Fleißig haben sie geübt und schon mal die Woche davor einen „Probelauf“ unternommen. Am Sonntag, den 19. Juni wurden sie feierlich eingeführt als neue Ministranten. Möge den Minis ihr neuer Dienst immer Spaß machen, auf dass sie lange „bei der Stange bleiben“!
Dülfers bietet Kinderbetreuung
Wer für seinen Nachwuchs noch ab dem nächsten Schuljahr eine Nachmittagsbetreuung sucht und besagter Nachwuchs weiblich ist, der kann sich einmal an die Freizeitstätte Dülfers (Dülferstr. 34) wenden. Denn dort sind in der Hausaufgabengruppe ab September zwei bis drei Plätze für Mädchen frei. Am liebsten würd man Erst- oder Zweitklässlerinnen nehmen.
Die Hausaufgabenbetreuung im Dülfer findet von Montag bis Donnerstag statt, beginnt um 14 Uhr und endet um 15.45 Uhr. Das Mädchen kann an diesen Tagen ab 13 Uhr ins Dülfer kommen. Nach den Hausaufgaben gibt es ein gemeinsames Essen. Danach können die Kinder bis 17 Uhr noch in der Einrichtung spielen. Die Kosten betragen 30 € im Monat inklusive Essensgeld. Bezahlung jeweils vier Monate im Voraus. Weitere Informationen unter www.s-duelfer.de, dort den Menüpunkt „Hausaufgabenhilfe“ anklicken
Stachowitz neue Vorstandsvorsitzende des Forums Kirche & SPD
Seit über zehn Jahren gestaltet Diana Stachowitz, aktives Mitglied der Moosacher Heilig-Geist-Gemeinde und Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden, gemeinsam mit Franz Maget das „Forum Kirche und SPD“. „Als Christin und Protestantin ist es mir besonders wichtig, christliche Überzeugungen und sozialdemokratische Politik zu verbinden. Im Forum Kirche und SPD informieren und diskutieren wir ganz offen über aktuelle Themen, die Gott und die Welt, Kirche und Politik betreffen“, erklärt Diana Stachowitz, kirchenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, die Absichten des Forums. „SPD und Kirche berühren sich in vielen sozialpolitischen Bereichen, soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft ist für beide ein zentrales Anliegen. Wir sprechen darüber. Mit Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern – vor allem aber mit den Christinnen und Christen, den Menschen vor Ort.“ Nun wurde Stachowitz von den Mitgliedern einstimmig zur Vorstandsvorsitzenden gewählt.
Die thematische Palette der monatlichen Veranstaltungen im Forum Kirche und SPD reicht von Sterbehilfe, Flüchtlingspolitik und religiösem Extremismus bis hin zu Konzerten und besonderen kulturellen Angeboten. In den nächsten Monaten beleuchtet das Forum den Begriff Barmherzigkeit in Zusammenhang mit Politik, mit Wirtschaft und mit den Medien. Außerdem soll darüber informiert werden, ob und wie sich die Situation von Hospiz- und Palliativversorgung nach der Gesetzesänderung verbessert hat.
Die neue Vorstandsvorsitzende unterstreicht die Bedeutung eines Dialogs von Kirche und Politik vor Ort. „Wenn Politiker in ihrer Haltung von christlichen Werten geprägt sind, spiegelt sich das in ihren Entscheidungen wider und macht Politik menschlicher.“
Haus an der Karlsfelder Str. 8 eröffnet wohl Anfang Juli
Eigentlich sollte an der Karlsfelder Str. die neue Einrichtung für Wohnungslose schon Anfang April eröffnet werden, aber die Baumaßnahmen dauerten doch länger als geplant. Anfang Juli soll die Einrichtung nun voraussichtlich in Betrieb gehen und 135 wohnungslosen Menschen ein Dach über dem Kopf bieten. Anfang Juli soll es auch einen Tag der offenen Tür für die Anwohner geben, so war aus dem Sozialreferat zu erfahren. Der Gemeinschaftsraum in der Einrichtung kann, in Abstimmung mit dem Träger, übrigens wie versprochen auch beispielsweise von den hiesigen Vereinen genutzt werden.
Herrliche Maiandacht bei strahlendem Sonnenschein
Die Maiandacht an der Frankl-Kapelle in der Untermühle wie die Maiandacht der Vereine an der Feldmochinger Mariensäule fielen heuer im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser und mussten in einer Scheune beziehungsweise in der Kirche von St. Peter und Paul abgehalten werden. Die Maiandacht in der Kapelle Maria im Moos fand dagegen am Sonntag, den 22. Mai bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten gut 30 Grad statt, auf dass viele Besucher der Andacht erneut zu ihren Regenschirmen griffen – dieses Mal jedoch, um die Sonnenstrahlen abzuwehren.
Wie im vergangenen Jahr hielt Pfarrer Rudolf Eichhammer die gut besuchte Andacht im Hackermoos – es waren auch viele Fasanerier und Feldmochinger zum Teil sogar per Radl gekommen. Denn einer der Hauptinitiatoren, die die schmucke Feldkapelle Maria im Moos als Ersatz für die einstige Lourdeskapelle im Juli/August 2009 mit viel Eigenleistung und großzügiger Unterstützung einiger Firmen sowie zahlreicher Privatpersonen wieder aufbauten, war Erhard Kahlig. Und der stammt aus der Fasanerie.
So wurden an diesem Nachmittag nicht nur gemeinsam vertraute alte Marienlieder gesungen, die Feldmochinger Sängerinnen Resi Lipperer und Traudl Obersojer (heuer ohne Zitherbegleitung) trugen zudem schöne Marienlieder vor, darunter auch das von der „Schwarzen Madonna“ und „Oh Jungfrau Maria im Moos“. Pfarrer Eichhammer, ob seines Idioms unverkennbar ein Niederbayer, der auch deftigere Worte nicht scheut, und eine Lektorin trugen Texte, Gedichte und Sentenzen zur geistigen Erbauung vor, darunter auch ein bayerisches Gedicht über die Freude, was zumindest der Lektorin keinen großen Spaß bereitete, denn sie scheiterte nach ein paar Strophen an der bayrischen Sprache und selbst Pfarrer Eichhammer brauchte einen kleinen Anlauf, um hinter der für die Augen ungewohnten Schreibweise die der Zunge vertrauten bayerischen Wörter zu erkennen.
Impressionen:
Schöne 15. Andechs-Wallfahrt bei Bilderbuchwetter
Heuer kam alles Gute zusammen: ein für viele arbeitsfreier Samstag, herrliches Wallfahrtswetter und eine gute Organisation. Wer wollte an solch einem Samstag nicht mit dabei sein. Und der von manchen befürchtete Besucheransturm auf dem Heiligen Berg hielt sich sogar in Grenzen. Es hat also alles gepasst!
Schon Tage vor der Wallfahrt zeichnete sich eine große Beteiligung ab. Der Bus aus Feldmoching war voll ausgebucht, nur der Bus aus der Fasanerie hätte noch einige nicht gebuchte WallfahrerInnen aufnehmen können. Doch eine kleine Reserve beruhigt die Veranstalter und so musste keiner zurückbleiben.
Am 30. April machten sich die Frauen und Männer vom Pfarrverband Fasanerie-Feldmoching (mit dem Kreuz und der symbolischen Kerze aus St. Peter und Paul), vom Kulturhistorischen Verein Feldmoching, vom Heimat- und Kameradschaftsverein Fasanerie Nord (wieder mit Fahnenabordnung) sowie weitere Gäste, begleitet von Dekan und Pfarrer Johannes Kurzydem, gegen 12.15 Uhr mit zwei Bussen auf den Weg nach Andechs. Pünktlichkeit war an diesem Tage wichtig, weil neben dieser Wallfahrergruppe weitere vier große Wallfahrergruppen angesagt waren und selbstverständlich alle wie die Feldmochinger und Fasanerier ihre zeitlich genau eingeteilte Messe ohne Zeitdruck feiern wollten – und dies auch tun konnten.
Beim Aufstellen des Pilgerzugs am großen Parkplatz in Andechs konnten die Veranstalter überschlägig etwa 120 Teilnehmer zählen, ein Rekord seit der ersten Feldmochinger Andechs-Wallfahrt im Jahr 2003!
Der Anstieg auf den heiligen Berg wird für viele immer mühseliger
Unter dem Glockengeläut von der Wallfahrtskirche St. Elisabeth und St. Nikolaus herab zog der Pilgerzug langsam den Berg hinauf in die Kirche, beäugt und reichlich fotografiert von Andechs-Zaungästen, unter denen sicher viele noch nie einen betenden Pilgerzug gesehen hatten. Na, immerhin realisierten sie, dass sie Gäste eines heiligen Marien-Wallfahrtsorts waren und dass auf dem Heiligen Berg nicht nur das köstliche Klosterbier und wahnsinnig schmackhafte rösche Schweinshaxn verzehrt werden, sondern dass sich an diesem Ort auch viele Menschen ihrem christlichen Glauben zuwenden und in der Messfeier oder allein im stillen Gebet ihre Verbindung zu ihrem Gott und ganz besonders im Marienmonat Mai zur Gottesmutter Maria suchen.
Der recht steile Weg hinauf zur Kirche wird leider für unsere zahlreichen älteren Wallfahrer zu einem zunehmenden Problem. In den kommenden Jahren werden die Veranstalter für diese Menschen eine Lösung finden müssen. Denn es sollte ja niemand wegen des anstrengenden Aufstiegs ausgeschlossen sein.
In der prächtigen Rokoko-Wallfahrtskirche mit dem vergoldeten Gnadenbild der gekrönten Gottesmutter Maria und des Gottessohnes Jesus Christus im unteren Hochaltar hatte Frater Leonhard alles vorbereitet. Auch hatte er, wie alle Jahre zuvor, wieder eine der zwei nahezu 300 Jahre alten Feldmochinger Votivkerzen aus dem klösterlichen Wachskeller geholt, heuer die etwas ältere aus dem Jahre 1717 datierte Kerze mit der bildlichen Darstellung des heiligen Nikolaus von der ehemaligen zweiten Kirche in Feldmoching, St. Nikolaus. Die altehrwürdige Kerze stand vor der Altarbrüstung. Kirchenmusiker Georg Kläne begleitete die Messfeier auf der historischen Orgel in der Wallfahrtskirche. Und besonders gefreut hat es viele Teilnehmer, dass erstmals zwei Mädels aus der Fasanerie in der Messfeier Pfarrer Johannes Kurzydem ministrierten.
Nach der seelischen Stärkung folgte die leibliche
Die Veranstalter hatten, dem Samstag entsprechend, vorausschauend für die große Gruppe das historische Bierstübl reservieren lassen. So fand ein jeder ein Platzl, um sich nach dem beschwerlichen Gang auf den Berg und der Messfeier erst einmal, wie es in Bayern nun mal so Brauch ist, mit dem süffigen Andechser Klosterbier oder anderen Getränken und mit allerlei schmackhaften Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung zu stärken.
Nach immerhin guten zwei Stunden der „leiblichen Stärkung“ unterhalb der Wallfahrtskirche brachten die Busse ihre seelisch und leiblich gestärkten Passagiere wieder wohlbehalten nach Feldmoching und in die Fasanerie.
Ein herzliches Vergelt`s Gott gilt all denen, die diese Andechs-Wallfahrt wieder so gut und einwandfrei organisierten und durchführten. Reinhard Krohn
P.S.: Über die von einigen am Rande der Wallfahrt diskutierte Frage zu den Ursprüngen der Feldmochinger Andechs-Wallfahrt vor vermutlich rund 300 Jahren werden wir in einer der folgenden (Papier-)Ausgaben des Lokal-Anzeiger berichten.
Impressionen von der Andechs-Wallfahrt 2016
Trockenen Fußes nach Maria Eich
45 tapfere WallfahrerInnen machten sich am Sonntag, den 1. Mai wieder einmal auf den Weg von St. Peter und Paul nach Maria Eich und standen damit in einer langen, langen Tradition. Denn die Altvorderen in Feldmoching legten schon im Jahre 1822 nach einer überwundenen Viehseuche das Gelübde ab, jedes Jahr zu Fuß einen Bittgang nach Maria Eich zu unternehmen. Die Erfüllung des Gelübdes ist seitdem Anlass des Bittgangs,
wenngleich heute natürlich jeder den Bittgang dazu nutzen kann, Danke zu sagen und für seine persönlichen Anliegen zu bitten.
Und überhaupt: Sich frühmorgens auf den 18 km langen Weg zu machen, gut gerüstet mit dem Wallfahrersegen von Pfarrer Kurzydem und sicher abgeschirmt durch zwei an der Spitze und am Ende mitfahrende Polizeiwagen (wie nötig sie waren, konnte man schon auf der Feldmochinger Str. erleben, wo LKWs
von Backketten ungeniert an den Wallfahrern vorbeibrausten), den stets arbeitenden Kopf frei zu bekommen durch das Mantra-mäßige repetitive Beten des Rosenkranzes im Rhythmus des Gehens (kaum gleiten die Gedanken ab, schon ist der Faden futsch) – das gibt Ruhe. Ruhe, die man sich weder durch die drohend auftürmten dunklen Regenwolken noch durch einen sturen Hundeausführer in Gräfelfing nehmen ließ.
Gegen 9.45 Uhr war das Ziel trockenen Fußes erreicht und die Wallfahrer wurden von vielen Feldmochingern, die per Auto oder S-Bahn sich aufgemacht hatten, sowie von Pfarrer Rütsche willkommen geheißen. Ob des unsicheren und insbesondere kalten Wetters fand die anschließende Messe nicht im Freien, sondern zusammen mit einer weiteren Pilgergruppe in der neuen Wallfahrtskirche des Augustinerkonvents statt.
Patenschaften für Übergangsklassen gesucht!
Mit den wachsenden Flüchtlingsströmen kommen immer mehr Kinder aus aller Welt nach Bayern, die keine Deutschkenntnisse besitzen. Die schulpflichtigen Kinder werden zunächst in sogenannte Übergangsklassen geschickt, um Deutsch zu lernen, bis sie dem Unterricht in einer Regelklasse folgen können. Eine sehr große Herausforderung wartet demnächst auf uns. Nach dem Königsteiner Schlüssel muss Bayern 15 % der schulpflichtigen Kinder aufnehmen. Deutschlandweit sind es 45.000 neue SchülerInnen. Es müssen also über 2.000 neue Übergangsklassen aufgemacht werden. Lehrer müssen in Themen wie interkulturelle Kompetenz, Umgang mit traumatisierten Kindern und Alphabetisierung eingeführt werden.
Welche Schülerinnen und Schüler sind in einer Übergangsklasse?
Der Großteil der Kinder und Jugendlichen stammt aus kriegs- und krisengeschüttelten Ländern. Viele sind traumatisiert, depressiv und von Zukunftsängsten geplagt. Sie sind mit ihren Eltern oder als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland geflohen. Darüber hinaus kommen sie mit unterschiedlichen Bildungsniveaus in den Übergangsklassen an. Kinder, die in ihrem Herkunftsland vielleicht noch nie eine Schule besucht haben, sitzen neben Kindern, die virtuos Klavier spielen können. In einer Übergangsklasse werden mehrere Altersstufen zusammengefasst. Die einzige Gemeinsamkeit der Schülerinnen und Schüler besteht darin, dass sie kein Deutsch können.
Wie arbeiten Lehrkräfte in einer Übergangsklasse?
Aufgrund der enorm heterogenen Zusammensetzung der Klassen ist eine intensive Individualisierung und Differenzierung im Unterricht unerlässlich. Dazu stehen den Lehrkräften keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung. Es gibt kein Schulbuch, das diesen Anforderungen gerecht wird. Für einen motivierenden und handlungsorientierten Unterricht müssen Lehrkräfte in Eigeninitiative Unterrichtsmedien wie Lernspiele, Bilderbücher, Wörterbücher usw. auftreiben.
Was brauchen Übergangsklassen?
In Übergangsklassen fehlt es an vielen Dingen, um den Schülerinnen und Schülern den Start in ein neues Leben zu erleichtern. Benötigt werden beispielsweise:
• geeignete (auch mehrsprachige) Wörterbücher aller Art (Duden etc.)
• geeignete Bildwörterbücher (auch mehrsprachige) für die Klassenbücherei
• Alphabetisierungsmaterialien
• Lernspiele, Gesellschaftsspiele
• Schulmaterialien wie Füller, Schreibwaren aller Art, Hefte, Zeichenblöcke, Kartons, farbiges Kopierpapier, Karteikarten, Blankokalender, dicke Stifte, Folienstifte, Bastelmaterialien …
• Medienausstattung: PCs, Beamer, Diktiergeräte, Kopfhörer, Mikrofone, Lernspiele
• Fahrkarten zum Aufsuchen außerschulischer Lernorte
• Eintrittsgelder für Museen, Theatervorstellungen, Sportstätten
• Erlebnispädagogen und Führungen
• Nachhilfelehrkräfte
• Lernbegleiter
• Unterstützung bei traumatisierten Kindern
• Geld für Mittagessen und Snacks
• Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Helfer und freiwillige Praktikanten
• Verstau-Systeme wie Regale und Kisten
• usw.
Daher der Aufruf des Münchner Lehrer- und
Lehrerinnenverbands: Übernehmen Sie eine Patenschaft – unterstützen Sie eine Übergangsklasse in Ihrer Nähe! Im 24. Stadtbezirk gibt es zwei Übergangsklassen an der Mittelschule an der Toni-Pfülf-Str.
Obdachloser am Rangierbahnhof ist geräumt
Schon seit einigen Monaten haust ein Obdachloser am Rangierbahnhofgelände: zuerst am Stellwerk in der Fasanerie (kurz vor der Tunnelmündung der S 1 in Richtung Moosach links auf Geländeniveau), nun am Geh-/Fahrradweg, der parallel zur Bahngelände auf Moosacher Seite verläuft, etwa auf Höhe des Botanikums, rund 100 m von der Straßenkreuzung Feldmochinger / Max-Born-Str. (Richtung Dachauer Str.) entfernt, bei einem Trafohäuschen.
Der Polizei ist er kein Unbekannter, wie auf der Sitzung des Bezirksausschusses am Dienstag, den 5. April zu erfahren war. Denn der „Herr“ habe davor an der alten S-Bahnstation beim Olympiazentrum gelebt und die PI 43 hatte wegen des „Herrn“ in den letzten sechs Monaten auch schon drei bis vier Einsätze. Er ist laut Polizei sehr belehrungsresistent – hängt einfach in freier Wildbahn seine Wäsche auf und zieht sich um, egal ob gerade Erwachsene oder Kinder vorbeikommen. Er verweigerte selbst im November/Dezember vergangenen Jahres das Aufsuchen eines Kälteschutzraumes, er verweigere überhaupt jede Behausung, so die Erfahrung der Polizei. Der Obdachlose, ein Rumäne aus Siebenbürgen, will also offensichtlich nomadenhaft leben, so wie er es momentan tut. Gefährlich scheint er aber nicht zu sein, ab und an droht er wohl mal mit den Fäusten oder beschimpft jemanden, der Fotos von seiner „Kunst“ macht.
Denn er selbst fühlt sich offenbar als Künstler und sieht das, was andere als Müll eines Freilandmessies betrachten – mindestens sechs geklaute Einkaufwägen, Müll, Hausrat, Lebensmittel, alles auf rund 60 qm ausgebreitet –, als geordnetes Kunstwerk an. Im Folgenden können Sie auf ein paar Fotos, die wir in den letzten Wochen erhalten haben, diese „Kunstwerke“ bewundern – darunter eine Parade von Einkaufswagen oder das Kunstwerk Kreuz nach Räumung des ersten Standorts am Rangierbahnhof.
Der Obdachlose hatte wohl eine Räumungskündigung bis zum 31. März. Geschehen ist bis dato nichts, allerdings war auf der BA-Sitzung von Seiten der Polizei zu erfahren, dass die Stadt München dieser Tage eine Räumung durchziehen wird. „Die braucht einen LKW für den ganzen Krempel. Und nutzen wird es nichts, dann schlägt er halt woanders wieder auf“, so die nüchterne Einschätzung der hiesigen Polizei. Die hat rechtlich übrigens keinerlei Handhabe, solange der Obdachlose keine strafbare Handlung begeht. Wenn, dann kann nur der Eigentümer, also die Bahn, gegen ihn vorgehen. Die Stadt hat an sich nur die Pflegeaufsicht des Geländes.
Aktualisierung am Abend des 6.3.2016: Der Rumäne ist weg. Der ganze Platz ist sauber aufgeräumt, der ganze Unrat, der „Hausstand“ des Obdachlosen, ist verschwunden.
Fotos zu den „Kunstwerken“
Interkultureller Spielenachmittag im Kulturzentrum 2411
Es gibt Würfelspiele, Brettspiele, Rechenspiele, Singspiele, Ratespiele, Geduld- und Einsiedlerspiele, Gedächtnisspiele, Wortspiele, Kartenspiele, Stuhlspiele, Scherzspiele, Tanzspiele, Brettspiele, Ballspiele, Gesellschaftsspiele, Bewegungs- und Kraftspiele … Jedes Volk hat seine Spiele. Es gibt aber auch Spiele, die man nahezu überall auf der Welt spielt. Spiele verbinden, und wenn es nicht gerade Sprech-, Reim- oder Quizspiele sind, sondern einfache Bewegungsspiele, dann können sie nach ein paar simplen Erläuterungen mit Händen und Füßen auch von Menschen gespielt werden, die besagter Sprache (noch) nicht mächtig sind, ja die aus völlig anderen Kulturkreisen kommen. So geschehen am Sonntag, den 13. März im Kulturzentrum 2411.
Die Selbsthilfeinitiative Vater, Mutter, Kind (kurz VMK), in der sich vornehmlich Bürger mit Migrationshintergrund zusammengeschlossen haben, um Brücken zu schlagen zwischen den Kulturen und Völkern und Neuankömmlingen die Integration zu erleichtern, hatte Familien der Gemeinschaftsunterkunft Schleißheimer Str. 438 zu einem Spielenachmittag ins Kulturzentrum 2411 eingeladen. Gut 30 Personen, Eltern wie Kinder, waren der Einladung gerne gefolgt, wie eine der begleitenden Betreuerinnen erzählt. Gerade an den Wochenenden sei die Langeweile in den Gemeinschaftsunterkünften groß.
Tuan Phan beispielsweise gehört VKM, der im Harthof situiert ist. Er verließ 1979 mit seinem Vater die Heimat Vietnam und kam nach Deutschland – damals ein sogenannter „Boatpeople“, heute ein tüchtiger Kaufmann, der uns gleich mit Handschlag und „Grüß Gott“ willkommen heißt. Er weiß, wie sich die entwurzelten Menschen in einem für sie fremden Land fühlen, daher kümmert er sich heute ehrenamtlich im Verein um die neu angekommenen Flüchtlinge. Ebenso wie Mislim Berisha, der vor 21 Jahren aus dem Kosovo kam, einen Master in Sozialmanagement hat und als interkultureller Mediator tätig ist. Sie erläutern den Syrern, Afghanen und Nigerianern aus der Gemeinschaftsunterkunft in Bruchstückdeutsch sowie auf Englisch (und dann übersetzt ins Arabische), wie welches Spiel zu spielen ist. Und gerade die vielen Kinder sind beim Finger- und Gummitwist mit Begeisterung dabei. Gespielt wird eben überall auf der Welt!