Der Verein Aktionskreis contra Bahnlärm München Nord e.V. hat recherchiert, dass mit einer deutliche Erhöhung des Zugaufkommens auf dem Gütergleis durch Feldmoching und die Lerchenau gerechnet werden muss, und ruft die betroffenen Bürger auf, durch eine Teilnahme an einer Demonstration am Samstag, den 9. Juli dem Anliegen pro Lärmschutz Gewicht zu verleihen.
Vor wenigen Jahren befand sich das Güterzuggleis durch die Lerchenau und Feldmoching noch im Dornröschenschlaf. Heute werden werktags bereits durchschnittlich 30 Züge gezählt. Aber für die Zukunft ist mit einer erheblich höheren Belastung zu rechnen. Die Bahn hat ein Planfeststellungsverfahren für den Lückenschluss der Feldmochinger Kurve beantragt – eine Maßnahme, die nach Bahn-eigenen Aussagen zu zwischen 19 und 40 zusätzlichen Zügen pro Tag führen wird. Daneben wurde auf der Dachauer Verkehrskonferenz im April insbesondere von BMW und dem Münchner Flughafen angeregt, die Strecke für den Personenverkehr zu nutzen. Zusätzlich fordert der Fahrgastverband Pro Bahn eine Verlagerung des Güterzugverkehrs vom Münchner Südring auf den Nordring, wodurch deutlich mehr Züge die Abzweigung vom Nordring Richtung Freising nehmen würden. Und langfristig wird der Brennerbasistunnel seine Wirkung zeigen, der den Güterzugverkehr in Europa verdoppeln soll.
Während anderen Münchner Vierteln umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen zuerkannt wurden, führt das Güterzuggleis durch die Lerchenau und Feldmoching teilweise nur wenige Meter an Wohnhäusern vorbei – ohne jeglichen Lärmschutz, der auch nach wie vor nicht vorgesehen ist: Im Antrag der Bahn für die Feldmochinger Kurve steht unter Kapitel 6.5 Lärmschutzwände lapidar das Wort „Entfällt“. Das will der neu gegründete Verein Aktionskreis contra Bahnlärm München Nord e. V. (A.c.B.) nicht einfach hinnehmen. Innerhalb von drei Monaten seit der Gründung konnte der Verein deutlich über 100 Mitglieder gewinnen und in Presse und Radio auf sich aufmerksam machen.
Anfang Juni wandte sich der Verein in einem offenen Brief an zahlreiche Politiker der Stadt, des Landes und des Bundes und forderte von ihnen eine konkrete Aussage, wie die Anwohner des Güterzuggleises durch die Lerchenau und Feldmoching gegen die Zunahme des Lärms geschützt werden. Der Brief und die bisher eingegangenen Antworten sind auf der Webseite www.bahnlaerm-muenchen.de unter „Aktuelles“ nachzulesen.
Aber nicht nur die direkt am Bahngleis wohnenden Bürger seien betroffen, so der Vereinsvorstand. Auch das beliebte Freizeitgebiet am Lerchenauer See werde durch die Zunahme des Zugverkehrs erheblich an Erholungswert verlieren. Ganz zu schweigen von der Staubelastung in der Hochmuttinger, Lerchen-, Lerchenauer und Wilhelmine-Reichard-Straße, wenn sich die Schließzeiten der Schranken verdoppeln oder gar verdreifachen.
Daher ruft der Verein zur Teilnahme an der Demonstration „Leise Gleise“ am Samstag, dem 9. Juli von 11 bis 13 Uhr auf. Start ist bei der Lerchenauer Str. 240 (Höhe Fristo Getränkemarkt neben Aldi) mit einer Kundgebung, bei der unter anderem der Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer und der BA-24-Vorsitzende Markus Auerbach sprechen werden. Von dort geht es über die Berberitzenstr. bis zum Bahnübergang Wilhelmine-Reichard-Str. (ehemals Schittgablerstr.), Löwenzahnweg, Bocksdorn- und Lerchenauer Str. zurück zum Ausgangspunkt.
Der Vereinsvorstand rechnet sich durchaus Chancen aus, etwas bewirken zu können, sofern Bahn und Politikern deutlich gemacht werden kann, dass viele Menschen betroffen und bereit sind, sich zu wehren.
Bahnübergang Fasanerie: Runder Tisch ist am 27. Juli
Nun steht der Termin für den Bürgerworkshop zur „Höhenfreimachung S-Bahn-Kreuzung in der Fasanerie“: Es ist der Mittwoch, der 27. Juli. Los geht’s um 18.30 Uhr. Dazu werden großflächig die Bürger der Fasanerie wie der Siedlung am Lerchenauer See eingeladen.
Stachowitz neue Präsidentin des BVS Bayern
Die Münchner SPD-Landtagsabgeordnete Diana Stachowitz wurde am Samstag, den 25. Juni von den 116 Delegierten des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes (BVS) Bayern auf dem 19. ordentlichen Landesverbandstag einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt. Die Politikerin setzte sich schon als Stadträtin und Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Städtetags für das Thema Inklusion ein. Mit ihrem Einzug in den Landtag 2008 wurde sie sportpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und stellvertretende Vorsitzende des Landesportbeirates.
Dülfers bietet Kinderbetreuung
Wer für seinen Nachwuchs noch ab dem nächsten Schuljahr eine Nachmittagsbetreuung sucht und besagter Nachwuchs weiblich ist, der kann sich einmal an die Freizeitstätte Dülfers (Dülferstr. 34) wenden. Denn dort sind in der Hausaufgabengruppe ab September zwei bis drei Plätze für Mädchen frei. Am liebsten würd man Erst- oder Zweitklässlerinnen nehmen.
Die Hausaufgabenbetreuung im Dülfer findet von Montag bis Donnerstag statt, beginnt um 14 Uhr und endet um 15.45 Uhr. Das Mädchen kann an diesen Tagen ab 13 Uhr ins Dülfer kommen. Nach den Hausaufgaben gibt es ein gemeinsames Essen. Danach können die Kinder bis 17 Uhr noch in der Einrichtung spielen. Die Kosten betragen 30 € im Monat inklusive Essensgeld. Bezahlung jeweils vier Monate im Voraus. Weitere Informationen unter www.s-duelfer.de, dort den Menüpunkt „Hausaufgabenhilfe“ anklicken
Feldmochinger Böllerschützen in Tirol
Die Böllerschützenkompanie Feldmoching war am 19. Juni wieder einmal als Mitglied der Traditionsschützenkameradschaft, gemeinsam mit weiteren Schützenkompanien von Nord- und Südtirol, mit ihren Böllerschützen, der Fahnenabordnung und Marketenderinnen unter ihrem Hauptmann Thomas Ambros nach Tirol ausgerückt. Ziel war heuer das Bezirksschützenfest in Rinn bei Innsbruck, das unter dem Motto „Das“ Fest Rinn 2016 stand.
Eingeladen hatte der Schützenbezirk Hall als Mitglied im „Viertel Tirol Mitte“. Zuständiger Bezirkskommandant dort ist Florian Fischler aus Absam, übrigens der Bruder des ehemaligen EU-Agrarkommissars. Der Schützenbezirk Hall veranstaltet wie andere Bezirke alljährlich ein Bezirksschützenfest. Heuer richtete dieses Fest die Speckbacher Schützenkompanie Rinn unter ihrem neuen Hauptmann Florian Kiechl aus.
Dem Schützenbezirk Hall gehören insgesamt 15 Kompanien an, darunter sieben, die den Namen des ehemaligen Tiroler Freiheitskämpfers Josef Speckbacher führen. Die Speckbacher Schützen tragen die sogenannte Speckbacher Tracht aus blauem Tuch – mit nur sehr kleinen Unterschieden. Josef Speckbacher kämpfte im Tiroler Volksaufstand ab 1809 gegen die Bayern und die bayerische Politik von Graf Montgelas an der Seite von Andreas Hofer und Pater Joachim Haspinger. Andreas Hofer wurde bekanntlich gefangengenommen und von den Franzosen am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen. Josef Speckbacher entkam, er starb am 28. März 1820 in Hall infolge einer schweren Erkrankung.
Erst von Napoleon persönlich bezwungen
Der 1.600 Einwohner zählende Ort Rinn liegt etwa 920 m hoch östlich der Tiroler Hauptstadt Innsbruck. Heuer feierten die Schützen vom 17. bis 19. Juni mit zahlreichen Gästen und rund 870 gemeldeten Schützen aus Nord- und Südtirol das Bezirksschützenfest 2016 in Verbindung mit einem Abschnittswettbewerb und dem Bestandsjubiläum seit der ursprünglichen Gründung der Rinner Schützen (damals noch im losen Verband) vor 220 Jahren. Denn vor genau 220 Jahren im Jahre 1796 griffen die Franzosen ein erstes Mal Tirol an und besetzten einige Ortschaften. Sie wurden jedoch von den Tiroler Schützen, unter diesen die Rinner, vertrieben. Diesem ersten Angriff folgten einige Jahre später unter Napoleons Truppen und von dem mit Frankreich verbündeten Königreich Bayern im Jahre 1809 drei weitere Angriffe, die zwar ebenfalls abgewehrt werden konnten, unter den tapfer kämpfenden Tiroler Schützen jedoch einen sehr hohen Blutzoll kosteten. Erst die Schlacht am 1. November am Bergisel, zu der Napoleon persönlich mit einer großen Truppenschar die bayerischen Kontingente verstärkte und den Sieg geradezu befahl, verloren die Tiroler sehr verlustreich und damit für weitere Jahre bis zum Jahre 1814 ihre Freiheit.
Zurück zum Schützenfest am 19. Juni 2016
Was die Veranstalter der großen Feier so erwartungsvoll geplant hatten, fiel an diesem Tag wegen Dauerregens buchstäblich ins Wasser. Dem Regen fielen zum Opfer: die farbenfrohe Aufstellung der Schützenkompanien mit ihren Fahnen, die feierliche Meldung an den „Höchstanwesenden“, die ehrenvolle Defilierung und der große Feldgottesdienst. Die lebensfrohen Tiroler machten aber keine langen Gesichter, sondern verlegten kurzerhand den Gottesdienst und den gesamten Festakt in das sehr große Festzelt, das sie in der Nähe des Skilifts aufgestellt hatten. Den Feldmochinger Böllerschützen (einzige Abordnung aus Bayern) blieb von ihrem geplanten ganz großen Auftritt nur ein kurzes Programm im Dauerregen mit ihrem Böllerfeuer vor der Messe, so dass ein jeder Schütze nur 15 seiner insgesamt 30 bei sich geführten Schuss abfeuerte. Immerhin, die Gäste im Festzelt und die Menschen rundum im Ort hörten lautstark, dass das große Fest nicht ins Wasser gefallen war, sondern nun seinen Beginn nahm. Dekan Augustinus Kühne merkte zum Ende des Festgottesdienstes an, er habe sich über das „Kanonenfeuer“ (Salutfeuer zu kirchlichen Anlässen sei ja alter Brauch) von den Münchner Schützen zur Einleitung der Messe sehr gefreut und bedankte sich dafür.
Die feste Zusammengehörigkeit aller Tiroler, allein schon vereint durch ihre gemeinsame Sprache und Kultur, war bei diesem Fest schon rein optisch unübersehbar, indem die benachbarte Schützenkompanie Aldrans für Nordtirol und die Schützenkompanie „Franz Höfele“ Lana (vom Bezirk Burggrafenamt) bei Meran für Südtirol zur Ehrenkompanie geladen und in voller Kompaniestärke angetreten waren.
Resümee: Die Tiroler Schützen lassen kein Fest ins Wasser fallen. Wenn es zu feiern gilt, dann wird auch gefeiert. Dafür ist ihnen kein Zelt zu klein.
Impressionen vom großen Fest
Auf den Schrederwiesen: Hilfe für Traumatisierte
Auf den Schrederwiesen neben Haus Nr. 34 soll eine landwirtschaftlich-tiergestützte Therapie entstehen. Da sich der hiesige Bezirksausschuss darunter nichts vorstellen konnte, erläuterte der Antragsteller in einer Unterausschusssitzung sein Projekt. Danach sollen dort schwer traumatisierte Kinder im Umgang mit Pferden, Katzen, Hunden und sonstigen Haustieren wieder lernen, Vertrauen aufzubauen, sie sollen Trost finden und dabei auch lernen, Verantwortung zu übernehmen. Das klang für die BA-24-Mitglieder vernünftig, auf dass das Projekt abgesegnet wurde.
Einwandfreie Wasserqualität der Badeseen
Noch ist das Wasser ob des verregneten Frühjahrs ja etwas kühl, die Wasserqualität aber ist einwandfrei. Das ist das Ergebnis der zweiten mikrobiologischen Untersuchungen der aktuellen Badesaison. Das Baden in den offiziellen Münchner Badeseen – darunter der Fasanerie-See, der Feldmochinger See, der Lerchenauer See, die Regatta-Anlage und der Regattapark-See – ist hygienisch unbedenklich, die Wassertemperaturen lagen bei Entnahme der Proben am Montag, den 13. Juni zwischen 17 und 19 Grad.
Zum Schutz der Badegäste wird in der Badesaison (von Mitte Mai bis Mitte September) die Wasserqualität unabhängig von der Wetterlage monatlich vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) in den offiziellen Münchner Badeseen überprüft. Die Wasserproben werden vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mikrobiologisch untersucht. Darüber hinaus wird das Umfeld der Seen in vierzehntägigem Abstand und gegebenenfalls anlassbezogen durch das RGU kontrolliert.
Für ein ungetrübtes Badevergnügen bittet die Landeshauptstadt alle BürgerInnen um gegenseitige Rücksicht und darum, Essensreste und andere Abfälle nicht auf den Liegewiesen zu hinterlassen. Die Wasservögel dürfen nicht gefüttert werden. Hunde sind auf Spiel- und Liegewiesen nicht gestattet.
Ruhige Sonnwendfeier mit nassem Abschluss
Die Sommersonnenwende ist zwar eigentlich erst um den 20./22. Juni herum – dann erreicht die Sonne – wenn sie denn mal scheinen würde – ihren mittäglichen Höchststand über dem Horizont. Weil aber unter Umständen die deutsche Nationalmannschaft am Samstag, den 25. Juni ein EM-Spiel hat, entschied der Feldmochinger Burschenverein, die diesjährige Sonnwendfeier vorzufeiern, sprich auf Samstag, den 18. Juni zu legen.
Nun gingen heuer die Eisheiligen ja anstandslos im nächsten Tief unter, welches seinerseits von weiteren hartnäckigen Tiefdruckkollegen abgelöst wurde, um dann nahtlos in die Schafskälte zu münden. Dieser Kälteeinbruch ist in Mitteleuropa gewöhnlich zwischen dem 4. (11.) und 20. Juni zu beobachten und kluge Meteorologen haben einmal errechnet, dass diese Wetterlage eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 89 % hat. Das Jahr 2016 untermauerte die Statistik mit wahren Sintfluten und so standen die meteorologischen Vorzeichen für den Samstag nicht gut – aber: Am Morgen schien, fast schon ungewohnt, die Sonne und das Wetter hielt sich, trotz vieler dunkler, ab Mittag sich auftürmender Wolken und besorgt am Smartphone verfolgter Wetterradare, bis kurz nach 20 Uhr, auf dass die Besucher nachmittags im Innenbereich des Kötterlhofs (der Familie Zech) auf den Bierbänken Platz nehmen und die Kinder den Auslauf genießen konnten. Nach 20 Uhr allerdings wanderten immer mehr Besucher vorsichtshalber samt Biertischgarnituren in die große Halle, in der erstaunlicherweise, kaum eine halbe Stunde später, tatsächlich alle Platz fanden. Denn da fing es wieder an zu kübeln und der ein oder andere Blitz jagte über den Himmel – gut nur, dass das Sonnwendfeuer da schon kräftig loderte, sonst wäre es womöglich gleich gelöscht worden.
Die Stimmung ließen sich die vielen, zumeist jungen Gäste trotzdem nicht vermiesen und als nach 24 Uhr der Alkohol versiegte und die Musik verstummte, hätten viele gerne noch weitergefeiert, weil’s so schön war. Und weil’s wieder extrem zu regnen anfing, auf dass der ein oder andere Übermütige auf dem Nachhauseweg zum Schutz vor dem Nass an der Karlsfelder Str. 8 den Plastiksichtschutz abrissen. Ansonsten jedoch verlief das große Fest ruhig – kein Polizeieinsatz, keine Schlägerei –, auf dass die Rettungssanitäterinnen lediglich ein paar Pflaster verteilen mussten!
Einige Impressionen:
Stachowitz neue Vorstandsvorsitzende des Forums Kirche & SPD
Seit über zehn Jahren gestaltet Diana Stachowitz, aktives Mitglied der Moosacher Heilig-Geist-Gemeinde und Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden, gemeinsam mit Franz Maget das „Forum Kirche und SPD“. „Als Christin und Protestantin ist es mir besonders wichtig, christliche Überzeugungen und sozialdemokratische Politik zu verbinden. Im Forum Kirche und SPD informieren und diskutieren wir ganz offen über aktuelle Themen, die Gott und die Welt, Kirche und Politik betreffen“, erklärt Diana Stachowitz, kirchenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, die Absichten des Forums. „SPD und Kirche berühren sich in vielen sozialpolitischen Bereichen, soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft ist für beide ein zentrales Anliegen. Wir sprechen darüber. Mit Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern – vor allem aber mit den Christinnen und Christen, den Menschen vor Ort.“ Nun wurde Stachowitz von den Mitgliedern einstimmig zur Vorstandsvorsitzenden gewählt.
Die thematische Palette der monatlichen Veranstaltungen im Forum Kirche und SPD reicht von Sterbehilfe, Flüchtlingspolitik und religiösem Extremismus bis hin zu Konzerten und besonderen kulturellen Angeboten. In den nächsten Monaten beleuchtet das Forum den Begriff Barmherzigkeit in Zusammenhang mit Politik, mit Wirtschaft und mit den Medien. Außerdem soll darüber informiert werden, ob und wie sich die Situation von Hospiz- und Palliativversorgung nach der Gesetzesänderung verbessert hat.
Die neue Vorstandsvorsitzende unterstreicht die Bedeutung eines Dialogs von Kirche und Politik vor Ort. „Wenn Politiker in ihrer Haltung von christlichen Werten geprägt sind, spiegelt sich das in ihren Entscheidungen wider und macht Politik menschlicher.“
Kinderbetreuung verzweifelt gesucht
Wie sich die Szenen ähneln: Im November vergangenen Jahres strömten verzweifelte Eltern aus der Lerchenau in Scharen zur öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses im Pfarrsaal von St. Peter und Paul, weil sich bereits zum damaligen Zeitpunkt andeutete, dass viele künftige ABC-Schützen der Lerchenau im Schuljahr 2016/17 keinen Betreuungsplatz am Nachmittag bekommen, wenn nicht rasch gegensteuert wird. Ende Mai nun kamen zahlreiche Feldmochinger Eltern zur BA-Sitzung im Pfarrsaal von Mariä Sieben Schmerzen, weil sie vor dem gleichen Problem stehen: Wohin mit dem Nachwuchs ab Mittag, wenn die Schule aus ist.
Schulanfänger fallen gewöhnlich nicht vom Himmel. Erst gehen sie in den Kindergarten, dann kommen sie in ihre Sprengelgrundschule – es sei denn Eltern können triftige Gründe vorbringen, warum der Nachwuchs eine andere staatliche Grundschule besuchen soll. Und der ein oder andere gibt seinen behüteten Sprössling natürlich auch lieber auf eine private Schule à la Waldorf oder Montessori. In etwa aber lässt sich die Zahl der künftigen Schulkinder vorausberechnen. Und damit der Bedarf an Nachmittagsbetreuung. Denn selbst in Vierteln wie Lerchenau, Fasanerie und Feldmoching sind Frauen ob der hohen Mieten, der gigantischen Immobilienpreise und nicht zuletzt wegen des geänderten Scheidungsrechts gezwungen beziehungsweise möchten nach einem langen Studium weiterarbeiten, trotz der Kinder.
Horte wie Mittagsbetreuung haben kaum freie Plätze
Der Mangel an Mittagsbetreuungs-/Hortplätzen kündigte sich auch in Feldmoching an. Nur waren die Eltern hier – noch – nicht so gut vernetzt wie in der Lerchenau, so dass der Umfang des Defizits erst mit den reihenweisen Absagen kurz vor den Pfingstferien zutage trat.
Momentan gibt es in Feldmoching drei Möglichkeiten, seine Kinder nach Schulschluss betreuen zu lassen: Die städtische Kooperationseinrichtung an der Josef-Frankl-Str. 17b hat 25 Plätze, wovon laut Recherchen der Eltern heuer sechs neu zu vergeben waren. Rund 30 hatten sich dort via Kitafinder angemeldet – seit 2014 kann man in München seinen Nachwuchs via Internet für mehrere Kindertageseinrichtungen anmelden, ohne bei jeder Einrichtung persönlich vorstellig zu werden.
Der städtische Hort an der Feldmochinger Grundschule hat zwei Gruppen à 25 Kinder, wovon laut Elternrecherche zum neuen Schuljahr aber nur drei Plätze frei werden. Angeblich lagen für die Einrichtung 40 Anmeldungen vor. Und bei der Mittagsbetreuung an der Grundschule, einer 1997 von Eltern gegründeten und geleiteten Elterninitiative auf ehrenamtlicher Basis, mit fünf Gruppen von insgesamt 90 Kindern in drei Räumen (60 Kinder werden bis 15.30 Uhr, 30 bis 14 Uhr betreut) sowie neun Betreuerinnen, gab es heuer 16 Plätze neu zu vergeben. 18 Eltern erhielten am 25. Mai eine endgültige Absage. Insgesamt dürften also rund 20 Eltern ohne Betreuungsplatz dastehen.
Am liebsten wäre den Eltern eine Ganztagesschule
Wie auf die Schnelle dem „Infrastrukturproblem“ begegnen? Die Zeit drängt, der Schulbeginn rückt näher und vor allem müssen Förderanträge etwa für den Aufbau einer weiteren Mittagsbetreuung bis 1. Juli abgegeben werden.
An der Grundschule Waldmeisterstr. wurde, um rasch den verzweifelten Eltern zu helfen, zum einen eine Ganztagesklasse eingerichtet und zum anderen eine weitere Mittagsbetreuungsgruppe geschaffen. In Feldmoching entwickelten gut 20 „hort- und mittagsbetreuungslose“ Eltern am Freitag, den 3. Juni bei einem Treffen verschiedene Lösungsansätze und besprachen das weitere Vorgehen.
Eine rasche Umfrage unter den Anwesenden zeigte: Am liebsten hätten die Eltern eine Ganztagesschule, und die am allerliebsten wie an der Grundschule Eduard-Spranger-Str. gekoppelt mit einem Tagesheim, wo die Kinder in den vielen Ferien betreut werden. (Zwei Feldmochinger Eltern haben ihre Kinder deshalb auch schon umgemeldet ans Hasenbergl Süd.) An die 90 % der Anwesenden fänden dieses pädagogische Konzept am sinnvollsten.
Ansonsten wünschen sie sich mit oberster Priorität einen Hortplatz, gefolgt von einem Mittagsbetreuungsplatz bis 15.30 Uhr (mit warmem Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung). Und eine Mittagsbetreuung bis 14 Uhr wäre für den ein oder anderen immerhin noch ein kleiner Strohhalm.
Schnelle Lösungen sind gefragt
Am einfachsten ließe sich wohl eine weitere Mittagsbetreuungsgruppe installieren. Hier sind die behördlichen Auflagen und Vorgaben am geringsten. Aber: Bereits im vergangenen Jahr hatte die Mittagsbetreuung ob des eklatanten Betreuungsmangels im Hauruckverfahren mehr als 30 zusätzliche Plätze geschaffen. Nun sind die ehrenamtlich arbeitenden Organisatorinnen mit 90 Kindern und der Lohnabrechnung für neun angestellte Mitarbeiterinnen am Anschlag. Ein weiteres Wachstum sei derzeit nicht verkraftbar, so Nadja Neudorfer von der Mittagsbetreuung. Man müsse sich erst selbst mal finden. Auch sieht sie allmählich ein „großes Missverhältnis“ zwischen städtischer Leistung (Horte: 50 Plätze) und ehrenamtlichem Engagement (Mittagsbetreuung: 90 Plätze) und wünscht sich eine besondere Anstrengung der Stadt München, schließlich sei ein Hort personell besser ausgestattet, denn hier betreuten drei ausgebildete Pädagogen und Erzieher 25 Kinder, während in der Mittagsbetreuung auf engem Raum drei Betreuerinnen mit langjähriger Kindererfahrung (Mamas!) für 30 Kinder zuständig seien.
Sollte es also eine Mittagsbetreuung werden, dann müssten die Eltern der „Neuen“ selbst eine Mittagsbetreuung gründen. Hilfe gibt es dabei von städtischer Seite ausreichend, wie BA-Vorsitzender Markus Auerbach erklärte. Räumlich könnte die Gruppe vielleicht im Dachgeschoss des umgebauten „Neubaus“ untergebracht werden, in einem rund 100 qm großen Raum, der derzeit für Lehrmittel verwendet wird. Laut Rektorin Gabrielle Bayer-Maier müsste dort wohl noch ein Heizkörper aufgestellt werden, aber prinzipiell wäre eine Nutzung möglich. Klassenräume hat sie dagegen nicht mehr frei, „wir sind bis zum Rand voll“.
Mittagsbetreuung oder offene Ganztagesklasse
Die Leitung des städtischen Horts an der Grundschule, so haben die Eltern eruiert, wäre durchaus nicht abgeneigt, eine weitere Hortgruppe zu eröffnen. Personal sei vorhanden, aber es fehle an Räumlichkeiten und an der Unterstützung von oben. Eventuell könnte hier, so die Idee der Eltern, eine Kooperation mit der Einrichtung der Inneren Mission nebenan (Stichwort: ehemaliger Tengelmann) eine Überbrückungshilfe sein.
Und ein Ganztageszug? Rektorin Bayer-Meier war nach eigenen Angaben sehr interessiert, eine offene Ganztagesklasse einzurichten, sprich Beschulung vormittags, Betreuung nachmittags. Das Problem: Bei einer offenen Ganztagesklasse muss im Gegenzug die Mittagsbetreuung abgeschafft werden, denn hier gibt es nach derzeitiger gesetzlicher Lage nur ein „entweder – oder“. Lediglich bei einer gebundenen Ganztagesschule – hier ist der Unterrichtstag rhythmisiert, sprich Schul- und Übungszeiten wechseln sich mit sportlichen, musischen oder sonstigen künstlerischen Angeboten ab – ist ein Nebeneinander von Mittagsbetreuung und Ganztageszug möglich. Das sehr gut funktionierende System der Mittagsbetreuung aufzugeben für eine offene Ganztagesklasse, die dann erst mal nur den Erstklässlern zugute käme, das will die Rektorin nicht. „Was wäre dann mit den älteren Kindern? Was mit den Arbeitsplätzen?“ Und eine gebundene Ganztagesklasse lässt sich nach Einschätzung der Rektorin logistisch an der Grundschule nicht umsetzen. Es fehlt an Räumlichkeiten und einer Mensa.
Wer vor zehn Jahren, vor dem Umbau und der Sanierung der beiden Schulhäuser, ein Kind in der Feldmochinger Grundschule hatte, wird sich vielleicht noch an die damaligen Diskussionen um das Konzept „Haus des Kindes“ erinnern, das genau das vorsah und das deshalb die Aufstockung der Turnhalle vorschlug. Damals wurden die Ideen als zu teuer und damit mit nicht zuschussfähig abgelehnt. Wahlweise brachte man auch den Ensembleschutz ins Spiel, obwohl gar keine denkmalschutzrechtliche Prüfung vorgenommen wurde. Nun fehlen, nach Jahren des teuren Umbaus, schon wieder Räume.
Betreuungsnotstand erst dann, wenn ein Formular ausgefüllt ist
Ausgelotet werden muss in den nächsten Wochen in Gesprächen zwischen Eltern, Schulleitung, Baureferat und Referat für Bildung und Sport (RBS) also, ob in der Feldmochinger Grundschule noch auf die Schnelle ein Ganztageszug etabliert werden könnte. Das wäre nach Ansicht von BA-Vorsitzendem Auerbach sportlich, aber womöglich noch machbar (Stichwort: Container) und nach Ansicht vieler Eltern die nachhaltigste Lösung. Oder wird’s ein weiterer Hortzweig oder eine neue Mittagsbetreuung?
In jedem Fall müssen die Eltern so schnell wie möglich ein spezielles Formular ausfüllen, auf dass sie im RBS überhaupt als „Betreuungsproblem“ erkannt werden und sich die entsprechenden Stellen in Bewegung setzen. Denn eine Rückmeldung vom Kitafinder erhalten weder die RBS-Fachstellen noch die abgelehnten Eltern. Die werden vom Rechnersystem einfach still und leise in die Warteschleife eingeordnet, ohne über die Ablehnung informiert zu werden.