Noch rechtzeitig vor dem Himmelfahrtsfest machten sich am Spätnachmittag des 24. Mai knapp 30 Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul auf zum alljährlichen Bittgang durch die Flure im Obermoos hin zum so wunderschön renovierten St.-Christopherus-Kirchlein in der Fasanerie. Der Himmel war zwar teils bewölkt, aber Petrus war gnädig und hielt seine Himmelsschleusen geschlossen.
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Maiandacht in der Untermühle
Der Katholische Männerverein Feldmoching und die Bauernfamilie Betti und Martin Frankl vom Franklhof hatten am 4. Mai wieder zu einer Maiandacht bei der privaten Marienkapelle am Eishüttenweg eingeladen. Obwohl sich der Himmel zu Andachtsbeginn ab 19 Uhr immer mehr verdunkelte, hatten sich immerhin 50 bis 60 Personen, teils mit Kindern, zum Eishüttenweg gewagt.
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Das war die Feldmochinger Jubiläumswallfahrt
Die 15. Feldmochinger Marienwallfahrt nach Andechs fiel heuer auf einen wunderbar sonnigen Sonntag. Manche der treuen Wallfahrer befürchteten an diesem Sonntag einen Touristenauflauf und verzichteten darum auf ihre Teilnahme. Trotzdem konnten sich die Veranstalter, der Kulturhistorische Verein Feldmoching und der Pfarrverband Fasanerie – Feldmoching, mit rund 100 Wallfahrern über eine Teilnahme freuen, die die Erwartungen übertraf.
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Joachim Unterländer vollendet sein 60. Lebensjahr
Einer der engagiertesten Sozialpolitiker im Münchner Norden feiert heute seinen Geburtstag mit einer Sechs vor der Null. Im Münchner Norden und speziell im 24. Stadtbezirk kommt der Sozialpolitik ja eine herausragende Bedeutung zu. Schließlich entstand hier in der Nachkriegszeit eine bis dahin in München in dieser Dimension einmalige Neubausiedlung für mehr als 30.000 Menschen. In dieser Zeit des Aufbruchs nach dem Ende des 2. Weltkriegs erblickte Joachim Unterländer am 13. April 1957 das Licht der Welt. Am Hasenbergl wuchs er auf.
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Im Märzen der Bauer …
„Wer gut sät, der erntet gut“, heißt es bekanntlich im Volksmund. Würden wir jedoch meinen, die im Acker eingebrachte Saat könnte ohne den Fleiß des Bauern von der Einsaat an bis zur Ernte und ohne den Segen Gottes aufgehen, wachsen und reifen, wären unter dieser Annahme wir Menschen und alle Tiere verloren.
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Woher kommt der Feldmochinger Christbaum?
Am Montag nach dem 1. Adventssonntag fragte ein junger Mann in der Kundenschlange vor dem Feldmochinger Postschalter, für alle Anwesenden recht gut hörbar, eine neben ihm stehende junge Frau danach, warum denn die Stadt München heuer keinen Christbaum auf dem hiesigen „Marienplatz“ mit den drei Denkmälern und dem Zwerglbrunnen aufgestellt habe. Wolle denn die Stadtverwaltung nun auch schon am Christbaum im nördlichen Stadtteil sparen, so der junge Mann.
Nachgang zu dieser kleinen Geschichte: Keiner der anstehenden Postkunden konnte ihm diese Frage beantworten. Hier besteht Erklärungsbedarf, so kurz vor Weihnachten, meint der Schreiber dieser Zeilen.
Beginnen wir mit der grundsätzlichen Frage: Also, in Feldmoching hat die Stadtverwaltung München noch nie, weder im Vorjahr noch in den zurückliegenden Jahrzehnten, einen Christbaum aufgestellt. Und zwar weder am „Marienplatz“ noch anderswo im Stadtbezirk. Dies trifft auch für den von vielen Bürgern so „liebgewonnenen“ Walter-Sedlmayr-Platz zu, wobei es hier allerdings eine andere Vorgeschichte gibt.
Immer wieder haben engagierte Feldmochinger, vornehmlich aus der Bauernschaft – so schon vor Jahrzehnten der einstige Ortsobmann Georg Angermeir (gestorben am 30. Mai 1986) –, mit den zuständigen Gremien beziehungsweise den Damen und Herren der Landeshauptstadt München darum gerungen, dass die Stadt nicht nur auf dem Münchner Marienplatz und auf anderen Münchner Plätzen Christbäume verschiedenster Größen aufstellt und mit Lichterkerzen beleuchtet, sondern dies ganz selbstverständlich auch auf dem Feldmochinger „Marienplatz“ zu einer Tradition werden lässt. Vergeblich. Dabei blieb es bis zum heutigen Tage.
Damals beschlossen Feldmochinger Bauern, künftig selbst Hand anzulegen. Denn auf den historischen und ortsbildprägenden „Marienplatz“ , in Sichtweite zur altehrwürdigen Kirche St. Peter und Paul mit ihrer viele Jahrhunderte alten Geschichte, gehört nun mal zur Advents- und Weihnachtszeit ein beleuchteter Christbaum, und zwar, wie es die Tradition verlangt, bis mindestens zum 6. Januar, dem heiligen Dreikönigstag.
Quasi seit Menschengedenken stellen nun alljährlich Mitglieder der Feldmochinger Bauernschaft einen Christbaum im Bereich der südlichen Spitze des Marienplatzes – direkt vor dem Zwerglbrunnen auf und schmücken ihn mit einer Lichterkette. In früheren Jahren spendeten Garten- beziehungsweise Grundbesitzer gern einen Baum für diesen „gemeinnützigen“ Zweck. Mittlerweile jedoch sind die Fichten aus den meisten Gärten verschwunden. Heute sind maximal noch Übergrößen im Angebot, die jedoch für diesen Standort nicht geeignet sind. Den diesjährigen Baum musste die Feldmochinger Bauernschaft bereits am Markt kaufen. Denn der Christbaum auf dem „Marienplatz“ darf nicht zu klein sein, aber auch nicht die drei Denkmäler total überragen und damit verdecken.
Alle Jahre jedoch gibt es Kritik: Der Baum sei zu klein oder zu groß, zu schief oder zu buschig … Dazu die Kritik an der Beleuchtung: Die einen finden, es seien viel zu viele Kerzen, für die anderen sind es zu wenige. Das erinnert daran, wie kritisch die MünchnerInnen alljährlich ihren großen Christbaum auf dem Marienplatz beäugen – vor allem die recht windigen Stangerl der letzten Jahre. Andererseits ist es doch schön, dass sich die Menschen bei aller vorweihnachtlichen Hektik für den Christbaum am Marienplatz Zeit nehmen!
Wann durfte der Baum erstmals erleuchtet werden?
Auch der Zeitpunkt, wann der Christbaum aufzustellen und zu beleuchten ist, war bereits in früheren Zeiten immer mal wieder Gegenstand von Streitereien. In München erstrahlen die öffentlichen Christbäume erstmals am Samstag vor dem 1. Advent. Dies wollte der frühere Ortspfarrer von St. Peter und Paul Toni Wolf (in Feldmoching vom 1. Mai 1984 bis zum 26. Juli 1996) – so ist es überliefert – für Feldmoching nicht gelten lassen. Ein Christbaum erstrahle in seinem festlichen Glanz erstmals zu Heiligabend, und nicht einen Tag früher, so der gestrenge Herr Pfarrer.
Dies wollten zahlreiche Feldmochinger BürgerInnen, vor allem die für den Baum verantwortlichen Bauern, überhaupt nicht einsehen. Also musste ein Kompromiss her, dem sich schließlich auch der Herr Pfarrer beugte. Seit damals wird der Baum alljährlich am Samstag vor dem 2. Adventssonntag aufgestellt und an diesem Abend erstmals erleuchtet. Damit war sichergestellt, dass zur früheren Nikolausfeier (und heutigen Adventsfeier) des Volkstrachtenvereins Riadastoana sowie zur Weihnachtsfeier der Feldmochinger Edelweißler, die in der Regel bereits am 1. oder spätestens am 2. Adventssonntag beim Kaiser stattfindet, auf dem „Marienplatz“ der Christbaum erstrahlt und die Menschen erfreut.
So war es – so ist es – und so soll es bleiben! Reinhard Krohn
Weitere Baumriesen am Würmkanal mussten fallen
Vielen Naturfreunden mag ihr Herz bluten, wenn sie auch jetzt wieder entlang des Würmkanals die gigantischen Überreste einstiger Baumriesen liegen sehen. Aber, es herrscht hier seit Jahren Handlungsbedarf. Besser sind dann schon gezielte Fällungen von Fachleuten als wenn die überalteten Bestandsbäume unvermutet umstürzen würden, mit allen damit zusammenhängenden Gefahren für Fußgänger beziehungsweise Wanderer und Radler auf dem dicht angrenzenden Naturweg.
Nach einer Ortsbegehung des nördlichen Uferstreifens am Würmkanal im Herbst 2012
durch höhere Repräsentanten vom Wasserwirtschaftsamt, dem zuständigen Flussmeister, von Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde und Feldmochinger Bürgern wurde beschlossen, die vor etwa 65 Jahren unmittelbar am nördlichen Kanalufer alleeartig gepflanzten Hybridpappeln in den folgenden Jahren nach und nach zu fällen. Dabei sollen nach Maßgabe der Verkehrssicherheit die nach dem Urteil von Fachleuten umsturzgefährdendsten Bäume zeitlich zur Fällung vorgezogen werden.
Seit diesem Beschluss werden alljährlich am Würmkanal abschnittsweise einige der ausgemusterten, bis zu geschätzten 40 m hohen Baumriesen gefällt.
Auch in diesem Herbst mussten im Abschnitt zwischen den Brücken Grashofstr. und Eishüttenweg etwa zehn Hybridpappeln daran glauben. Hinzu kamen etwa zehn Eschen im geschätzten Alter von 35 bis 55 Jahren.
An den Schnittstellen der für den Abtransport zusammengelegten Baumstämme ist sehr gut der marode Gesundheitszustand der Pappel-Baumriesen erkennbar. Bei fast allen Pappeln bestehen
die Schnittstellen nur noch rundherum aus festem Holz, die Kerne sind dagegen bereits an der Braunfäule (verursacht durch holzzerstörende Pilze) verrottet, sie bestehen nur noch aus brauner Restmasse ohne jeden weiteren Verarbeitungswert. Diese Bäume wären sehr wahrscheinlich in einem der nächsten Stürme unkontrolliert umgebrochen.
Andere der gefällten Riesen mit einer noch weniger ausgeprägten Holzfäulnis hätten sich vielleicht noch einige Jahre gehalten, um dann in sich zusammenzubrechen. So weit darf es jedoch die verantwortliche Behörde nicht kommen lassen.
Stattliche Eschen
mussten gefällt werden
In früheren Berichten haben wir bereits über das seit einigen Jahren anhaltende Eschensterben informiert. Zahlreiche Eschen, so auch am Würmkanal, leiden an der Krankheit mit der Bezeichnung „Falsches weißes Stengelbrechen“. Die äußeren Äste der Bäume werden durch den Anflug von Sporen mit einem Schlauchpilz namens Hymenoscyphus pseudoalbidus infiziert. Dieser Schädling wächst in den Kapillaren und unterbricht den für den Baum
lebensnotwendigen Saft- und damit Nährstofffluss. Das so verursachte Eschensterben verläuft schleichend über viele Jahre hinweg. Nur wenige Eschen scheinen gegen diese Erkrankung resistent zu sein oder sie überleben sie, allerdings mit großen bleibenden Schäden.
Gewiss, der nördliche Uferstreifen sieht seit einigen Jahren und für viele weitere Jahre erbärmlich aus. Aber wenn eines baldigen Tages der letzte kranke Baum gefällt sein
wird, dann wird das Wasserwirtschaftsamt – so ist es geplant und versprochen – aus diesem Streifen wieder einen echten Hingucker nach alten Vorlagen machen und so das historische Kanalsystem aus der Zeit des bayerischen Barockfürsten Max II. Emanuel aus dem 17. Jahrhundert optisch deutlich aufwerten. Freuen wir uns darauf!
Impressionen aus dem Obermoos Feldmoching-Fasanerie am 31. Oktober
Das sich zwischen der Feldmochinger Str. und der Pappelallee sowie dem südlichen Feldmoching und der Fasanerie erstreckende Obermoos entfaltet in seiner fast unbesiedelten geschlossenen Fläche seine ganze Schönheit bei strahlendem Sonnenschein vom zeitigen Frühjahr bis zum farbenprächtigen Herbst. Ideal für erholsame Spaziergänge wie auch für eine kurze Radltour vor der Haustüre (aber nur auf den Wegen bleiben !).
Auf den jetzt im Herbst gelb leuchtenden Feldern haben die Bauern einen
Sommersenf zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit gesät. Hier wird also keine Saat geerntet, sondern die Pflanzen werden im Zuge der Vorbereitungen des betreffenen Ackers für die folgende Hauptfrucht untergepflügt. Wird dieser Sommersenf jedoch im Frühjahr ausgesät, dann ernten die Bauern ihn nach der Reife im Sommer und verkaufen die ölhaltigen Samen für die Herstellung von Speisesenf ( z. B. an die Firma Develey).
Die im Herbst kräftig grün leuchtenden Felder tragen dagegen den Winterraps, der dann im Frühjahr so wunderbar leuchtend gelb blüht und duftet und ein Elderado für die Bienen ist. Die fleißigen Bienen liefern uns den leckeren, etwas kräftig mundenden Rapshonig. Aus der im Sommer gedroschenden Ölsaat des Winterraps gewinnen die Ölmühlen das in unserer Ernährung vielseitig verwendete und gesunde Rapsöl.
Relikte aus der Vorgeschichte
Inmitten des Obermoos treffen wir auf eine „grüne Insel“ mit Büschen und teilweise großen Bäumen, die sich wie auf einzelnen gerundeten Flecken verteilen. Hier stehen wir auf einem Feld mit Resten von Hügelgräbern aus der älteren Bronzezeit um ca. 1500 v. Chr.. Diese einstmals künstlich angelegten Hügelgräber mit ca. 8 bis 10 m Durchmesser dienten der Bestattung der Toten aus einer vermutlich nahe gelegenen kleinen Bauernsiedlung. In der späteren Römerzeit (von 15 v. Chr. bis ca. 480 n. Chr.) wurden in diesen alten Hügelgräbern vermutlich Tote nachbestattet (siehe auch das Buch von Volker D. Laturell „Feldmoching-Hasenbergl“, Seite 8).
Die meisten der ursprünglich wohl rund 30 Hügelgräber wurden im Laufe der Zeit geplündert und teilsweise auch beseitigt.
So sehen wir, dass im Obermoos ein wertvoller Schatz aus unserer Vorgeschichte ruht und gewiss einen gelegentlichen Besuch wert ist.
Impressionen vom Obermoos
Beseitigung des höhengleichen Bahnübergangs rückt näher
Die schon lange antiquierte Beschrankung des Bahnübergangs in der Fasanerie ist seit Jahrzehnten nicht etwa nur ein Ärgernis für die am stärksten betroffene Fasanerie, sondern auch für die Bewohner im gesamten nördlichen Stadtgebiet sowie für unzählige Berufspendler in der Früh und am Nachmittag. Nun endlich keimt die Hoffnung auf, dass die unterschiedlichsten Behörden und Dienststellen bei der Landeshauptstadt und der Deutschen Bahn, die am Projekt beteiligt sind, doch noch zueinander gefunden und sich auf ein gemeinsames Realisierungskonzept verständigt haben, um die Höhengleichheit von Feldmochinger Str. und Bahntrassen zu beseitigen.
Die Einladung der betroffenen Bürger in der Fasanerie zu einem Bürgerworkshop am Mittwoch, den 23. Juli in der Mehrzweckhalle an der Georg-Zech-Allee durch das Baureferat, Projektmanagement Tiefbau, der Landesshauptstadt München enttäuschte sehr schnell einen Großteil der bisher aktiven Bürgersprecher, als der Grund des Workshops richtig erkannt geworden war. In der Einladung hieß es nämlich, es solle im Dialog mit den Bürgerinnnen und Bürgern frühzeitig (!) die Gestaltung des Platzes (wo heute die Feldmochinger Str. über die Gleise führt) abgestimmt werden. Aha! Es ging also gar nicht mehr um die Mitgestaltung der Art der Bahnunterführung beziehungsweise um die Beratung damit zusammenhängender Fragen, die viele Menschen immer noch bedrücken, sondern lediglich um die Ausgestaltung des kleinen, künftig frei werdenden Platzes.
Zugrunde liegt der Beschluss des Stadtrats
Zur Einführung des Abends verwies Robert Adam von der Verkehrsplanung im Baureferat auf den Beschluss des Münchner Stadtrats nach dem vorliegenden Verkehrskonzept für den Münchner Norden vom 22. Oktober 2014, der die Höhenfreimachung in der Fasanerie zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Fasanerie als dringend notwendig feststellte. Nach den nun „fixen“ Plänen wird der beschrankte Bahnübergang Fasanerie an der Feldmochinger Str. durch eine rund 300 m weiter südlich neu entstehende Unterführung ersetzt werden. Für der Fuß- und Radverkehr wird hingegen am Ort des heutigen Bahnübergangs eine separate Unterführung gebaut, welche auch die Bahnsteige der S-Bahn erschießt.
Die zuvor an einem Runden Tisch mit den beteiligten Parteien seitens der BürgerInnen der Fasanerie am höchsten favorisierte Tieferlegung der gesamten Bahntrasse (die sogenannte Troglösung) im Streckenbereich der Fasanerie ist demnach längst vom Tisch und abgehakt.
A99-Anbindung und Unterführung sollen Mehrverkehr abwickeln
Die so geplante Höhenfreimachung, erläuterte Verkehrsplaner Adam weiter, werde, gepaart mit der Verlängerung und dem Anschluss der (teiluntertunnelten) Schleißheimer Str. (siehe aber Bericht im Lokal-Anzeiger 15/2016) an die A 99 den zu erwartenden weiteren Anstieg des Verkehrsaufkommens (allein BMW mit seinen Neubauplänen und den vielen Zulieferbetrieben wird für einen Anstieg in den kommenden Jahren um bis zu 30.0000 Arbeitsplätze im Münchner Norden sorgen) ausreichende Kapazitäten schaffen. Dieser Auffassung wollten sich jedoch einige Bürger der Fasanerie nicht anschließen.
Bürger wünschen Höhenfreimachung im Dreierpack
Die Höhenfreimachung der Bahnübergänge im engeren Raum sollten zeitnah im „Dreierpack“ angegangen werden, so lauteten einige Vorschläge beziehungsweise Forderungen. Es sollten also nach dem Bahnübergang an der Feldmochinger Str. in der Fasanerie möglichst bald auch die jetzt noch höhengleichen Bahnübergänge an der Lerchenauer Str. und an der Lerchenstr. folgen, auf dass auch diese beiden Straßen einen Teil des Verkehrsaufkommens „abbekommen“. Die Fasanerie könnte nämlich, so befürchten manche, auch oder gerade mit der neuen Unterführung viel mehr Autoverkehr anziehen, auf dass sie daran „ersticke“.
Moosglöckchenweg soll Verkehr aus der südlichen Fasanerie aufnehmen
Die Vorgabe für die nun vorliegenden Planungen war und ist, Eingriffe in Privatgrund und in vorhandene Biotope möglichst gering zu halten, so Peter Schösser vom Management Tiefbau. Dies geschehe in enger Kooperation zwischen der Deutschen Bahn und der Landeshauptstadt. Eine 2 bis 4 m hohe Schallschutzwand auf Höhe des Tollkirschenwegs und der Trollblumenstr. werde den Lärm von der neuen Straßentrasse in Richtung Unterführung und zugleich vom Bahnkörper zum nördlich anschließenden Siedlungsbereich in Richtung Moosglöckchenweg wirksam abschirmen, so sein Einschätzung. Eine derartige Wand wird allerdings in der Siedlung gewöhnungsbedürftig sein, wie es einige Einwände erkennen ließen. Ob auch zur Südseite hin eine Schallschutzwand errichtet werden soll, müsse noch genauer geprüft werden, erklärten die zuständigen Planer
Der Moosglöckchenweg soll auf der Strecke westlich des Tollkirschenwegs bis zur Einmündung in die Feldmochinger Str. in etwa auf der Höhe des jetzigen Kriegerdenkmals ausgebaut werden. Diese Straße muss dann den Verkehr eines Teils der südlich gelegenen Siedlung, so auch den der Trollblumenstr., zur Feldmochinger Str. hin aufnehmen. Unverständlich ist, dass diese wichtige Einmündung nicht mit einer Verkehrsampel ausgestattet werden soll. Nach Ansicht Schössers reicht hier eine Fußgängerquerungsinsel aus, damit auch Kinder, Senioren und Radler sicher die andere Straßenseite – und damit die S-Bahn – erreichen.
Die neue Trasse der Feldmochinger Straße mündet nach der Unterführung, südlich der Höhe Trollblumenstr., nach rund 150 bis 200 m in die alte Feldmochinger Str. in Richtung zur Max-Born-Str. ein. Hier ist eine Verkehrsampel vorgesehen, damit eine beiderseitige Ein- und Ausfahrt in den östlich verlaufenden Teil der alten Feldmochinger Str., unter anderem hin zur Himmelsschlüsselstr., möglich ist.
Ein neues Ortszentrum für die Fasanerie am Bahnhof
Die Einsicht der Veranstalter, man könne wohl doch nicht die Diskussionen über die bereits feststehende Verkehrsführung und über die künftige Gestaltung der im Bereich des jetzigen Bahnübergangs bis hin zum Standort des Kriegerdenkmals vorgesehenen frei werdenden Fläche voneinander trennen, hatte die amtlich vorgesehene Workshop-Reihenfolge zeitlich verdreht. Denn nun kam das ursprüngliche Hauptthema des Abends, die „Platzgestaltung“, erst am Ende der Vorträge zur Sprache.
Ob die BürgerInnen der Fasanerie nun die Erwartung des Landschaftsarchitekten Peter Kühn teilen werden, die Gestaltung der frei werdenden Fläche solle letztlich zu einem neuen Zentrum in der Fasanerie führen, wird sich vermutlich erst nach den endgültigen Resultaten entscheiden. Die Firma Burger Landschaftsarchitekten, Susanne Burger und Peter Kühn, ist jedenfalls damit beauftragt, den neuen Platz am Bahnhof unter Einbeziehung einer modernen und großzügigen Unterführung für Fußgänger und Radfahrer und der barrierefreien Anbindung an die zwei Bahnsteige zu einem attraktiven Treff- und Ruhepunkt für Menschen zu gestalten. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, zu der die Planer nun gute Ideen der Bürger einsammeln und diskutieren wollten. BA-24-Vorsitzender Markus Auerbach meldete sich dazu mit der Aufforderung an die Runde zu Wort, die kreativen Vorstellungen und Wünsche zur künftigen Platzgestaltung nicht etwa nur auf den kleinen Raum unmittelbar am Bahnhof zu begrenzen, sondern nun die vielleicht einmalige Chance wahrzunehmen, auch die noch vorhandenen kleineren Freiflächen im Stadtbesitz im näheren Bahnhofsumkreis in die vorgesehene Gestaltung mit einzubeziehen. Ein sehr guter Vorschlag.
Die Rampen sind das Problem, eröffnen aber auch Möglichkeiten
Das technische Hauptproblem, so war an diesem Abend zu erfahren, sind die Rampen zum Tunnel auf beiden Seiten, weil sie in gerader Ausführung zu lang würden. Die Lösung liegt im Bau von runden Rampenanlagen und zwar in einer offenen Baugestaltung. Allerdings ginge damit ein beträchtlicher Teil des freien Platzes schon wieder verloren. Auch das Kriegerdenkmal des Heimat- und Kameradschaftsvereins Fasanerie-Nord wird an seinem jetzigem Standort – das Areal, worauf es steht, ist in Privatbesitz – nicht verbleiben können. (Näheres dazu in einem separaten Beitrag.)
In den Workshops und den anschließenden Diskussionen kam dann die Idee auf, die Absenkung nicht etwa nur für den Tunnel vorzusehen. Man könne auch daran denken, den Tunnel mit einer größeren abgesenkten Freifläche nach Art eines Atriums (gern mit einem Brunnen und mit Bepflanzung) zu verbinden, wo sich die Menschen zum Ausruhen aufhalten oder sich treffen könnten, um Ball zu spielen oder sonst einer gemeinsamen Aktivität nachzugehen. Dies käme dann schon der Idee eines Zentrums näher.
Ein zweiter Workshop folgt am 22. September
Das Baureferat beabsichtigt, nach den Ferien, genauer gesagt am Donnerstag, den 22. September, einen zweiten Workshop zu diesen Themen folgen zu lassen.
Bis dahin will das Referat die vielen Fragen und Anregungen aus der Veranstaltung bearbeiten. Einige gravierende Fragen und Probleme müssen dann befriedigend beantwortet werden: etwa die gesamte Verkehrssicherheit entlang der Feldmochinger Str., insbesondere die Fragen der Querungen und der Zuwegungen zum Bahnhof sowie zum erwarteten Parkproblem – denn trotz weiter steigender PKW-Zahlen ist kein P&R-Parkplatz in der Fasanerie vorgesehen. Beantwortet werden müssen auch Fragen nach der Entschädigung für private Flächen und eventueller Wertverluste. Auch die problemlose Zufahrt zum Edeka-Markt konnte noch nicht befriedigend beantwortet werden. Schließlich sorgen sich die Anwohner der Himmelsschlüsselstr., dass künftig wieder mehr Autofahrer hier eine für sie vorteilhafte Ausweichmöglichkeit erkennen könnten.
Und wie sieht die Zeitschiene aus?
Einen genauen Terminplan konnte Baumanager Schösser nicht vorgeben. Nach den Bürgerworkshops werde der Stadtrat zu einem Abschluss der Vorplanungen kommen. Erst danach werden die Planfeststellungsunterlagen bei den zuständigen Behörden eingereicht. Nach deren gründlicher Prüfung ergeht der Planfeststellungsbeschluss. Und nach dem abschließenden Stadtratsbeschluss könnten dann irgendwann ab 2020 die Bagger anrollen. Bei den zu erwartenden Einsprüchen, den juristischen Auseinandersetzungen und den vorgeschriebenen Ausschreibungen könnte „irgendwann ab 2020“ auch einige Jahre später bedeuten.
Eiweißversorgung der Tiere aus mehr heimischem Anbau
Auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen der Grashofstr. kurz vor der Mühlbachbrücke und dem Eishüttenweg hat heuer ein junger Meisteranwärter der Landwirtschaft ein eindrucksvolles Versuchs- und Demonstrationsfeld angelegt. Ziel dieser Arbeit ist ein Vergleich des Anbaus der heimischen Eiweißfutter Erbse, Ackerbohne, Sojabohne und Lupine unter unseren hiesigen natürlichen Boden- und Klimabedingungen.
Die bayerische Staatsregierung hatte bereits im Jahre 2011 eine „Eiweißinitiative“ zur Einsparung zumindest eines großen Teils der immensen Importe von Sojabohnen beziehungsweise von Sojaschrot aus Überseegebieten – etwa aus Argentinien und den USA – durch die Förderung des einheimischen Anbaus von Eiweißpflanzen (Leguminosen) gestartet. Derartige Programme laufen bis heute übrigens auch in anderen Bundesländern und in Österreich, die zum Teil fachlich miteinander vernetzt sind.
Eine gesunde Ernährung der landwirtschaftlichen Tiere ist nur mit dem Angebot hochwertiger Eiweißfuttermittel gewährleistet. Das heißt, die Futtermittel müssen ein breites Spektrum an essentiellen (lebensnotwendigen) Eiweißbausteinen (Aminosäuren) enthalten und für die Tiere gut verwertbar sein. Besonders Schweine und Geflügel (Legehennen, Truthühner und Masthähnchen) benötigen ein voll ausgewogenes Eiweißangebot zur „Effizienzsteigerung“ der Fütterung. Die hierbei bevorzugte Rohstoffquelle ist die – zu importierende – Sojabohne.
Deutschland importiert jährlich etwa 4,5 Mio. t Sojabohnen und -schrot (die gesamte EU 35 Mio. t). Der größte Anteil davon (ca. 80 %) ist gentechnisch verändert (GV). Im Gegensatz zu den freien Importen ist der Anbau von GV-Sojabohnen in Deutschland allerdings verboten. Auch der Import von GV-Futtermitteln ist übrigens wie der von GV-Bohnen erlaubt. Das verstehe, wer will.
In Deutschland ist die Eigenproduktion von (nicht GV-)Bohnen mittlerweile auf 17.500 ha angewachsen, darunter in Bayern auf 7.300 ha. Damit wird allerdings nur eine Eigenversorgung von 1 % (EU ca. 4 %) erreicht. Mensch wie Tier futtern demnach weit mehr GV-Nahrungsmittel aus diesen Quellen in sich hinein, als man sich das vorstellen kann – oder will!
Berücksichtigt man alle Eiweißäquivalente, so konnte immerhin in Bayern das Sojaschrot von 2010 bis 2014 bei den Rindern um 37 % und bei den Schweinen um 21 % gegen heimisches Eiweißfutter ausgetauscht werden. Dies ist schon eine beachtliche Entwicklung!
Ersatzmöglichkeiten müssen erprobt werden
Das erklärte Ziel der Regierungen ist es, die Versorgung mit pflanzlichem Nahrungseiweiß für Mensch und Tier aus heimischen Eiweißpflanzen zu stärken, und zwar ohne Genveränderung. Dazu zählen neben der bereits in einigen südlichen Regionen erfolgreich angebauten Sojabohne (ohne GV) in erster Linie die weiteren Leguminosen Ackerbohne, Erbse, Lupine und in geeigneten Regionen auch Linsen, Luzerne und Kichererbse.
Wollten wir allerdings alle Importe von Sojabohnen aus Übersee durch Eigenanbau kompensieren, dann würde man (eiweißäquivalent) mit Sojabohnen 2,3 Mio. ha, mit Futtererbsen ca. 4 Mio. ha und mit Lupinen ca. 5,1 Mio. ha benötigen. Es gibt in Deutschland aber nur 11,9 Mio. ha Ackerflächen. Wir werden also auch künftig, eine unverändert große Tierhaltung vorausgesetzt, größere Eiweißimporte brauchen.
Die Eigenversorgung muss erhöht werden
Eine unabdingbare Voraussetzung zur Förderung des erfolgreichen, heißt wirtschaftlichen Anbaus hochwertiger Eiweißpflanzen, zunächst für die vollwertige Ernährung der landwirtschaftlichen Tiere, ist die sichere Kenntnis der Landwirte über die optimalen Standortbedingungen, die Anbautechniken, die Pflege (Düngung und Pflanzenschutz), die verlustfreie Lagerung der Früchte, deren Verarbeitung und schließlich die tier- und leistungsgerechte Verfütterung.
Der Anbauversuch in Feldmoching liefert interessante Erkenntnisse
Der junge Feldmochinger Meisteranwärter hat sich in seinem Vergleichsversuch für die Sojabohne, die Ackerbohne, die Felderbse und die Lupine entschieden. Dabei hatte für ihn oberste Priorität, dass der gesamte Versuch mit garantiert nicht genveränderten Pflanzen angelegt ist. Auf den 20 Parzellen zu je 250 qm kamen zudem noch unterschiedliche Sorten wie auch verschiedene Gemenge aus Ackerbohnen und Felderbsen sowie mit Hafer in den Versuch. Die saubere Abtrennung der Parzellen gewährleisten breite Grünstreifen. Zudem werden alle Parzellen auf dem gleichen Acker versetzt wiederholt, um mögliche Abweichungen in der Bodenbeschaffenheit zu erkennen und bei der Auswertung zu berücksichtigen.
Der Anbauversuch an der Grashofstr. steht inmitten seiner Vegetationsperiode. Er ist in seiner ersten Stufe auf dem Feld erst mit dem Abernten der Parzellen im Herbst und danach mit der Erfassung der Ertragsergebnisse beendet. Auf dieser Grundlage werden dann die sicher interessanten Auswertungsergebnisse unter den Bedingungen von Bodenqualität, Regionalklima (insbesondere Spät- und Frühfröste und Niederschlagsmengen insgesamt und in der Niederschlagsverteilung über die Vegetationsperiode hinweg) vorliegen.
Der bisherige Verlauf
Die Parzellen präsentieren sich dem Betrachter gegenwärtig sehr unterschiedlich. Die Ackerbohnen und die Felderbsen allein und im Gemenge stehen ganz prächtig da.
Die Sojabohnen hatten nach ihrer Aussaat gewiss Startschwierigkeiten wegen der zu tiefen Temperaturen im Frühjahr. Bei weiter guten Wachstumsbedingungen könnten sie jedoch noch aufholen. Der weitere Verlauf ist aber ungewiss.
Nicht befriedigend sind die Lupinen. Sie werden keine guten Erträge bringen.
Fazit: Mit Ackerbohnen und Erbsen könnte bei uns eine noch größere Eiweißinitiative als bisher gestartet werden. Die Lupine (verfügbare Sorten) verträgt dagegen die relativ kalkhaltigen Böden schlecht bis gar nicht. Diese Frucht taugt für unsere Region noch nicht.
Die Sojabohne ist in unserer Region heute noch mit einem gewissen Risikos behaftet. Die Weiterzüchtung wird vermutlich in absehbarer Zeit bisherige Schwächen ausschalten, hoffentlich auch bei der Lupine. All diese Eiweißpflanzen haben das Problem der Verunkrautung im Bestand. Dabei gibt es in Deutschland für Körnerleguminosen nur wenige zugelassene Pflanzenschutzmittel, die nur eine geringe Wirkung haben.
Von einer nationalen Eigenversorgung allein mit heimischen Eiweißfuttermitteln sind wir heute „Lichtjahre“ entfernt. Die bisherigen Erfolge laufen jedoch in die richtige Richtung. Die Bewegung hin zu „Bio“ und „Öko“ hat in den letzten Jahren kräftig an Fahrt aufgenommen.
Wünschen wir dem jungen Feldmochinger Meisteranwärter gute, aufschlussreiche Versuchsergebnisse. Viele weitere derartiger Anbauversuche werden in unserem Land noch folgen müssen.