBus 172: Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte
Seit Dezember 2013 verbindet die Stadtbus-Linie 172 die Kreisstadt Dachau, die Gemeinde Karlsfeld und das Gewerbecluster Ludwigsfeld mit dem Münchner Norden. Sie bietet damit eine attraktive Querverbindung mit Anschluss an die U- und S-Bahn in Feldmoching. Die Linie 172 konnte in dieser dreijährigen Probephase ihre Fahrgastzahlen mehr als verdoppeln. Alleine im Landkreisabschnitt zwischen Karlsfeld und Dachau nutzen heute täglich mehr als 2.200 Personen das Angebot. Bereits seit Dezember 2014 fahren die Busse über Feldmoching hinaus als neue Direktverbindung zum BMW FIZ und weiter zum U-Bahnhof Am Hart. Seitdem setzt die MVG auf der Linie auch vermehrt Gelenkbusse ein, um der steigenden Nachfrage mit zusätzlichen Kapazitäten zu begegnen. Dieser Erfolg der Verbindung zwischen dem Landkreis Dachau und der Landeshauptstadt München findet jetzt seine Fortsetzung.
Seit dem 11. Dezember 2016 gilt mit dem Fahrplan 2017 für die Linie 172 ein neuer Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Die Busse fahren weiterhin von Montag bis Freitag im 20-Minuten-Takt von ca. 5 Uhr bis nun ca. 21.45 Uhr. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen verkehren die Busse wie bisher im 60-Minuten Takt. Der neue Vertrag sieht zusätzlich vor, dass neben drei ergänzenden Fahrten im Abendverkehr ein weiteres Fahrzeug zur Fahrplanstabilisierung in den besonders verspätungsanfälligen Tageszeiten zum Einsatz kommt. Die zusätzlichen Fahrten bieten Fahrgästen von und nach Dachau die Möglichkeit, auch nach 21 Uhr noch die Linie 172 zu nutzen. Die Fahrplanstabilisierung mit einem weiteren Fahrzeug wird erheblich zur Qualität der Tangentiallinie beitragen.
Zugzahlen steigen um 130 %: Machen Sie eine Einwendung
In den letzten Wochen lagen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens die Unterlagen für den Bau der Elektronischen Stellwerke in Milbertshofen und Freimann aus. Ursprünglich sollte darin auch die Feldmochinger Kurve umgesetzt werden. Doch wie von der Bahn angekündigt ist die Kurve im aktuellen Antrag tatsächlich nicht enthalten und soll erst in ein paar Jahren gebaut werden.
In einem Dokument der umfangreichen Unterlagen finden sich aber Prognosezahlen für das Gleis 5566; das ist das Gleis, das vom Rangierbahnhof München-Nord durch die Lerchenau nach Feldmoching führt. Für das Jahr 2025 geht die Bahn von durchschnittlich 48 Zügen pro Tag aus – das entspricht mehr als einer Verdoppelung zur offiziellen Zahl von 2011.
Der Aktionskreis contra Bahnlärm München Nord e.V. (A.c.B.) hat auf seiner Webseite http://www.bahnlaerm-muenchen.de/aktuelles/ eine Vorlage mit Textbausteinen hinterlegt, die Betroffene als Basis für eigene Einwendungen verwenden können. Etliche Betroffene sind dem Aufruf des Vereins bereits gefolgt und haben eine Einwendung eingereicht. Auch Personen, die nicht direkt am Gleis wohnen, können Einwendungen schreiben, um z. B. die zu erwartenden längeren Wartezeiten an den Schranken zu kritisieren. Das Schreiben muss bis zum 19. Dezember per Brief mit Original-Unterschrift bei der Regierung von Oberbayern beziehungsweise beim Planungsreferat der Stadt eingegangen sein.
Bordstein an der Weitlstr. löst ausgiebige Diskussion im BA aus
Diskussionsfreudig zeigten sich die BA-Mitglieder bei der November-Sitzung ob des rund 15 cm hohen Bordsteins an der Weitlstr., der Radler, die den Feldmochinger Anger als Alternative zur vielbefahrenen Ratold-/Lerchenstr. nutzen und dabei die Weitlstr. queren müssen, zum Absteigen zwingt. SPD und Bündnis 90 / Die Grünen hatten beantragten, dass der Bordstein abgesenkt und die Querung etwa mit einer markierten Haltelinie, einer Verengung im Einmündungsbereich oder einer Umlaufsperre wie an der Schittgablerstr. versehen wird.
Damit sollte einerseits ein alltagstaugliches Radwegenetz geschaffen werden und andererseits sollte die Querungshilfe dafür sorgen, dass die Radler nicht ohne Rücksicht auf Autos auf die Straße donnern. Doch das war mit der CSU nicht zu haben.
Wiewohl Fahrradbeauftragter Alexander Heckl meinte, dass es natürlich nicht ohne den Verstand des Radlers gehe (den der schon aus Eigenschutz einschaltet!), und Christine Lissner ironisch anmerkte, die Zeitungen seien ja voll davon, dass Radler Autos anrempelten, beharrten CSU-Vertreter wie Max Bauer darauf, es den Radler nicht so einfach zu machen. Sie würden sonst achtlos die Straße queren. Auch der Vertreter der Polizeiinspektion 43, Rupert Stegherr, war gegen die Absenkung. Zumindest müsse eine Sperre her, dass man nicht ungebremst vom Abix rausfahre. Das Ende vom Lied: mit 12 zu 11 Stimmen lehnte die Mehrheit von CSU/FDP den Antrag ab.
Erstaunlich ist nur eines: Etwas weiter östlich kann man, fast auf Höhe der Schule Eduard-Spranger-Str., bequem und zügig die Weitlstr. queren: Dort sind die Bordsteine, wiewohl der Weg ebenfalls vom Abix herkommt, beidseitig abgesenkt. Da scheinen nur die intelligenten Radler zu fahren, dass man diesen dort die Absenkung zugesteht!!??
Erörterungsveranstaltung zur FIZ-Erweiterung Nord
Arg viele Anwohner waren zur Erörterungsveranstaltung am 7. November zum sogenannten FIZ Nord Nord nicht gekommen – die meisten Stühle blieben leer. Erwarteten sie sich keine neuen Infos mehr oder haben sie frustiert aufgegeben, weil ihre Einwände und Bedenken eh kein Gehör finden? Die anwesenden Bürger jedenfalls brachten wieder einmal ihre Kritik an der ihrer Meinung nach unzureichenden verkehrlichen Anbindung der zukünftigen BMW-FIZ-Erweiterung zum Ausdruck und „bedankten“ sich für den geplanten Nachbarschaftsgarten unter der Hochspannungsleitung, der bis 2035 fertig sein soll. Der Bau an sich interessierte niemanden.
Aus dem 24. Stadtbezirk hatte nicht einmal eine Handvoll Interessierter den Weg in den Pfarrsaal der Kirche der 14 Nothelfer gefunden, wiewohl die verkehrlichen Auswirkungen vornehmlich dieser Stadtbezirk wird tragen müssen, da das FIZ Nord Nord ausschließlich über die Schleißheimer Str. angebunden wird und sich dort die Parkhäuser befinden. Es brauche zusätzliche Kapazitäten beim ÖPNV (S-Bahnanschluss beim DB Nordring, Tram 23/24) wie beim Individualverkehr (Autobahnanschluss an die A99), um den zunehmenden Verkehrsfluss zu bewältigen, auch unabhängig von BMW in Richtung Flughafen, so die Einschätzung von Markus Baumgartner, zuständiger Projektleiter für die FIZ-Erweiterung.
Wie den Verkehr in den nächsten Jahrzehnten bewältigen?
Seitens der Stadtplaner war zu erfahren, dass die Nutzung des DB Nordrings für den Personenverkehr zwar in die Zuständigkeit des Freistaates fällt, der die Planung zu übernehmen hat, aber der Stadtrat sich doch im Frühjahr 2017 in einem gesonderten Stadtratsbeschluss mit der Thematik befassen wird.
In Sachen Verlängerung der Schleißheimer Str. an die A99 war lediglich zu vernehmen, dass die verkehrlichen Untersuchungen abgeschlossen seien, die Schleißheimer Str. im langen Tunnel kurz vor dem A99-Halbanschluss gen Westen wieder an die Oberfläche kommen werde und nun das Baureferat in die konkreten Planungen eingestiegen sei. Ob allerdings die Schleißheimer Str. im Tunnel zweispurig je Richtung geführt wird oder nur einspurig, ist immer noch nicht geklärt: Bei ersterem müsste der Tunnel unterhalb des U-Bahnsperrengeschosses Dülferstr. gebohrt werden, bei der zweiten Variante würde sich Platz im Sperrengeschoss finden und es könnten auch die Dülfer- oder die Neuherbergstr. angebunden werden. Bürger zweifelten jedenfalls den Sinn einer einspurigen Lösung ebenso an wie den Halbanschluss. Insbesondere aber ärgerten sie sich über die „Zukunftslösung“ Tram, die bis 2026 in Betrieb gehen soll. Die Anwohner fürchten deren Lärm, vor allem in der Wendeschleife, und sehen die enge Knorrstr. heute schon im Chaos versinken. „Damit ruiniert man die umgebende Wohnbebauung“, so ihr Argument, und: „BMW trägt 20 % des städtischen Gewerbesteueraufkommens und uns speist man mit so etwas wie eine Wendeschleife ab.“
Wenig ergiebig war auch die Nachfrage in Sachen geplanter neuer Rad/Fußgängerbrücke neben der heutigen Panzerbrücke. Wo die denn im Westen weiterführe, wollte jemand wissen. Schweigen auf städtischer Seite.
Auskünfte zum Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1939d erhalten Sie im Planungsreferat; die Unterlagen zum Bauleitverfahren sind unter anderem in der Stadtbibliothek an der Blodigstr. 4 sowie im Internet unter www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Auslegungstermine.html einsehbar. Einwendungen sind bis zum 22. November möglich. Im Herbst 2018 soll der fertige Bebauungsplan zum FIZ Nord Nord dann ausgelegt werden und 2019 in Kraft treten.
Demnächst Großbaustelle U3
Von Montag, den 31. Oktober 2016 bis voraussichtlich Freitag, den 31. März 2017 wird die U3 zur Großbaustelle: Über 22 Wochen erneuern SWM/MVG die Gleise in den beiden Tunnelröhren zwischen Scheidplatz und Münchner Freiheit. Während der Bauarbeiten muss der U-Bahnbetrieb in diesem Abschnitt komplett eingestellt werden. Ersatzweise richtet die MVG einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Gelenkbussen ein. Die SEV-Busse fahren anstelle der U3 tagsüber alle fünf Minuten zwischen Scheidplatz und Münchner Freiheit. Die Haltestelle Bonner Platz kann nur in Fahrtrichtung Münchner Freiheit bedient werden; Richtung Scheidplatz halten die Busse ersatzweise an der Haltestelle Karl-Theodor-Str. in der Belgradstr. Die Fahrzeit beträgt etwa acht Minuten. Die Wege zu den Ersatzhaltestellen sind gut markiert. Außerdem stehen MVG- Mitarbeiter den Fahrgästen mit Rat und Tat zur Seite.
Auf den anderen Streckenabschnitten der U3 fahren wie gewohnt Züge. Der U-Bahnbetrieb wird dort wie folgt gestaltet:
Zwischen Moosach und Scheidplatz verkehrt die U8 anstelle der U3. Die U8 kommt tagsüber im 10-Minuten-Takt. Die sonst üblichen Verstärkerfahrten zum Olympiazentrum müssen leider entfallen.
Zwischen Münchner Freiheit und Fürstenried West fahren die Züge der U3 wie gewohnt. Auch die Fahrpläne werden dort nicht geändert.
Fazit: Wer in die Stadtmitte fahren muss, sollte die nächsten Monate tunlichst in der U2 bleiben, statt sich auf die Odyssee mit dem Bus zu begeben.
Busumleitung wg. Rosstag
Wegen des Feldmochinger Rosstags am kommenden Sonntag werden die Stadtbus-Linien 172 und 173 an diesem Tag von ca. 10 bis ca. 13 Uhr umgeleitet. Die Haltestellen Grashofstr. und Josef-Frankl-Str. entfallen während dieser Zeit. Fahrgäste werden gebeten, auf die nächstgelegenen Haltestellen auszuweichen.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) informiert ihre Fahrgäste unter anderem mit Aushängen über die Umleitung. Informationen gibt es auch unter www.mvg.de und per MVG-Hotline unter der kostenfreien Rufnummer 0800 344226600 (montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr).
Probebohrungen für die A99-Erweiterung
Wer beispielsweise heute noch einmal ein paar Sonnenstrahlen genießen wollte, ehe morgen der kalendarische Herbst beginnt und wer deshalb seine Schritte auf der verlängerten Raheinstr. entlang der Bahntrasse lenkte und vorbei an Feldmochings neuer Partymeile (dem ehemaligen Landuris-Areal beim Hochmuttinger Bahnübergang) gen Wald ging, der konnte rechts nach der ersten Autobahnunterführung laute Erdbohrungen erleben. Baugrunduntersuchungen, durchgeführt von der Firma Becker & Bosch Bodenerkundung. Die Arbeiter, gefragt warum sie das täten, erklärten, dass diese Probebohrungen erste Vorarbeiten für die Autobahnerweiterung von sechs auf acht Spuren seien. Und wer dann rechts in die Fasanerie einbog, der konnte auch entlang des Wegs, vor allem nahe bei der Autobahnbrücke hin zur Kirche Mariä Sieben Schmerzen, Vermessungsingenieuren bei der Arbeit zusehen.
Da kann man nur hoffen, dass bei einer künftigen Erweiterung der A99 auch einmal an die hiesige Bevölkerung gedacht wird und entsprechende Lärmschutzwände gebaut werden. Schließlich leben in ein paar Jahren deutlich mehr Menschen im 24. Stadtbezirk als heute.